Tierheim in Bedrängnis: SPD informiert sich vor Ort

Von links: Corina Wink, Susanne Turlach, Birgit Jakob-Wegener, Angelika Hoffmann, Hajo Jakob.

Gelnhausen
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Am vergangenen Samstag hat die SPD Gelnhausen erneut das Gelnhäuser Tierheim besucht.



Dieses Mal aus aktuellem und weithin bekanntem Anlass: Die wichtige Weide- und Auslauffläche soll schon bald für mehrere Jahre für die Baustelle der Bahn genutzt werden. Das Tierheim ist von dieser Planung überrascht worden. Fraktion und Vorstand der SPD Gelnhausen informierten sich über den aktuellen Sachstand vor Ort.

Samstagmittag im Gelnhäuser Tierheim: Es summt und brummt wie in einem Bienenstock. Auf dem kleinen Vorplatz mit der großen Palme vor dem "Gassitreff" begegnen sich ehrenamtliche Gassigeherinnen  und Futterspender geben sich die Klinke am Tor in die Hand. Das Tierheim bietet Tieren ein Zuhause, die ihres verloren haben, Fundtiere und verletzte Tiere werden aufgenommen, es ist Gnadenhof und Hospiz für die Tiere, die wegen ihres Alters oder Krankheit niemand mehr will. Es ist auch ein Ort der Begegnung für engagierte Menschen, denen Tiere etwas bedeuten. Durch den Ausbau der Bahnstrecke ist das Tierheim plötzlich in seiner Existenz bedroht – obwohl es doch auch eine der ersten Adressen ist, wenn öffentliche Stellen Tiere unterbringen müssen.

Leiterin Corina Wink und ihr ehrenamtlicher Helfer Hajo Jakob erläutern, dass sie vor einigen Wochen zufällig erfahren hätten, dass eine Baustellenzufahrt der Bahn quer über die Freifläche für Pferde, Esel und Schafe führen soll. Diese gepachtete städtische Grünfläche ist für den Weidegang jedoch unverzichtbar und wird zu bestimmten Zeiten auch als Hundeauslauf genutzt. Von dort haben die "Gassigeher" einen direkten Zugang zu ihren Laufstrecken in den Wiesen, was gerade für Hunde mit schwieriger Vergangenheit unverzichtbar ist. Sie haben dort einen Weg, auf dem kein Straßenverkehr herrscht und wo in Ruhe mit ihnen trainiert werden kann, was sie als Welpen bei ihren ehemaligen Besitzern nicht gelernt haben. Hier wird der Hund mit sozialem Fehlverhalten mit viel Liebe und Geduld zu einem Tier, das die Chance auf eine neue Familie mit einem liebevollen Zuhause hat. Diese Arbeit des Tierheims fand bereits vor Jahren überregional Anerkennung: dem Tierheim wurde im Jahr 2020 der Hessische Tierschutzpreis verliehen.

Zurück zum Problem: Der Betrieb der Lagerflächen und des Bedienwegs in der bisher geplanten Form wären eine erhebliche Einschränkung für das Tierheim. Pferde, Esel und Schafe könnten hier nicht mehr gehalten werden. "Wo sollen die denn hin", fragt Corina Wink mit Verzweiflung im Blick. "Es wäre nicht mehr möglich, Tiere, die das Veterinäramt uns seit Jahren aus schlechter Haltung zuweist, hier unterzubringen". Einige Tiere sind nur für kurze Zeit hier und werden tierärztlich versorgt, bis wir für sie eine geeignete artgerechte Unterbringung gefunden haben. Manche finden auch hier ein dauerhaftes Zuhause".

Die Sozialdemokratinnen haben nach der Ortsbesichtigung den Eindruck, dass es augenscheinlich in unmittelbarer Nähe Alternativen für die benötigten Lagerflächen und den Bedienweg gibt. Die in Rede stehende Weidefläche hinter dem Tierheim, die jetzt für den Bedienweg der Baustelle und als Lagerfläche in Anspruch genommen werden soll, ist rundum von Bäumen und Gehölz begrenzt und hat damit den für das Tierheim so notwendigen Sicht- und Lärmschutz. Weshalb der Bedienweg nicht dahinter vorbeigeführt werden kann, ist sowohl den Verantwortlichen des Tierheims als auch der Delegation der Gelnhäuser SPD unverständlich.

Susanne Turlach, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Stadtparlament, bedauert, dass es bisher nach Kenntnisstand der städtischen Parlamentarier noch keine Lösung für das Problem zu geben scheint. "Wir erwarten vom Bürgermeister hierzu zeitnah einen Vorschlag." Gleichzeitig dankt die kleine Abordnung der Gelnhäuser SPD, der auch die Vorsitzende des Sozialausschusses, Birgit Jakob-Wegener und Angelika Hoffmann, stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins angehören, Landrat Thorsten Stolz, der die Unterstützung durch die Verwaltung des Main-Kinzig-Kreises beim Finden eines Auswegs zugesagt hat.

Das Tierheim hat mittlerweile durch eine Online-Petition innerhalb kurzer Zeit über 40.000 Unterschriften gesammelt und ist weit über die Grenzen des Main-Kinzig-Kreises in ganz Hessen bekannt geworden. Hessenschau und RTL berichteten darüber. Die Sozialdemokratinnen zeigen sich zuversichtlich, dass eine für alle Beteiligten akzeptabler Weg gefunden werden kann, das Tierheim in seiner jetzigen Form zu erhalten: „Wo ein (guter) Wille ist, ist auch ein Weg“, so Susanne Turlach abschließend.

tierheimspdgn az

Von links: Corina Wink, Susanne Turlach, Birgit Jakob-Wegener, Angelika Hoffmann, Hajo Jakob.


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