Gründau: Fünf Kilo Drogen in Gefriertruhe gefunden

Lieblos
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Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Gründau hat die Polizei im vergangenen Jahr über fünf Kilogramm Drogen gefunden. Der 35-jährige Bewohner muss deswegen für zweieinhalb Jahr ins Gefängnis, das hat das Schöffengericht im Amtsgericht Gelnhausen entschieden. Zwar zeigte er sich in der Verhandlung geständig, wollte aber nichts zu seinem Lieferanten und seinen Abnehmern sagen. Nur das hätte ihn wohl noch vor den Gang hinter Gittern retten können.



Den Tipp erhielt die Kripo in Gelnhausen von den Kollegen aus dem bayerischen Würzburg: Bei einem Mann aus Wertheim waren am 30. Juni 2018 circa 80 Gramm Amphetamine gefunden worden. Vermutlich, um sein eigenes Strafmaß zu mildern, plauderte er aus, dass er die Drogen erst kurz zuvor beim Angeklagten in Gründau gekauft habe. Nachdem eine Telefonüberwachung nicht den erhofften Erfolg brachte, wurde am 25. September 2018 die Wohnung im Gründauer Ortsteil Lieblos untersucht. Und da staunten die Polizisten nicht schlecht: Unter jede Menge Fisch waren in einer Gefriertruhe im Flur fünf Kisten mit jeweils einem Kilogramm Amphetamine sowie eine weitere angebrochene Kiste gefunden worden. Im Gefrierfach des Kühlschranks entdeckten die Beamten weitere 300 Gramm, außerdem befanden sich zahlreiche Utensilien in der Wohnung, die auf einen florierenden Drogenhandel hinwiesen.

Leugnen war damit sinnlos, der 35-Jährige zeigte sich von Beginn an kooperativ und machte auch in der Verhandlung Angaben zu seiner Karriere im Drogenmilieu: Vor elf Jahren habe er erstmals Amphetamine genommen, von zwei- bis dreimal im Monat habe sich sein Konsum zunächst auf jedes Wochenende erweitert und dann zu einem täglichen Gebrauch weiterentwickelt. Nachdem er im Frühjahr 2018 seinen Job verlor, stieg er richtig ins Drogengeschäft ein und finanzierte damit seinen Lebensunterhalt. Vorher habe er die falschen Leute kennengelernt, der schwunghafte Handel sei ihm mit der Zeit dann über den Kopf gewachsen.

Wer sein Lieferant war, der ihm die Drogen nach Hause gebracht haben soll, wollte er nicht sagen. Da er bei ihm noch 12.000 Euro Schulden habe, sei die Angst vor einem Wiedersehen groß. Für etwas Verwunderung sorgte seine Aussage, dass er die Drogenschulden tatsächlich auch zurückbezahlen wolle, wofür er ja erneut mit seinem Dealer in Kontakt treten müsste. Alle Prozessbeteiligten rieten ihm daher dringend, nach seiner Haftentlassung seinen Lebensmittelpunkt zu verlegen. Zunächst will der Gründauer danach aber bei seiner Mutter einziehen.

Wann das sein wird, ist allerdings ungewiss: Die seit 25. September 2018 verbrachte Zeit in der Untersuchungshaft wird auf die zweieinhalbjährige Gefängnisstrafe angerechnet, außerdem wurde ihm in Aussicht gestellt, auf eigenen Antrag zunächst eine stationäre Therapie gegen seine Drogensucht antreten zu können. So lange muss er aber weiterhin in der Justizvollzugsanstalt verweilen.


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