Gelnhausen: Einsatzbereitschaft der Feuerwehr gefährdet?

Gelnhausen
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Der Vorstand des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Gelnhausen hat dem Wehrführer der Feuerwehr Gelnhausen-Mitte, Heiko Ruffolo-Schweitzer, das Vertrauen entzogen. Laut einer Pressemitteilung soll der Fördervereinsvorsitzende Steffen Frings persönlich angegangen und von seinen Führungsaufgaben in der Einsatzabteilung entbunden worden sein. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bezeichnet der Vorstand des Fördervereins als haltlos, Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) wird zudem Untätigkeit vorgeworfen.



Inzwischen sieht der Förderverein auch die Einsatzbereitschaft des Wachbereiches Mitte der Feuerwehr Gelnhausen gefährdet.

Der Vertrauensentzug für Wehrführer Heiko Ruffolo-Schweitzer habe der Vorstand einstimmig beschlossen: „Gründe hierfür waren Falschaussagen mit bewusster Manipulation des Vorstandes in einer Vorstandssitzung, die allgemein fehlende Kommunikation, Alleingänge und Nachrichten mit beleidigendem Inhalt. Hintergrund für diese ‚Degradierung‘ von Steffen Frings sind die nicht haltbaren Anschuldigungen, welche Anfang Dezember 2021 in Abwesenheit des Vorsitzenden vor versammelter Mannschaft verkündet wurden“, heißt es in der Pressemitteilung.

Eine Forderung um Aufklärung des Sachverhaltes sei von Bürgermeister Glöckner trotz Ankündigung nicht erfüllt worden: „In einer internen Sitzung im Rathaus zwischen Bürgermeister, Stadtbrandinspektion und dem Fördervereins-Vorsitzenden samt seinem Rechtsbeistand wurden die haltlosen Vorwürfe bestätigt. Seitens des Bürgermeisters wurden eine schnelle Aufklärung und ein Anhörungsverfahren versprochen.“ Deshalb geht der Förderverein nun davon aus, dass der Bürgermeister dem Wehrführer den Rücken stärkt: „Und das, obwohl es ihm bekannt und es bewiesen ist, dass die Anschuldigungen Falschbehauptungen sind und auch der Vertrauensentzug des Fördervereins gerechtfertigt ist. Weitere Beschwerden und Anschuldigungen über den Wehrführer aus den Reihen der Einsatzabteilung des Wachbereichs Mitte wurden in einem Mediationsverfahren am 13. April gesammelt. Dieses Mediationsverfahren wurde durch den Bürgermeister der Gemeinde Sinntal, Carsten Ulrich (SPD), durchgeführt. Hier steht auch noch das Ergebnis nach über vier Wochen aus.“

Die Einsatzabteilungen des Wachbereichs Mitte (Mitte und Roth) seien mittlerweile in zwei Lager gespalten: „Einige Einsatzkräfte haben sich heute schon vom Einsatzdienst beurlauben lassen, weil sie mit dem Wehrführer nicht mehr zusammenarbeiten können. Wenn diese unhaltbaren Zustände weiterhin anhalten, werden andere folgen und sich auch beurlauben lassen. Eine adäquate Einsatzbereitschaft wäre dann nicht mehr gegeben. Ein Zustand, der sofort abgestellt werden muss. Unser Appell an den Bürgermeister: Handeln Sie und treffen Sie die richtige Personalentscheidung - jetzt!“, so der Vorstand des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Gelnhausen abschließend.

Bürgermeister Glöckner wollte auf Nachfrage keine Stellungnahme zu den Diskussionen in der Feuerwehr abgeben: „Zum jetzigen Zeitpunkt werde ich mich dazu nicht äußern, das ist ein Thema zwischen dem Vorsitzenden des Fördervereins und des Wehrführers von Gelnhausen-Mitte, die müssen das zunächst miteinander klären.“


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