SPD: Neutrales Gutachten wegen Fliegenplage erforderlich

Gründau
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Die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung fordert ein erneutes, neutrales Gutachten wegen der seit Jahren anhaltenden Fliegenplage in Gründau.

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Dazu sagt Hans Kroth, Gemeindevertreter und Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss: „In den letzten Jahren, besonders 2018, ist nimmt die Belästigung der Bevölkerung in Gründau durch Fliegen immer stärker zu. Dies ist nicht länger akzeptabel. Für die Wohnbevölkerung ist dies eine extreme Verschlechterung der Lebens- und Wohnqualität. Als Ursache sehe ich vorrangig die Kompostanlage in Gründau-Lieblos.“

Auf der Homepage der Gemeinde Gründau wurde der Wortlaut des vor einem Jahr erstellten Gutachtens veröffentlicht. Darin wird die Schuld für die Fliegenplage den Biotonnenbesitzern unterstellt. „Wenn die Biotonnen schuld wären, hätten wir ein bundesweites Problem“, führt Hans-Jürgen Michl aus Mittel Gründau aus. „In Maintal wird eine Kompostierungsanlage im Gewerbegebiet betrieben. Dort ist kaum etwas zu merken.“ Die Gründauer Sozialdemokraten sehen dagegen die Ursachen in der Art und Weise, wie die Anlage betrieben wird. Sie ist komplett offen und das zu bearbeitende Material liegt frei in einer Halle. Beim Lesen des Gutachtens entsteht der Eindruck, dass dieses sehr „betreiberfreundlich“ verfasst worden zu sein. War der Betreiber der Kompostierungsanlage nicht auch einer der Auftraggeber?

Daher fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag den Gemeindevorstand auf, ein weiteres, diesmal „neutrales“ Gutachten zu der Ursache der in den letzten Jahren aufgetretenen Fliegenpage in Gründau erstellen zu lassen. Wichtig ist den Sozialdemokraten dabei, dass der Gutachter in Abstimmung mit der Bürgerinitiative ausgewählt wird. „Wie sich die Fliegenpopulation 2020 entwickeln wird, wissen wir noch nicht, aber schon jetzt wächst der Unmut in der Bevölkerung wegen der anhaltenden Belästigung. Schon seit Wochen gibt es gehäuft Tage, an denen wegen der Fliegen ein Aufenthalt oder Essen im Garten oder auf der Terrasse unmöglich ist“, betont Ute Schenk-Fischer, Beigeordnete im Gemeindevorstand.

Die Mittel für das Gutachten sollen nach einer Kostenermittlung durch den Gemeindevorstand über eine entsprechende Vorlage an die Gemeindevertretung außerplanmäßig bereitgestellt oder in den Haushaltsentwurf für 2020 mit eingearbeitet werden. Kroth erklärt abschließend: „Ein weiteres, neutrales Gutachten soll im Auftrag der Gemeinde und im Zusammenwirken mit der Bürgerinitiative erfolgen, um nun endlich den Ursachen der Fliegenplage auf den Grund zu gehen. Ähnlich wie bei den Windkraftgutachten sollen hierzu Gemeinde und betroffene Einwohner zusammenarbeiten.


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