17.000 Liter Heizöl im Tank: Kaufhaus Joh steht als Wärmehalle bereit

Gelnhausen
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2023 jährt sich die Schließung des ehemaligen Kaufhauses Joh in Gelnhausen zum zehnten Mal. Nach dem letzten Kassenschluss im September 2013 hat die Entwicklung einen unrühmlichen Verlauf genommen, nach mehreren vergeblichen Anläufen für eine Folgennutzung steht das Areal noch genauso da wie am letzten Öffnungstag. Doch in diesem Winter könnte das Hauptgebäude doch noch einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.

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Der Einsatz wäre allerdings eher tragischer Natur: Sollte es bis zum Frühjahr zu einem Engpass bei der Energieversorgung kommen, stünde der alte Joh für die Bevölkerung zur Verfügung – und zwar als Wärmehalle. Im Heizungstank befinden sich nämlich noch 17.000 Liter Öl und eine Reaktivierung der Heizungsanlage soll laut Plänen im Rathaus auch nach zehn Jahren noch möglich sein. „Bei einem täglichen Verbrauch von circa 700 Litern könnten wir damit gute drei Wochen heizen“, berichtet Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner (FDP). Früher haben übrigens die zahlreichen Lampen bereits für eine Grundwärme in den Verkaufsräumen gesorgt, diese funktionieren aber nicht mehr.

Bis zu 200 Menschen könnten sich demnach pro Etage für ein paar Stunden aufwärmen, wenn es im eigenen zu Hause zu kalt wäre. Wohlgemerkt: Aktuell scheint die Energieversorgung für diesen Winter gesichert, es handelt sich dabei um ein reines Notfallszenario. Für Übernachtungen wären die Verkaufsräume des ehemaligen Kaufhauses allerdings nicht geeignet, dafür sind beispielsweise die sanitären Anlagen nicht mehr ausreichend, außerdem gibt es Sicherheitsbedenken. Deshalb wurde das Areal auch für die Unterbringung von Flüchtlingen ausgeschlossen. Bürgermeister Glöckner: "Einen heißen Tee und eine warme Suppe werden wir im Notfall reichen können, wenn sich Bürgerinnen und Bürger dort für ein paar Stunden aufwärmen möchten." Umsetzbar wäre die Idee relativ leicht, die Schlüssel für das gesamte Areal liegen im Gelnhäuser Rathaus.

Und dort stellt man sich auch darauf ein, dass im nächsten Winter der „Joh“ nicht mehr in seiner jetzigen Form steht. Noch bis um 11. Januar 2023 läuft die Ausschreibung, mit der ein Investor für die zukünftige Entwicklung des Areals gefunden werden soll (wir berichteten). Mehrere Vorschläge sind bereits eingegangen, ein Gelnhäuser Architektenbüro hatte seine Pläne mittlerweile öffentlich vorgestellt (wir berichteten). Ist die Ausschreibung erfolgreich, könnte 10 Jahre nach der Schließung tatsächlich der Abriss des Joh-Gebäudes erfolgen oder zumindest eingeleitet werden. Eine temporäre Nutzung als Wärmehalle wäre dann wohl nicht mehr möglich.


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