Frau Roths Abschied aus Roth

Roth
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Den überreichten Stoff-Dinosaurier nahm sie persönlich. Im positiven Sinne – und aus gutem Grund: Nach 46 Jahren als Erzieherin in der Kindertagesstätte Gelnhausen-Roth wurde Hermine Roth kürzlich mit einer liebevollen Feier in den Ruhestand verabschiedet.



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„46 Jahre gehen nicht auf ein Blatt Papier“, stellte Nicole Stephan-Bürger, stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte in Roth, fest, nachdem Kita-Leiterin Simone Kahl die zahlreich erschienenen Gäste im feierlich geschmückten Mehrzweckraum begrüßt hatte. Stephan-Bürger hielt auf eigenen Wunsch die Laudatio auf die frischgebackene Rentnerin. Treu, herzlich, hilfsbereit, kollegial, geduldig – diese und viele positive Attribute mehr fand sie für ihre Kollegin. „Geht nicht, gibt es nicht“, unter dieses Motto habe Hermine Roth ihre Arbeit gestellt und nicht nur bei Problemlösungen mit Kreativität geglänzt. Nicole Stephan-Bürger zollte der scheidenden Erzieherin zudem großen Respekt für deren Springer-Tätigkeit in den vergangenen Jahren.

„Sie arbeiten schon länger als ich lebe“, verwies Bürgermeister Daniel Christian Glöckner auf die lange Zeit ihrer Berufstätigkeit und bedankte sich herzlich für ihr Engagement. „Frau Roth in der Kita Roth – das konnte ich mir sofort merken“, ging Heike Schmidt, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung, Familie und Seniorenarbeit, auf die zufällige Namensgleichheit ein. Sie würdigte unter anderem die liebevolle Art, mit der die scheidende Erzieherin mit den ihr anvertrauten Kindern umgegangenen sei, deren gutes Verhältnis zu den Eltern und ihre Flexibilität. „Hermine Roth war stets eine zuverlässige Mitarbeiterin und zeichnete sich durch ihre offene, herzliche und kontaktfreudige Art aus. Geduld und Ausdauer sind ihre Stärken“, hob Heike Schmidt hervor.

„Hast unseren Kindern viel gegeben, vermutlich für das ganze Leben“, fassten die Elternbeirätinnen  Tanja Mächold und Anke Zauner ihre Dankbarkeit in Reimform und übergaben stellvertretend für die Elternschaft eine schicke Gartenbank als Geschenk, auf der die Mädchen und Jungen bereits bunte Fingerabdrücke hinterlassen hatten. Auf humorvolle Weise entpackte Ruth Gleißenberg mithilfe der Mädchen und Jungen nach und nach die „Kindergartenabschiedserinnerungskiste“ und fand viele Spuren, die sich unauslöschlich ins kollektive Gedächtnis des Kindergartens Roth eingebrannt haben dürften. Zum Beispiel der spezielle Dreh, der es den Kindern ermöglicht, ihre Jacken blitzschnell anzuziehen oder die Anleitung, wie aus Wolle im Webrahmen kleine Teppiche entstehen, die dann zu Täschchen für die Kinder zusammengenäht werden können. Blieb für Personalratsvorsitzende Monika Lehnert eigentlich nur noch ein Satz: Sie wünschte Hermine Roth, dass all die ausgesprochenen guten Wünsche für den Ruhestand in Erfüllung gehen mögen.

Hermine Roth, selbst Mutter und Oma, stammt aus Freigericht und arbeitete nach dem Ablegen ihrer Prüfung zur staatlich geprüften Kinderpflegerin zunächst im Kreiskrankenhaus Gelnhausen, bevor sie am 1. Juli 1973 in die Kita Roth wechselte und somit in den Dienst der Stadt Gelnhausen.

Foto: Abschied nach 46 Jahren (vordere Reihe von rechts): Hermine Roth, Bürgermeister Daniel Christian Glöckner, Nicole Stephan-Bürger, (hinten von rechts), Monika Lehnert, Heike Schmidt und Simone Kahl.


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