Neu im Rathausfoyer: Bilderserie „EU Quadratmeter“ von Q.Fell

Zwei „EU Quadratmeter“ mit Bezug zu den Partnergemeinden für das Rathausfoyer: Bürgermeister Christian Litzinger (links) dankt dem Künstler Q.Fell für die Überlassung seiner Werke. Foto: Stadt Gelnhausen

Gelnhausen
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Sechs Jahre lang lag der Mittelpunkt der Europäischen Union in der Meerholzer Feldgemarkung – von 2007 bis zum Beitritt Kroatiens 2013.

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Seit Meerholz in den Genuss dieses Titels kam, beschäftigte sich der Meerholzer Künstler Bernd Wilfer, der seit 1994 unter dem Künstlernamen Q.Fell bekannt ist, intensiv mit dem Thema und setzte sich damit künstlerisch auseinander. Aus seiner Bilderserie „EU Quadratmeter“ zieren nun zwei Original-Werke das Foyer des Rathauses Gelnhausen und verweisen auf die Partnerschaften mit Marling und Clamecy.

Die langjährigen Partnerschaften zwischen Gelnhausen und Marling in Südtirol/Italien sowie Clamecy in Frankreich nahm der Künstler Q.Fell zum Anlass, die betreffenden Länder-Werke seiner Serie an die Stadt Gelnhausen zu übergeben. Einen „EU-Quadratmeter“ überließ er der Stadt als Geschenk, den zweiten kaufte die Stadt hinzu. Beide Werke flankieren die Infothek im Foyer des Gelnhäuser Rathauses. „Q.Fell setzt sich seit vielen Jahren für die kulturelle Landschaft im Main-Kinzig-Kreis ein und er hat nicht nur in Gelnhausen deutliche Spuren seines künstlerischen Wirkens hinterlassen. Wir freuen uns, dass wir nun auch im Rathaus zwei seiner Werke einer breiten Öffentlichkeit präsentieren können“, bedankte sich Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) für die Überlassung der beiden Arbeiten.

Den Werken des Meerholzer Künstlers lag eine Fotografie vom März 2007 zugrunde, die den EU-Mittelpunkt zu diesem Zeitpunkt im Maßstab 1:1 dokumentierte. Diese Aufnahme reduzierte Q.Fell auf eine rein schwarz-weiße Darstellung und belegte sie in 27 Variationen mit einer zweifarbigen Kombination. „Die Farben wurden nach rein künstlerischen Gesichtspunkten ausgewählt und haben keinen Bezug zur jeweiligen Länderbezeichnung“, erläuterte Q.Fell im Gespräch mit Bürgermeister Christian Litzinger. Der so gestaltete Hintergrund wird zentral vom EU-Sternenkranz überlagert. Zum einen werde damit die Mitte der EU hervorgehoben und zum anderen eine Ausrichtung nach Norden mithilfe eines Sterns ermöglicht. Denn: „Es gibt nur eine Variante, in der der Stern oben in der Mitte mit einer Zacke exakt in die Mitte seiner Bildaußenkante zeigt“, erläutert Q.Fell den Hintergrund. Auf dieser Ausrichtung basierend und vom Zentrum her gesehen, entstanden für die oberste Ebene Linien an den äußeren Begrenzungen der weiteren 26 EU-Staaten.  Diese zwei Außenlinien eines jeden Landes wurden mit zwei Radiallinien verbunden und die daraus resultierende Fläche colorierte der Künstler einfarbig. „Dabei ist die Stärke dieser Fläche ohne Aussagekraft und aus rein graphischer Sicht entstanden. Die Anordnung der Länder in ihrer Reihenfolge von außen nach innen ist jedoch realistisch“, beschreibt Q.Fell weiter. Ein jedes der 27 Werke misst 1 x 1 Meter. Jedes Motiv gibt es nur einmal. Zwei – die Ländermotive Italien und Frankreich – hängen nun im Rathaus. Sie sind zusätzlich mit je einem goldenen Draht versehen, der die Lage der jeweiligen Partnerstadt zum damaligen EU-Mittelpunkt markiert. „Kunst muss mehr können als bunte Farbkleckse auf Leinwand“, meint Q.Fell, für den die Auseinandersetzung mit dem EU-Mittelpunkt ein wichtiger künstlerischer Prozess war und ist. Bereits 2007 entstand seine Skulptur am EU-Mittelpunkt, dann die dazugehörige Säule im Main-Kinzig-Forum, 2009 folgte die Installation „Gästebuch am EU-Mittelpunkt“. Dann entwickelte der Künstler, der unter anderem Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises, Gründer der Kulturstation Kaufmann und Vorsitzender des Kunstvereins Meerholz ist, die Bilderserien „EU Quadratmeter“ und schließlich die „Randnotizen vom Mittelpunkt“.

Der EU-Mittelpunkt in Meerholz war nur ein Geschenk auf Zeit, das touristische Potenzial begrenzt. Mit dem Beitritt Kroatiens rückte der Punkt weiter in den Westerngrund und seit dem Austritt des Vereinigten Königreiches liegt er in der Nähe von Würzburg, in der 80-Seelen-Gemeinde Gadheim. Die Partnerschaften mit Marling (seit 1977) und Clamecy (seit 1962) bestehen hingegen dauerhaft, werden seit Jahrzehnten mit Leben erfüllt. Und Q.Fell hat schon einige Ideen entwickelt, wie diese Verbindungen über den goldenen Draht in seinen „EU Quadratmetern“ hinaus sichtbar gemacht werden könnten…

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Zwei „EU Quadratmeter“ mit Bezug zu den Partnergemeinden für das Rathausfoyer: Bürgermeister Christian Litzinger (links) dankt dem Künstler Q.Fell für die Überlassung seiner Werke. Foto: Stadt Gelnhausen


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