Kraftwerk Staudinger: Oehl für Nutzung der Abwärme

Großkrotzenburg
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Kürzlich traf sich der Hanauer Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl (SPD) mit dem neuen Kraftwerksleiter Andreas Armenat, um sich über die Perspektiven des Kraftwerkstandorts Staudinger auszutauschen.



Neben den Folgen, die sich für die Fernwärmeversorgung der Region aus dem Übergang des mit Steinkohle betriebenen Blocks 5 in die Netzreserve ergeben, sprachen beide auch über die kürzlich vorgelegte Kraftwerksstrategie der Bundesregierung und ihre möglichen Auswirkungen auf den Kraftwerksstandort.

Die Gemeindewerke Großkrotzenburg und die Stadtwerke Hanau konnten bislang die entstehende Abwärme, die aus der Stromproduktion in Block 5 entstand, für ihr Fernwärmenetz nutzen. Mit dem Übergang in die Netzreserve zum 01.04.2024 ist dies nach aktueller gesetzlicher Lage nicht mehr möglich. Wenn Block 5 zukünftig bei Engpässen zur Überbrückung wieder ans Netz geht, darf die Abwärme nicht mehr genutzt werden. Stattdessen müssen gasbetriebene Hilfskessel zur Wärmegewinnung eingesetzt werden.

„Anstatt zumindest die Abwärme, die bei der Stromerzeugung mittels der extrem emissionsreichen Steinkohleverbrennung anfällt zu nutzen, um die Bilanz wenigstens etwas zu verbessern, soll zukünftig noch teures Gas genutzt werden, um benötigte Wärme in Hilfskesseln zu erzeugen. Das macht aus energiepolitischer Sicht für mich keinen Sinn und könnte auch zu höheren Verbraucherpreisen führen. Deshalb habe ich mich auch in einem Schreiben an das Ministerium für Wirtschaft und Klima von Bundesminister Robert Habeck gewandt, um mich hier für die Prüfung einer sinnvollere Lösung einzusetzen“, so der Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl im Gespräch mit Andreas Armenat.

Beide waren sich einig, dass es hier einer pragmatischeren Lösung beim regulierenden Kraftwerksreservegesetz bedürfe. Armenat sicherte aber auch zu, dass die benötigte Wärme gemäß Vertrag zunächst weiter geliefert werden könne. Zukünftig soll ein Blockheizkraftwerk der Gemeindewerke Großkrotzenburg, welches auf dem Kraftwerksgelände errichtet wird, sowie ein eigenes Kraftwerk der Stadtwerke Hanau die Wärmeversorgung übernehmen.

Weiteres Gesprächsthema war die Transformation des derzeitigen Kraftwerksstandortes, insbesondere auch unter den Gesichtspunkten der kürzlich durch die Bundesregierung vorgelegten Kraftwerksstrategie. Die Strategie soll u.a. den Rahmen schaffen für Investitionen in moderne, hochflexible und klimafreundliche „H2-ready“-Gaskraftwerke, die in der Lage sind, zukünftig mit Wasserstoff betrieben zu werden. Finanziert werden soll dies aus dem Klima- und Transformationsfonds. 10 Gigawatt an Gas-Kraftwerksleistung sollen so mittels beschleunigter Planungs- und Genehmigungsverfahren ans Netz gebracht werden.

„Eine Beteiligung vom Uniper-Konzern, der ja mittlerweile zu 99% in staatlicher Hand ist, an den Ausschreibungen ist sehr wahrscheinlich. Die strategisch gute Lage des Kraftwerks Staudinger könnte ein Vorteil bei der Bundesnetzagentur sein, die über die Standorte entscheidet“, so Armenat über die Chancen der Kraftwerksstrategie für Staudinger. Eine Einschätzung, die auch Lennard Oehl teilt: “Die Kraftwerksstrategie bietet auch für den Standort Staudinger eine Zukunftsperspektive für eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung. Den Weg dorthin begleite ich gerne.”


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