Wie geht es weiter mit dem Ortszentrum?

Großkrotzenburg
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Das vergangene Wochenende war geprägt von umfassenden, vertraulichen Beratungen des Gemeindevorstands und der Ausschussmitglieder über vorliegende Vorschläge zur möglichen Umgestaltung des Ortszentrums und der Zuständigkeiten für die Seniorenwohnungen.



Die SPD-Fraktion hat sich wiederholt diesem Thema gewidmet und war deshalb froh, dass nunmehr Vorstellungen externer Planer und Baugesellschaften wie auch von Betreibern, mit einer konkreteren Beschreibung versehen zur Diskussion gestellt werden konnten. Dabei wurde auch deutlich, dass die bisherige interne Diskussion der SPD auch bei den externen Vorstellungen viele unterstützende Argumente fand. Da die Sitzung von Gemeindevorstand und den Ausschussmitgliedern nicht-öffentlich waren und Vertraulichkeit vereinbart wurde, wird nachfolgend die SPD-Position aus den bisherigen internen Diskussionen dargestellt.

Brauchen wir ein Bürgerhaus als zentrale Veranstaltungsstätte und brauchen wir das Jugendzentrum?

Das Bürgerhaus / Limes-Forum bietet als Versammlungsstätte Platz für Gruppen unterschiedlicher Größe. Es ist bewirtschaftet, so dass dort zu den Veranstaltungen auch Getränke und Essen bestellt werden kann, was bei längeren Veranstaltungen nicht unwichtig ist. Das Bürgerhaus ist zentral gelegen und barrierefrei. Damit ist der Weg zur zentralen Veranstaltungsstätte fußläufig aus allen Teilen unserer Gemeinde gut erreichbar und auch Menschen mit Behinderungen finden dort eine angemessene Veranstaltungsstätte. Das Bürgerhaus wurde in der Vergangenheit für die unterschiedlichsten Wahlen als Wahllokal genutzt, ebenso für Sitzungen der Gemeindevertretung, Bürgerversammlungen, Veranstaltungen der Vereine und Verbände. Dafür ist Platz notwendig, der an anderen Einrichtungen in der erforderlichen Größe nicht vorhanden ist.

Das Bürgerhaus verfügt über ausreichende Parkmöglichkeiten in direkter Nähe, ein sehr ansprechendes Restaurant und einen Pächter, der nicht nur beim Speise- und Getränkeservice beste Bewertungen erreicht. Er hat vor allem auch in der Vergangenheit selbst enorme Summen in die Umgestaltung des Restaurants investiert und die Gemeinde vor allem auch mit seiner Übernahme davon befreit, jährlich einen sechsstelligen Betrag für Heizung, Reinigung, Hausmeister etc. zu bezahlen. Für die bisherige Vertragslaufzeit sprechen wir hier von einem mittlerweile siebenstelligen Betrag, den die Gemeinde gespart hat.

Das alles hat natürlich auch dazu geführt, dass die Unterstützung der Gemeinde für die Vereine durch die kostenlose Zur-Verfügung-Stellung des Saals entfallen ist. Auch das Jugendzentrum ist im Bürgerhaus mit ca. 200 m² Fläche untergebracht. Somit treffen dafür die infrastrukturellen Vorteile des Bürgerhauses im gleichen Umfang zu. Direkt dabei untergebracht ist die Skaterbahn. Ebenso ist zu beobachten, dass Jugendliche gerne den in unmittelbarer Nähe befindlichen Einkaufsmarkt für kleine Besorgungen nutzen.

Für die SPD ist es wichtig, dass die Versammlungsstätte und das Jugendzentrum zentral gelegen sind, bewirtschaftet ist und somit die Zugänglichkeit bei den verschiedensten Veranstaltungen für alle gleich gut ist. Auch sollte nicht übersehen werden, dass die Zahl der Restaurants in unserer Gemeinde immer geringer wird, und auch das zu einer vernünftigen Infrastruktur einer Gemeinde dazugehört.

Alternative Verlagerung?

Eine Verlagerung ist nur bei neuen Räumen möglich. Die müssen gebaut und bewirtschaftet werden. Wir als Gemeinde können das nicht stemmen. Wenn es ein Investor für uns macht, will er damit Geld verdienen. Das ist legitim, belastet aber dauerhaft wieder den Gemeindehaushalt, der ohnehin klamm ist. Auch müssten wir dann wieder die Organisation der Raumbelegung, der Reinigung und der laufenden Unterhaltung wie auch der Bewirtschaftung, Strom, Heizung, Wasser und Hausmeister finanzieren.

Zudem fehlt damit im Zentrum unserer Gemeinde ein geeigneter Platz, der der Gemeinde gehört. Sofern dafür Eigentum erworben werden sollte, muss auch das finanziert werden, was wiederum laufende Kosten verursacht. Jedenfalls ist die Überlegung, diese Kosten von einem künftigen Pächter finanzieren zu lassen, substanzlos, würde ein solches multifunktionales Gebäude viele Millionen Euro kosten, die der Investor natürlich mit Aufschlag verdienen will. Somit ist aus der Sicht der SPD eine Verlagerung keine Alternative, die für die Gemeinde umsetzbar ist, denn es fehlen die aus unserer Sicht notwendigen Kriterien Zentralität und Finanzierbarkeit.

Wie geht es weiter mit dem Ortszentrum?

Die Bewohner der Seniorenwohnungen haben das Recht darauf, in ihrem angestammten Wohnraum zu verbleiben, der auch bezahlbar ist. Die Gemeinde hat hier Alternativen gesucht, weil sich in der Vergangenheit, wie bei dem total verbauten Aufzug im Seniorenwohnheim 1, gezeigt hat, dass die Gemeinde mit ihrem Eigentum nicht sorgfältig umgeht. Aber was ist die Voraussetzung dafür, dass ein Dritter diese Aufgabe für die Gemeinde übernimmt und es trotzdem für die Anwohner nicht teurer wird?

Ein wahrscheinlicher Ausgleich, der die Gemeinde natürlich auch Vermögen kosten kann, ist die Übereignung angrenzender Grundstücke, um darauf zusätzliche Räume/Wohnungen errichten zu können. Damit wäre der Festplatz an der jetzigen Stelle ebenso Vergangenheit, wie auch die Parkmöglichkeiten bei Großereignissen in der Großsporthalle. Zusätzlich kann auch eine Bebauung der Grünfläche südlich des Gebäudes eine Alternative sein.

Die Verwendung dieser Flächen muss sorgfältig abgewogen werden. Grundvoraussetzung für die SPD bleibt allerdings, dass die jetzigen Bewohnerinnen und Bewohner nicht mit zusätzlichen Kosten belastet werden und auch nicht durch Baumaßnahmen im Gartengrundstück faktisch entmietet werden. Deshalb wird eine höchst interessante Diskussion in den gemeindlichen Gremien folgen, in der alle Argumente sorgfältig abzuwägen sind. Die Position der SPD hierbei ist eindeutig.


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