Sammelpunkt für ein seltener werdendes Kulturgut

Kleines Kännchen, große Tradition: Nirava Silvia Becker führt Bürgermeisterin Therese Neumann und Landrat Thorsten Stolz in die Vielfalt der Milchkännchen ein (von links).

Großkrotzenburg
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Jede erdenkliche Nische ziert ein Milchkännchen: ganz kleine und auch besonders große, bekannte Formen, Menschenköpfe, Tierfiguren, aus Porzellan, Plastik und Silber.



„Das Milchkännchen-Museum in Großkrotzenburg eröffnet einem eine Welt, die man vielleicht aus der Vergangenheit noch kennt, von der Kaffeetafel der Großeltern zum Beispiel. Aber diese Bandbreite kennen sicher nur die wenigsten“, erklärt Landrat Thorsten Stolz (SPD), der gemeinsam mit Bürgermeisterin Theresa Neumann (CDU) die Museums-Räumlichkeiten von Nirava Silvia Becker in der Breiten Straße besucht hat.

Seit 2019 gibt es das Milchkännchen-Museum. Die Leidenschaft fürs Sammeln der Kännchen brennt bei Nirava Silvia Becker schon viel länger, wie sie berichtet: „Zu vielen Milchkännchen habe ich eine ganz persönliche Geschichte.“ Zur Eröffnung vor gut vier Jahren konnte sie schon mit mehr als tausend Exponaten aufwarten. Das Museum und dessen wachsende Bekanntheit verlieh dem Sammeln – und dem Umfang der Sammlung – einen enormen Schub. Mittlerweile liegt die Zahl der Milchkännchen aus Deutschland und der ganzen Welt bei über 2.900.

Im Mai 2023 stand die Zahl der gesammelten Milchkännchen, deren Herkunft sich durch entsprechende Prägestempel klar bestimmen lassen, bei immerhin schon 2.832. Bei dieser Zahl liegt nun der beurkundete Weltrekord, den die Museums-Macherin offiziell vom Rekord-Institut für Deutschland prüfen und eintragen ließ. „Hinter der Ausstellung steckt eine Überzeugung und Hingabe, die man anhand der Entwicklung, aber auch im persönlichen Austausch unzweifelhaft erkennt“, sagt Landrat Stolz anerkennend.

Wie viele Kännchen in den kommenden Jahren noch hinzukommen werden, hängt von einigen Faktoren ab, nicht zuletzt von Zufallsfunden. Aber auch von Trends: Dass es um die Fertigung von neuen Milchkännchen eher nicht so gut bestellt ist, weiß Nirava Silvia Becker. „Das ist ein Kulturgut, das irgendwann verloren geht“, befürchtet sie. Neuere Service-Reihen würden gar keine Kännchen mehr beinhalten. Dafür seien gläserne Milchportionierer oder kleine Plastikdöschen aus dem Supermarkt weithin verbreitet und selbst beim festlichen Kaffeetrinken im Familienkreis akzeptiert.

Landrat Thorsten Stolz schließt sich der Meinung von Nirava Silvia Becker an: „Es wäre schade um dieses Accessoire. Wenn man das kleine aber feine Museum in Großkrotzenburg besichtigt hat und sich ein wenig mit Geschichte, Herkunft und Vielfalt beschäftigt hat, dann versteht man auch, was da verloren zu gehen droht.“

Besichtigt werden kann das Museum jeweils am zweiten Sonntag im Monat. Die Räume in der Breiten Straße 33 sind von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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Kleines Kännchen, große Tradition: Nirava Silvia Becker führt Bürgermeisterin Therese Neumann und Landrat Thorsten Stolz in die Vielfalt der Milchkännchen ein (von links).


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