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Mo, Sep
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Jetzt geht es aufwärts: Fahrstuhl im Amtsgericht Gelnhausen in Betrieb
Die beiden Chefs vom Amtsgericht Gelnhausen und dem Landgericht Hanau, Andreas Weiß und Frank Richter (von links), schnitten mit Geschäftsstellenleiterin Viola Reußwig das Band zum Aufzug durch. Foto: Ulrich Schwind
Die Freude im Amtsgericht Gelnhausen war verständlicherweise groß: Nach fast zehnjähriger Planung ist jetzt der Fahrstuhl in dem Justizgebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.
„Das ist ein erfreulicher Anlass. Unser Aufzug ist fertig“, freute sich Andreas Weiß, Direktor des Amtsgerichts Gelnhausen, sichtbar. Die Zeremonie fand in Anwesenheit von Frank Richter, Präsident des Landgerichts Hanau, sowie zahlreicher Gerichts-Mitarbeiter statt. Weiß ging auf die langjährige Vorgeschichte dieses Bauprojekts ein, die mittlerweile drei Aktenordner füllt. Anfangs sei das Projekt von Entscheidungsträgern abgelehnt worden mit der Argumentation, weil das Gericht ebenerdig und damit behindertengerecht erreichbar ist, im Erdgeschoss auch Gerichtssäle und eine Behindertentoilette vorhanden sind. Dann wurde über einen Aufzug nachgedacht, der innenliegend im Gebäude verortet werden sollte. Schließlich wurde es jetzt doch ein Außenaufzug, für den ein Gebäudestück auf der Vorderseite des Gerichtsgebäudes in der Philipp-Reise-Straße angebaut wurde.
Fortan verbindet der Fahrstuhl Keller, Erdgeschoss sowie ersten und zweiten Stock miteinander. Um ihn benutzen zu können, müssen Gäste allerdings dennoch weiterhin durch die Sicherheitskontrollen am Haupteingang und dann innerhalb des Gebäudes den Aufzug ansteuern. „Es war ein langer Weg und ein harter Kampf“, resümierte der Chef des Amtsgerichtes rückblickend. Dabei dankte er allen, die sich in den Jahren für den Bau eingesetzt haben, so seine Vorgängerin Sigrid Haas, die ehemalige Geschäftsleiterin Sibylle Langlitz, deren Nachfolgerin Viola Reußwig und ihrer Stellvertreterin Agnes Günther. Dankesworte gab es auch für das Hessische Justizministerium sowie den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) für die gute Zusammenarbeit – und der gesamten Mitarbeiterschaft, die in der Zeit des Baus viel Lärm und Staub ertragen musste: „An manchen Tagen hat das gesamte Gebäude vibriert.“
Mit einem Volumen von circa 190.000 Euro sei das Projekt letztlich sogar leicht unter der Kostenschätzung geblieben. Auch der Zeitplan sei eingehalten worden. Nun stehe dem rechtssuchenden Publikum ein komplett barrierefreies Gebäude zur Verfügung. Weiß: „Ein Amtsgericht ist schließlich das Gesicht der Justiz nach außen.“ Mit dieser Behörde hätten die Menschen in vielen Lebenssituationen direkten Kontakt. Auch Landgerichtschef Frank Richter freute sich über die Neuerung, die das Gebäude enorm aufwerte. Die Einrichtung in Gelnhausen sei „ein großartiges Gericht“ mit einem großen Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft.
Die beiden Chefs vom Amtsgericht Gelnhausen und dem Landgericht Hanau, Andreas Weiß und Frank Richter (von links), schnitten mit Geschäftsstellenleiterin Viola Reußwig das Band zum Aufzug durch. Foto: Ulrich Schwind