"Das trifft auch für die vergangenen Jahre zu. Dass dafür auch Corona verantwortlich sein mag, ist einsichtig. Gerade aber für die beiden letzten Monate sind die Gründe dafür woanders zu suchen. In vielen Gesprächen mit einheimischen und auswärtigen Badegästen wird immer wieder als wesentlicher Grund dafür die Gänseplage genannt. Nicht nur deren Kot auf der Wiese und am Seeufer schreckt die Besucher ab, sondern vor allem die Befürchtung, dass er die Qualität des Wassers beeinträchtigen und dadurch gesundheitliche Gefahren durch Übertragung von Krankheitserregern auslösen könnte. Durch eine Population von oft über 100 Gänsen am Tag, die sich dort aufhalten, sind diese Ängste nachvollziehbar", so Lenz.
Eine Abschreckung der Gänse durch einen Zaun – wie andernorts bei kleineren Gewässern geschehen – ist, so Aloys Lenz, unrealistisch. Auch der Einsatz von Hunden und Falknern scheine zu keiner Reduzierung der unzähligen Gänseschar geführt zu haben. In einzelnen Orten, so wie in Frankfurt, seien im vergangenen Jahr nach erfolglosen anderen Formen der Vergrämung im „Brentanobad“ über 100 Abschüsse getätigt worden, was eine Vertreibung der Gänse zur Folge gehabt habe.
Ermutigt in seiner – auf den ersten Blick radikalen Forderung – wurde Lenz durch den Leiter der Unteren Jagd- und Fischereibehörde des Main-Kinzig-Kreises als zuständiger Instanz, der bereits der Gemeindeverwaltung Großkrotzenburg vor zwei Jahren eine grundsätzliche Genehmigung zur Bejagung der Wildgänse erteilt habe. Dies dürfe jedoch nur in der regulären Jagdzeit geschehen, die ab Anfang August begonnen habe.
Aloys Lenz hat deshalb für die Gemeindevertretersitzung Mitte September einen Antrag vorgelegt, der den Gemeindevorstand als „ultima ratio“ auffordert, in Abstimmung mit der Kreisverwaltung und mit Hilfe eines „Jagdausübungsberechtigten“ – das ist die bürokratische Bezeichnung für einen Jäger – die Anzahl der Gänse reduziert und sie somit vertreibt. Ansonsten fürchtet Lenz, dass das Strandbad Spessartblick als „Juwel“ der Gemeinde in Zukunft deutlich seine Attraktion für die Besucherinnen und Besucher verliert.
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