Zweimal Grüne in Großkrotzenburg

Denn die Ortsgruppe existierte bereits seit Gründung der Partei in den achtziger Jahren, bis sich schließlich die grüne Ortspolitik vor etwas mehr als 20 Jahren in den Wählerverein Krotzebojer Grüne verlagerte. "Grüne Politik in Großkrotzenburg hat somit Tradition und ist erfolgreich. Steht der wiederbelebte Ortverband von Bündnis 90 / Die Grünen dadurch nicht in Konkurrenz zum Wählerverein Krotzebojer Grünen? Mitnichten - Das Gegenteil ist der Fall! Vielmehr wollen die Grünen Großkrotzenburg so ihr politisches Angebot erweitern und sich breiter aufstellen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Während andere Fraktionen in der Gemeindevertretung davon profitieren würden, Informationen und politische Inhalte in einem Guss von Landes- und Kreispolitik in die Gemeindevertretung übertragen zu können, würden die Handlungsspielräume als lokaler Wählerverein am Ortsausgang nicht selten an ihre Grenzen stoßen: "Ein klarer Nachteil. Viele Themen, die große Auswirkungen auf Großkrotzenburg haben wie zum Beispiel Schulträgerschaft, ÖPNV-Anbindung oder die Zukunft des Kraftwerks, werden oft auf anderen politischen Ebenen wie dem Landtag in Wiesbaden oder dem Kreistag in Gelnhausen entschieden. Ein Fakt der in Zukunft noch an Bedeutung gewinnt. Wir dürfen die Herausforderungen nicht unterschätzen, die sich durch die Insellage Großkrotzenburgs als Exklave des Main-Kinzig-Kreises ergeben werden, wenn Hanau kreisfrei wird“, erklärt Fraktionssprecher Lucas Bäuml.

Diese Lücke wollen die Grünen Großkrotzenburg nun durch eine engere Verzahnung und Zusammenarbeit mit Bündnis 90 / Die Grünen in Kreis und Land schließen, was nicht zuletzt auch durch die Neugründung des Ortsverbands deutlich werden soll. "Neben Informations- und Wissensaustausch, Fördermöglichkeiten sowie gegenseitiger Unterstützung wollen wir eine gesteigerte Wahrnehmung für die Großkrotzenburger Bedürfnisse und Interessen im Kreis erreichen“, so Thomas Gassen, Mitglied im neuen Vorstand des Ortsverbandes. Die Entscheidung zur Neugründung sei jedoch nicht über Nacht gekommen: "Dieser ging über fast zwei Jahre ein intensiver Entwicklungsprozess und Meinungsaustausch vorweg. Wir haben es uns nicht einfach gemacht. Allen Beteiligten im Prozess war immer wichtig, alle die sich bei uns engagieren mitzunehmen, sie mit ihren Bedenken ernst zu nehmen und gemeinsam die Vor- und Nachteile zu diskutieren“, bekräftigt Lucas Bäuml.

Der Verein Krotzebojer Grüne bleibt dabei bestehen und wird nun durch den neuen Ortsverband ergänzt, dadurch sollen engagierten Bürgerinnen und Bürgern mehr Möglichkeiten geboten werden, sich politisch für grüne Politik in Großkrotzenburg einzusetzen, ein Mitglieds- oder Wechselzwang besteht nicht. "Das gemeinsame politische Wirken und der konstruktive respektvolle Umgang bleiben auch weiter gelebte Praxis, ob Partei oder Verein oder weder noch, die politische Mitarbeit steht nach wie vor allen Interessierten offen. So wird grüne Politik für Großkrotzenburg auch weiterhin aus einer Hand erfolgen und sich zukünftig u.a. durch ein gemeinsames Auftreten als 'Grüne Großkrotzenburg' in gemeinsamen Veranstaltungen und Ortsversammlungen zeigen", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.