SPD kritisiert Vorgehensweise der Mehrheitsfraktion

Großkrotzenburg
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Die Mitglieder der SPD-Fraktion sowie des SPD-Vorstands Großkrotzenburg sind irritiert über die Berichterstattung der Mehrheitsfraktion aus Krotzebojer Grüne und FDP sowie den Äußerungen des Bürgermeisters in der örtlichen Presse.



Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, dass die Finanzlage der Gemeinde seit Jahren mehr als konsolidierungsbedürftig ist. Auch bei der Kinderbetreuung wurden in den letzten Jahren Einschnitte vorgenommen. Hierzu zählte auch der Abschluss eines neuen Betriebsvertrages für den Kindergarten St. Laurentius, der keinen 100%igen Kostenausgleich durch die Gemeinde mehr vorsieht. Vorausgegangen war auch hier ein mehrjähriger vertragsloser Zustand, da der Gemeindevorstand mit seinem damaligen Bürgermeister nicht rechtzeitig tätig geworden ist.

Beim zweiten konfessionellen Träger, St. Vinzenz, wurde mehrheitlich beschlossen den Betriebsvertrag zu kündigen, um auch hier einen reduzierten Kostenzuschuss der Gemeinde an den Träger auszuhandeln. Die Gemeindevertretung hat dem Gemeindevorstand im Jahr 2017 den klaren Handlungsauftrag gegeben für den Kindergarten St. Vinzenz eine Lösung bei der Trägerschaft zu finden. Nachdem zum Jahresende 2017 keine Lösung gefunden werden konnte, wurde der Betriebsvertrag um ein weiteres Kindergartenjahr verlängert.

„Es ist erschreckend, dass der Gemeindevorstand innerhalb von 1,5 Jahren es nicht geschafft hat, einen neuen Betriebsvertrag mit den Barmherzigen Schwestern bzw. mit einem neuen Träger abzuschließen. Die Planlosigkeit des Gemeindevorstands mit seiner grün-gelben Mehrheit wird auf dem Rücken der nun verunsicherten Kinder, Eltern und dem Fachpersonal im Kindergarten ausgetragen da der Vertrag zum 31.07.2019 endet und sich die Betreuungssituation aufgrund der bald notwendigen ausgesprochenen Mitarbeiterkündigungen durch den Träger weiter verschärfen wird.“ so der SPD-Vorsitzende Marcus Rosen. „Die Vorgehensweise des Gemeindevorstands, Verträge zu kündigen ohne vernünftige Alternativen parallel zu suchen und zu finden, ist mehr als fragwürdig und zeigt keine lösungsorientierte Handlungsweise“ so Karl Pitterling.

Daher beharrt die SPD darauf, dass der Gemeindevorstand endlich seinen Pflichten nachkommt und eine Lösung für die Trägerschaft des St. Vinzenz Kindergarten findet, so wie es bereits vor 1,5 Jahren beschlossen wurde. Deshalb ist hier unverzüglich eine dauerhafte oder auch endgültige Lösung zu finden, die den Anforderungen von Kindern, Eltern, Erzieherinnen und Gemeinde gerecht wird.

Parallel wurde nach einer Evaluierung des Main-Kinzig-Kreises festgestellt, dass in Großkrotzenburg Betreuungsplätze fehlen und zeitnah Lösungen gefunden werden müssen. Nachdem mehrere Gebäudelösungen durch den Gemeindevorstand in den Ausschüssen vorgestellt und diskutiert worden sind, warteten die Gemeindevertreter auf eine beschlussreife Vorlage um die Weichen für die Zukunft stellen zu können. Überraschenderweise präsentierte der Bürgermeister in einer Präsidiumssitzung der Fraktionsvorsitzenden jedoch eine Konzeption eines weiteren Trägers aus Nürnberg, der bereit ist, eine Einrichtung mit bis zu 9 Gruppen an einem Standort unter seiner Trägerschaft zu errichten. Aufgrund von Bündelung von Ressourcen und Personal an einem Standort könnte es auch Sicht des Gemeindevorstands zu Kosteneinsparungen kommen und das Platzproblem wäre gelöst. Beflügelt von diesem Ansinnen verkündete die Mehrheitsfraktion die künftige Lösung in der Kinderbetreuung für Großkrotzenburg in der Presse.

Allerdings erteilte bereits vorher das Kreisjugendamt einer Einrichtung mit mehr als 8 Gruppen eine Absage. Somit ist die vermeintliche Lösung keine wirkliche Lösung, da das Jugendamt die Betriebserlaubnis aussprechen muss oder auch versagen kann. Die SPD-Großkrotzenburg lehnt diese Großlösung für die Kinderbetreuung entschieden ab. Insbesondere der anvisierte Zeitplan mit einem Start der Einrichtung zum 01.09.2019 ist mehr als fragwürdig, da der Stellenmarkt für Erzieher/innen leergefegt ist. Es ist auch mehr als fraglich, wie innerhalb von 8 Monaten eine so große Einrichtung aus dem Boden gestampft werden soll.

„Vor nicht weniger als 2 Monaten haben wir noch über die Idee des Gemeindevorstands bei der U3-Betreuung in den Räumlichkeiten des alten Gasthauses Zum Römer diskutiert und nun wird eine Großkindertagesstätte kurz vor Jahresende präsentiert.“ so Fraktionsvorsitzende Karolina Rachwalik.  Einen Neubau einer Kindertagesstätte anzustreben ist definitiv sinnvoll, da das Gebäude des St. Laurentius Kindergartens auf kurze Sicht nicht mehr nutzbar sein wird. Hierbei ist jedoch zu erwähnen, dass das Bistum Fulda inzwischen Bereitschaft signalisiert hat einen größeren Kindergarten als den bestehenden zu errichten und weiterhin auch die Trägerschaft zu übernehmen. Auch bezüglich der Finanzierung des Neubaus gibt es positive Signale vom Bistum.

Daher fordert die SPD Großkrotzenburg den Gemeindevorstand auf, zeitnah Gespräche mit dem Bistum Fulda aufzunehmen und eine alternative Lösung für das Gebäude des St. Laurentius Kindergartens zu finden und die Betreuungssituation in Großkrotzenburg mit einer leicht aufgestockten Einrichtung zu stärken. „Durch die Bereitschaft des Bistums Fulda haben wir einen Betreuungspartner an der Hand, der bereits in der Vergangenheit finanziell auf die Kommune zugegangen ist und Reduzierungen beim Betriebsvertrag mitgetragen hat. Um eine vielfältige Kinderbetreuung in Großkrotzenburg zu ermöglichen, brauchen wir verschiedene Träger mit verschiedenen pädagogischen Konzepten im Ort. Es ist nicht zielführend nur auf die Kosten zu schauen, denn Kinderbetreuung muss uns auch etwas wert sein.“ so Karolina Rachwalik und Marcus Rosen abschließend.


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