Mähler will "Haus der Vereine" schaffen

Jakob Mähler (links) tauscht sich mit Dr. Roland Bauer, Dr. Siegfried Giernat und Julia Schewzow (v.l.) aus.

Gelnhausen
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„Die Sekos in Gelnhausen leistet eine unverzichtbare Arbeit im Bereich der Selbsthilfe und hat in den vergangenen Jahrzehnten Tausenden von Menschen in schwierigen Lebenssituationen geholfen“, sagt Jakob Mähler (Grüne), Bürgermeisterkandidat für Gelnhausen.

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Er hat sich mit Dr. Siegfried Giernat, Erster Vorsitzender des Trägervereins, Dr. Roland Bauer, Leiter der Kontaktstelle der Sekos Gelnhausen sowie Mitarbeiterin Julia Schewzow über die Arbeit der Sekos ausgetauscht.

„Es geht darum, dass die einzelnen Selbsthilfegruppen ein Ziel innerhalb ihrer Mitte finden“, erläutert Dr. Roland Bauer über die Arbeit vor Ort. 70 Selbsthilfegruppen gibt es mittlerweile, die sich unter anderem in der Kontaktstelle in der Gelnhäuser Bahnhofsstraße treffen: „Die einzelnen Selbsthilfegruppen werden von ehrenamtlichen Menschen geleitet, die sich bei uns melden und selbst betroffen sind oder waren.“ Die Treffen sind für die Teilnehmenden kostenlos oder werden von der Krankenkasse getragen. Dies sei aber nicht immer so gewesen:

„Durch die Schaffung von 16 Unterstützungseinrichtungen, darunter auch in Gelnhausen wurde die Selbsthilfe populär. Rund 25 Jahre später erfolgte dann auch die Einführung der gesetzlichen Förderung“, erklärt Dr. Bauer. Vorläufer der Selbsthilfe finden sich in Verbänden aus dem 19. Jahrhundert und dem System der Anonymen Alkoholiker. „Seit mittlerweile 36 Jahren ist die Sekos nun an ihrem Standort in Gelnhausen.“ Vor einigen Jahren habe er eine Zählung der Mitglieder in den Selbsthilfegruppen durchgeführt. Damals seien es über 120 Personen gewesen.

Dabei ist die Geschichte der Sekos in Gelnhausen eine Erfolgsgeschichte: Träger der Sekos ist die regionale Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen Main-Kinzig e.V., die Sekos ist Mitglied im paritätischen Wohlfahrtsverband und der deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen und ist zudem seit einigen Jahren eine zertifizierte Selbsthilfekontaktstelle. Außerdem bietet die Sekos seit neuestem auch eine eigene App an.

Gruppen zur Selbsthilfe gebe es in allen möglichen Bereichen, betont Dr. Roland Bauer: „Bei Sucht- oder Krebserkrankungen, auch für Angehörige oder für chronische Krankheiten.“ Dabei helfen sich die Mitglieder in den Gruppen in schwierigen Lebenssituationen, geben Rat und Unterstützung und tauschen Erfahrungen aus: „Diese Treffen sind rein informell und können natürlich keine Therapie ersetzen.“

Im Rahmen der Selbsthilfegruppe gebe es auch einige Anonymous-Gruppen, die mit dem 12-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker arbeiten. Beispielsweise können dort frei und ohne Wertung anderer Teilnehmer die eigenen Erfahrungen und Lebensgeschichten erzählt werden“, erklärt Dr. Bauer. Die Kontaktstelle helfe dabei, neue Gruppen zu gründen, unterstütze diese bei der Organisation und stelle die Räumlichkeiten zur Verfügung.

„Perspektivisch werden wir neue Räumlichkeiten brauchen“, sagt Dr. Siegfried Giernat. Als erster Vorsitzender des Trägervereins sind Giernat und die Vereinsmitglieder für Finanzen und Verwaltung zuständig: „In den Räumlichkeiten in Gelnhausen sind wir sehr begrenzt. Gleichzeitig wollen wir einen Platz für alle Menschen bieten.“ Finanziell könne sich die Sekos auf die Unterstützung des Main-Kinzig-Kreises verlassen: „Hier gibt es keine Probleme, sodass wir die Beratung kostenlos anbieten können. Unsere Philosophie ist, dass Selbsthilfe sich nicht selbst tragen muss. Wir organisieren deswegen keine gewinnorientierten Kurse.“ Die Sekos möchte zukünftig mehr in Referentinnen und Referenten investieren, um relevante Themen in größeren Rahmen präsentieren zu können: „Wir wollen das Thema ‚Selbsthilfe‘ mehr in den Mittelpunkt rücken“, sagt Dr. Giernat.

Bürgermeisterkandidat Jakob Mähler betont: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Vereine in Gelnhausen, wie die Sekos, die Räumlichkeiten erhalten, die sie für eine gute Ausübung ihrer Arbeit benötigen. Ehrenamtliche müssen unterstützt werden. Gerade in Gelnhausen, in denen viel zu wenig Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, muss eine Abhilfe geschaffen werden.“ Hier brauche es aber nicht nur Lippenbekenntnisse: „Gelnhausen ist eine Vereinsstadt. Die Sekos bietet hier eine wichtige Arbeit an und unterstützt ehrenamtlich und kostenlos Menschen bei der Organisation und Durchführung der Selbsthilfe. Vor dieser wichtigen Arbeit ziehe ich meinen Hut.“

Gleichzeitig beklagen sich die Vereine über hohe Bürokratie, undurchsichtige Förderungen, fehlende Räumlichkeiten und die persönliche Haftung in den Vorständen, so Mähler: „Die Lösungen dafür liegen auf dem Tisch, müssen aber auch umgesetzt werden. Schaffung eines Hauses der Vereine, Abbau der Bürokratie, Vereinfachung der Förderanträge mit einer transparenten Förderhöhe und Absicherung der Vereinsvorsitzenden bei unverschuldeten finanziellen Forderungen. Als Vereinsmensch werde ich mich für die Vereine in Gelnhausen stark machen“, so Mähler abschließend.

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Jakob Mähler (links) tauscht sich mit Dr. Roland Bauer, Dr. Siegfried Giernat und Julia Schewzow (v.l.) aus.


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