Erinnerungen an einen Abt aus Krotzenburg

Großkrotzenburg
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Eine stark verwitterte Grabsteinplatte, eingemauert in eine Wand des Langenselbolder Schlosses, legt davon Zeugnis ab, dass hier vor rund 500 Jahren Johannes Antel aus Krotzenburg als Abt des damaligen Klosters der Prämostratenser wirkte.



Daran erinnert auch eine Fotografie der Grabsteinplatte im Großkrotzenburger Museum. Auf dieses offensichtlich etwas in Vergessenheit geratene geschichtliche Dokument möchte der Heimat-und Geschichtsverein am kommenden Sonntag aufmerksam machen. Die Inschrift auf der Grabsteinplatte lautet: "Im Jahre des Heils 1511. Es liegt hier begraben Bruder Johannes Antel aus Krotzenburg, erwählter Abt dieses Klosters, dessen Seele mit den verstorbenen Gläubigen ruhen möge in heiligen Frieden Amen."

Das Prämonstratenser Kloster Selbold wurde im Jahre 1108 als religiöses Zentrum der Grafen von Gelnhausen gegründet. Es bestand bis 1543, als es aufgelöst und an seiner Stelle die Schlossanlage errichtet wurde. Johannes Antel war ein erstaunlicher Mann mit einer beachtenswerten Karriere gewesen, denn der in den Wirren der Reformationszeit in Großkrotzenburg geborene spätere Abt, stammt vermutlich aus einer einfachen bäuerlichen Familie. Auch wenn sich in den örtlichen Kirchenbüchern sein Geburtseintrag nicht finden lasse, so erfährt man doch aus Dokumenten jener Zeit , dass der Name " Antel " bis zum Ende des 30 jährigen Krieges ein recht häufiger Familienname in der Gemeinde war.  Sogar noch nach 1648, als die Bevölkerung Großkrotzenburgs von 211 auf nur 11 Einwohner zusammen geschrumft war. Der größte Teil der armen Bevölkerung fiel damals dem Hexenwahn, der Pest und den Kriegswirren mit Plünderungen und Brandschatzungen zum Opfer.

Neben vielen geschichtlichen  Zeitdokumenten aus unserer Heimatgemeinde zeigen die Mitglieder des Vereins auch die Fortschritte der Renovierungsarbeiten im Dachgeschoss " Alt Krotzenburg " und im Mittelalterraum. Das Museum ist geöffnet von 14-17 Uhr.


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