Gelnhausen: Resolution für Vielfalt und Toleranz beschlossen

Gelnhausen
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Nachdem am 27. Januar 2024 ca. 3000 Menschen aus Gelnhausen und Umgebung auf dem Obermarkt zusammenkamen und ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus setzten, sind  die Gelnhäuser Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 31. Januar 2024 mit einer Resolution einstimmig gefolgt. "Damit machen  wir eindrucksvoll deutlich, dass wir unsere Demokratie gegen jedweden Angriff entschlossen verteidigen werden. In unserer Stadt ist kein Raum für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze", so die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Turlach, die den Text maßgeblich miterarbeitet hat.

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Die Resolution im Wortlaut:

Das jüngst bekannt gewordene Treffen von AfD-Funktionären und anderen mit Mitgliedern der Identitären Bewegung hat uns alle schockiert. Bei diesem Treffen ist die Rede von Deportationsplänen als sogenannte Remigration Tausender Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft aus unserem Land vertrieben werden sollen, ganz gleich ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht.

Wir nehmen es nicht hin, dass rechtsextreme Kräfte eine Atmosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses in unserem Land und in unseren Städten schüren.

In unserer Stadt leben Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen – als Nachbarinnen und Nachbarn, als Kolleginnen und Kollegen, als Freundinnen und Freunde, als Familie. Das ist die Lebensrealität. Unsere Stadt gehört allen Menschen, die hier leben. Wir akzeptieren nicht, dass Bürgerinnen und Bürger, dass Familien, dass sogar Kinder Angst davor haben müssen, von hier vertrieben zu werden.

Unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Bewertungen politischer Themen, auch unterschiedliche Positionen zur Migrations- und Asylpolitik sind Teil unserer Demokratie. Demokratie braucht Auseinandersetzung, Demokratinnen und Demokraten müssen auch Streit aushalten und Widerspruch akzeptieren. Wir akzeptieren nicht, wenn der Kern unserer Verfassung und damit die Basis unseres Zusammenlebens angegriffen wird: die Würde des Menschen.

Die Enthüllungen haben sehr viele Menschen in allen Bundesländern aufgerüttelt und zu öffentlichen Kundgebungen und Protesten veranlasst.

Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaat müssen immer wieder neu verteidigt werden.

Eine wehrhafte Demokratie lebt von einer aktiven und wachen Zivilgesellschaft vor Ort. Das haben auch die fast 3000 Menschen am letzten Samstag auf dem Obermarkt deutlich gemacht. Die Menschen, die gemeinsam auf die Straßen gehen, um Farbe zu bekennen für Demokratie und Menschenwürde, senden ein klares Signal der Solidarität – und gegen die Spaltung unserer Gesellschaft.

Rechtsextremisten, Populisten und Spalter missbrauchen die Nöte und Sorgen der Menschen in unserem Land für Stimmungsmache.

Rechtsextremisten, Populisten und Spaltern geht es nur vordergründig um die Menschen.

Rechtsextremisten und Populisten gefährden unseren Wohlstand.

Als Stadtverordnete in Gelnhausen bekennen wir uns zu einer vielfältigen und toleranten Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung respektiert und geschützt werden. Wir treten für Gleichberechtigung, Vielfalt und Solidarität ein.

Es gibt auf die Veränderungen und Probleme in unserer Gesellschaft keine einfachen Antworten.

Mehr Gerechtigkeit, Fairness und Sicherheit für alle müssen immer wieder und oft langwierig erkämpft und ausgehandelt werden. Das geht nur in einem freiheitlichen demokratischen System, das sich durch Vielfalt, Respekt und Toleranz auszeichnet. Soziale Gerechtigkeit braucht eine starke Demokratie.

Wir begrüßen sehr, dass neben vielen Vereinen, Initiativen und Verbänden auch Arbeitgeber in Gelnhausen Flagge für unsere Demokratie und für Respekt zeigen. Als Erste taten dies in der vergangenen Woche die Main-Kinzig-Kliniken.

Wir appellieren an die Bürgerinnen und Bürger, sich dauerhaft aktiv gegen rassistische und nationalistische Tendenzen einzusetzen und für Freiheit, Vielfalt und eine gerechte Gesellschaft einzutreten. Jede und jeder Einzelne von uns kann durch Toleranz und Respekt einen Beitrag leisten und sich gegen Hass und Ausgrenzung aussprechen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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