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„foodsharing“ nennt sie sich und ist mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet – auch in Gelnhausen gibt es eine Gruppe. Lebensmittel retten und Menschen helfen, das haben sich auch die Tafeln auf die Fahne geschrieben und so scheint es nur logisch, dass beide Initiativen zusammenarbeiten. Mit Unterstützung der Stadt Gelnhausen gibt es mittlerweile zwei öffentlich zugängliche „Marktplätze“, an denen Lebensmittel kostenlos an Verbraucher:innen abgegeben werden. An alle, die sie verwerten wollen. Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner informierte sich kürzlich gemeinsam mit Heike Schmidt, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung, Familie und Seniorenarbeit der Stadt Gelnhausen, am Jugend- und Kulturzentrum (JuKuZ) über den Sachstand des Projekts.

Die Sonne strahlt und unter dem Vordach des Gelnhäuser JuKuZ, unterhalb des Kinos Casino herrscht eine rege Sortiertätigkeit. Salate, Spargel, Äpfel, Erdbeeren, Blumenkohl, Avocados, Paprika, Bananen, Kräuter und viele andere Lebensmittel mehr werden nach Sorten und Kategorien geordnet. Einige Abnehmer:innen haben sich schon in einigem Abstand zum Geschehen versammelt und warten geduldig, bis die Lebensmittel freigegeben sind. „Wir wissen nie, wie groß die Mengen sind, die wir von den Lebensmittelmärkten erhalten. Manchmal haben wir Überschüsse von einer Obst- oder einer Gemüsesorte. Um möglichst nichts wegwerfen zu müssen, geben wir diese Nahrungsmittel an foodsharing Gelnhausen und Umgebung weiter“, beschreibt Holger Sommer vom Vorstand der Gelnhäuser Tafel. foodsharing kommt auch ins Spiel, wenn die Tafel Lebensmittel aus logistischen Gründen nicht bei den Anbietern abholen kann. Der Bezirk Gelnhausen und Umgebung von foodsharing existiert nun seit drei Jahren, seit einigen Monaten besteht die Kooperation mit der Gelnhäuser Tafel. Langfristiges Ziel der Initiative ist es, die Wegwerfkultur von Lebensmitteln und anderen Ressourcen zu vermindern. foodsharing rettet Lebensmittel in privaten Haushalten sowie von Betrieben und setzt sich so für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und ein nachhaltiges Ernährungssystem ein. Dabei steht das Ziel, die Verschwendung von Lebensmitteln zu beenden, an erster Stelle. „Mit den Lebensmitteln, die wir wegwerfen, verschwenden wir auch Energie, den zeitlichen Aufwand und die Ressourcen, die beispielsweise für Anbau, Ernte, Verpackung, Transport und Lagerung notwendig waren“, gibt Sara Steigerwald zu bedenken. Gemeinsam mit Christina Stapf und Yasmin Peters fungiert sie als Botschafterin von foodsharing Gelnhausen und Umgebung. Die Botschafter:innen übernehmen die lokale Organisation der Lebensmittelrettung in den Bezirken. Mit ihren Aktionen bringen sie Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammen. Während die Tafeln Lebensmittel in großen Mengen zentral ausschließlich an bedürftige Personen abgeben, richtet sich das Angebot von foodsharing an bedürftige und nicht-bedürftige Menschen gleichermaßen und es handelt sich in der Regel um kleinere Mengen. „Mit foodsharing bieten wir ein dezentrales Netzwerk, das von vielen Freiwilligen genutzt wird. Oft werden Lebensmittel sehr kurzfristig an Wochenenden oder durch Anrufe vor der Vernichtung bewahrt“, beschreibt Sara Steigerwald die Arbeitsweise der Initiative.  „Durch die Vernetzung beider Organisationen sind wir unserem gemeinsamen Ziel, die Lebensmittelverschwendung zu stoppen, einen großen Schritt nähergekommen“, bewertet Holger Sommer die Kooperation positiv. Er beruft sich auf aktuelle Zahlen. „In Deutschland werden pro Jahr über 13 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.“.

„Es ist für uns selbstverständlich, dass wir diese gute Sache im Sinne einer nachhaltigen Stadt unterstützen“, sagt Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner, der gemeinsam mit Heike Schmidt die Verteilerstelle am JuKuZ besucht. Seit Herbst 2021 werden dort dienstags – in der Regel ab 14.30 Uhr – Lebensmittel kostenlos abgegeben. „Jeder kann sich bedienen“, sagt Botschafterin Christina Stapf. „Wir bitten nur darum, nicht zu viel zu nehmen, damit es für alle reicht.“ Außerdem werden ältere und eingeschränkte Menschen bevorzugt, sie dürfen als erste zugreifen. Zwischen 50 und 70 Retter kommen in der Regel vorbei. Sie erhalten einwandfreie, überschüssige Lebensmittel von Herstellern und Händlern. Der Reifegrad ist bei Obst und Gemüse meist schon weiter fortgeschritten, sodass zu einer schnellen Verarbeitung geraten wird.

Die Stadt Gelnhausen stellt auch einen Platz in Meerholz zur Verfügung: Lebensmittel werden dort vor der Kindertagesstätte „Wiesenzwerge“ am Viadukt gerettet. Die „Fair-Teilung“ findet in der Regel samstags statt. Wer sich für Lebensmittelrettung vor Ort interessiert, kann weitere Informationen und Termine über die Facebook-Gruppe foodsharing Gelnhausen & Umgebung erhalten. Auf Instagram gibt es zudem aktuelle Bilder von den Aktionen. „Dort werden auch immer wieder Rezepte und Tipps veröffentlich, was man mit den Lebensmitteln kochen kann“, sagt Sara Steigerwald. „Ich werde auf jeden Fall etwas nachkochen“ verspricht der Rathauschef, der sich von dem Projekt sehr beeindruckt zeigt und weitere Unterstützung seitens der Stadt zusichert.

Foto: Lebensmittel Fair-Teilung vor dem JuKuZ Gelnhausen: Sara Steigerwald, Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner, Heike Schmidt, Helferin Izabela, Christina Stapf und Holger Sommer (von rechts). Foto: Stadt Gelnhausen


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