WindJammer befürchtet Entsiedlung von Breitenborn

Gründau
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Eine Delegation von 20 Windkraftkritikern des Vereins WindJammer Gründau e.V. nahm an der von der Bürgerinitiative „Windkraft im Spessart - im Einklang mit Mensch und Natur“ veranstalteten und vom Dachverband „Gegenwind MKK/ Naturpark Spessart" unterstützen Kundgebung sowie an der anschließenden Informationsveranstaltung zum Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien Südhessen des RP Darmstadt, der im Juni 2019 verabschiedet werden soll, teil.



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Ausgerüstet mit neuen, handgefertigten Westen, Bannern und Trillerpfeifen machten die Gründauer ihren Unmut über die ungerechte Verteilung der Vorrangflächen zur Windkraftnutzung deutlich. "Die Gründauer haben allen Grund dazu, denn es sollen 8,5 % Flächen für Windräder in Gründau ausgewiesen werden, viermal so viel wie für das Land Hessen und dreimal so viel wie für die anderen Kommunen im MKK. Gründau soll damit die Hauptlast der Energiewende im MKK tragen und das, obwohl Gründau mit dem bestehenden Windpark Vier Fichten / Sandstruth seit 2013 der Windkraft substantiellen Raum eingeräumt und somit bereits seinen Anteil an der Energiewende beigesteuert hat. Zudem ist derzeit ein Genehmigungsverfahren zum Vorhaben der Renertec Windkraft Hammelsberg UG zur Erweiterung des Windparks auf eine Windfarm mit 17 WKA nach Bundes-Immissionsschutzgesetz anhängig", heißt es in einer Pressemitteilung von WindJammer.

Mit weiteren Vorrangflächen, die direkt an die Gemarkung Gründau angrenzen wie  beispielsweise Büdingen und Wächtersbach betrage die vorgesehene Flächenbelastung sogar über 12 Prozent. "Unter Fairnessgesichtspunkten und der Verteilung einer gerechten Energiewende ist das den in Gründau lebenden Menschen nicht vermittelbar. Besonders dem Ortsteil Breitenborn droht eine 'Entsiedelung des ländlichen Raumes', da die Menschen dort um sich herum 50% Vorrangflächen für Windräder erhalten sollen. Die Fläche Breitenborns beträgt 1872 ha, der Waldanteil davon ist 80% und entspricht 1390 ha. Davon sind nach Willen der Regionalplanung 941,5 ha in Zukunft für die Windkraftnutzung geplant. Wenn das Planwerk so im Juni verabschiedet werden sollte, hätte dies zur Folge, dass rund die Hälfte des Waldes für Windindustrieparks gerodet werden kann. Eine Flächenausweisung von 50 % führt zwangsläufig zu einer extremen Umzingelungswirkung des Ortsteils. Diese extreme Wirkung der Umzingelung wurde in keiner Weise im Regionalplan TPEE Südhessen berücksichtigt. Sie ist aber in jedem Fall von enormer Bedeutung und stellt, für die dort lebenden Gründauer, eine starke und nicht hinnehmbare Belastung dar. Die Gründauer wollten deshalb von den RP-Vertretern wissen, warum gerade Gründau - speziell der Ortsteil Breitenborn – in höchstem Maße ungerecht und überproportional belastet wird. Schließlich gibt es so eine hochgradig rücksichtslose Situation weder in anderen Kommunen des MKK noch in ganz Südhessen! Die RP-Vertreter erklärten, dies sei einfach ein Einzelschicksal und könne jeden anderen Ortsteil genauso treffen. Schließlich müsse der Windkraft genügend substantieller Raum eingeräumt werden", so WindJammer weiter.

Und abschließend: "Mit dieser lapidaren, inakzeptablen Antwort des RP Darmstadt wollten sich die Gründauer nicht zufrieden geben und erwiderten sarkastisch, dass es dann ja wohl daran liege, dass in Gründau erstaunlicherweise viel mehr Wind wehe als im Taunus. Dafür gab es großen Beifall aus dem Publikum. Nach dieser Erklärung der RP-Vertreter liegt die Vermutung nahe, dass die an das RP Darmstadt eingereichten Einwendungen - von WindJammer Gründau e.V., der Gemeinde Gründau und der Bürgerschaft, während der Offenlagen - nicht genügend beachtet und desinteressiert bearbeitet wurden und vielleicht auch Einflussnahmen von außen erfolgten. WindJammer Gründau e.V. forderte das RP auf, die vorliegenden Einwendungen erneut kritisch zu prüfen und Flächen aus der Regionalplanung herauszunehmen. Es bestehen neben der frappanten Umzingelungswirkung weitere sehr schwere Belange und hohe Konfliktpotenziale zu Grundwasserschutz, Still- und Fließgewässern, Bodenschutz und Artenschutz. Für WindJammer ist es völlig unverständlich, dass sowohl harte als auch weiche Kriterien nicht berücksichtigt wurden und hofft nun auf eine erneute Prüfung, Abwägung und Korrektur durch die Behörde."


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