Jugendarresteinrichtung Gelnhausen: Soziales Training mit Hunden

Foto: HMdJ

Gelnhausen
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Im Frühjahr vergangenen Jahres startete das Projekt „Soziales Training mit Hunden“ in der Jugendarresteinrichtung Gelnhausen (JAE). Anleiterin der Maßnahme ist Angelika Simon, die als Therapiehunde-, Rettungshundeführerin und -ausbilderin über eine entsprechende Qualifikation verfügt. Sie ist zudem die Geschäftsleiterin der JAE Gelnhausen.



Der hessische Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) bei seinem Besuch in der JAE Gelnhausen: „Ziel des Projektes ‚Soziales Training mit Hunden‘ ist es, dass Jugendliche und Heranwachsende durch die Interaktion mit Hunden emotionale und soziale Kompetenzen entwickeln. Es soll helfen, Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit aufzubauen, eigenverantwortliches Handeln zu üben, Aggressionen abzubauen sowie Verantwortung gegenüber anderen zu übernehmen. Zudem werden den jugendlichen Arrestierten durch den Umgang mit den Tieren, erzieherisches Vorgehen und Lernmechanismen aufgezeigt, was auch den Aufbau einer Beziehung zu den Hunden einschließen kann. Die tiergestützte Arbeit soll ein ‚Türöffner‘ für zwischenmenschliche Beziehungen sein, sowohl innerhalb der Einrichtung als auch für den weiteren Lebensweg der Jugendlichen und Heranwachsenden.“

Dass dieser unkonventionelle Ansatz durchaus funktioniert, bestätigte Angelika Simon, Anleiterin des Trainings: „Die Übungseinheiten werden durchweg sehr positiv angenommen. Binnen kurzer Zeit agieren die Hunde als ‚Eisbrecher‘ und selbst die schwierigsten Jugendlichen werden zugänglich und verhalten sich auch im Umgang mit den Hunden vorbildlich. Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, wie die Jugendlichen über sich hinauswachsen, selbstbewusster werden und am Ende jeder Einheit stolz auf sich und als ‚Team‘ mit dem Hund sind.“

Bei der Auswahl der Teilnehmenden werden Fachdienste (medizinischer Dienst, Sozialdienst, Psychologischer Dienst), diagnostische Kriterien (bspw. Ausschluss von Allergien) sowie psychologische Merkmale (Hinweise auf emotionale Vernachlässigung oder Belastungen in der Biografie, allgemeine Antriebsschwäche oder ein gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl) herangezogen.

Die jugendlichen Arrestierten können regelmäßig an bis zu zwei Tagen pro Woche im Einzelsetting oder in kleinen Gruppen von jeweils drei Stunden an dem Sozialen Training mit Hunden teilnehmen. Eingeteilt in einen Theorie- und Praxisteil, findet das Training unter dem Einsatz von zwei ausgebildeten Rettungshunden statt. In der Theorie werden grundlegende Umgangsweisen mit dem Hund vermittelt, wie Grundsätze der Hundeerziehung, Aufbau von Sicht- und Hörzeichen (Signale/Lernverhalten Hund), Anwendung von positiven Verstärkern/Motivation, Konditionierung eines Klickers sowie das Wiederholen, Festigen und Ausbauen von Signalen. Anschließend wird das Erlernte mit den Hunden in die Praxis umgesetzt. Hierbei gilt es, verschiedene Aufgaben mit dem Tier ausschließlich über Motivation und positive Verstärker zu lösen.

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Foto: HMdJ


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