Schülerin Joana Stolz: Mit „Trash Check“ zum Erfolg

Gründau
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„Wo kommt das nochmal hin? Grüne Tonne? Gelber Sack? Restmüll?“ Solche Fragen stellen sich wohl jedem von uns fast täglich, so auch der Gründauer Schülerin Joana Stolz.

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Zusammen mit ihren Teamkolleginnen Laura Piazolo, Tamara Ohlenmacher, Charlotte Helm und Juliana Elwenn von der Internatsschule Schloss Hansenberg will die Gründauerin mit der App „Trash Check“ die grenzenlose Müllansammlung auf der Welt stoppen. Dieses Konzept brachte sie als Team „Packed Planet“ beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend gründet“ auf einen hervorragenden 8. Platz.

„Wir haben eine App erstellt, die eine einfache und korrekte Mülltrennung anzeigt“, sagt Teamsprecherin Laura Piazolo. Wenn man beispielsweise gerade einen Joghurt gegessen hat, kann man den QR-Code des Produkts scannen und bekommt von „Trash Check“ die richtige Mülltrennung gezeigt. Außerdem verweist die App auf nachhaltigere Alternativen zu diesem Artikel – eine geniale Idee, wie auch die Jugend gründet-Jury fand. So wurden sie nach den beiden Phasen des Wettbewerbs, bei denen es darum ging, einen Businessplan zu erstellen und in einer Online-Simulation ein frisch gegründetes Start-Up durch die Höhen und Tiefen der Konjunktur zu steuern, zum Finale der besten zehn Teams eingeladen. Dieses fand in diesem Jahr erstmals online statt und war öffentlich per Livestream zu verfolgen. Dort sind sie für ihr Werbevideo, eine kurze Präsentation und Gespräche mit der Jury, bestehend aus bekannten Vertretern der Wirtschaft, auf Platz 8 gelandet.

Auf ihre Idee sind die Schülerinnen gekommen, als sie sich in ihrer Umgebung umgeschaut haben. Besonders in ihrer Schule haben sie festgestellt, dass die Mülltrennung nicht immer so funktioniert, wie sie sollte. Und das hat sie schließlich motiviert, etwas dagegen zu tun – woraus sich ein erstaunliches Projekt entwickelt hat. Nachdem die Idee gefunden war, haben sie sich arbeitsteilig an den Businessplan gesetzt. Joana Stolz aus Gründau hat sich dabei um das Marketing und die Beziehung zu den Kunden gekümmert. Doch am meisten Spaß hat es ihr gemacht, die Präsentationen der Idee vorzubereiten, welche die Mädchen immer gut gemeistert haben.

In ihrer Freizeit ist Joana Stolz sehr vielfältig unterwegs. Neben Sport und Gesang spielt sie auch Saxophon und seit mittlerweile elf Jahren Klavier. Und genauso breit gefächert sind auch ihre Berufsvorstellungen. Während sie früher eher in Richtung Naturwissenschaften gehen wollte, bevorzugt Stolz heute Projekte, die sich für Soziales und Umwelt einsetzen. Doch sicher ist, dass sie durch Jugend gründet viele Fähigkeiten für die Zukunft mitgenommen hat. „Ich finde es schön, dass man sich eine Idee vornehmen kann und diese dann entwickelt“, sagt die 17-Jährige.

Ob ihre Idee wirklich einmal Realität wird und ob die fünf Mädchen ein Unternehmen gründen, das steht noch in den Sternen. Vorstellen können sie sich es auf jeden Fall, aber das ist gar nicht das Wichtigste: Ihr größter Wunsch ist, dass irgendjemand solch ein Projekt umsetzt, denn „wenn wir die Welt heute beschreiben müssten, wäre das Hauptmerkmal: vermüllt!“ Das diesjährige Gewinnerteam, die „KomPot GmbH“, kommt aus Berlin. Mit einem kompostierbaren Blumentopf haben sie sich den Hauptpreis gesichert – eine Reise ins Gründerparadies Silicon Valley.

Der Wettbewerb Jugend gründet wurde in diesem Jahr zum 17. Mal ausgetragen – mit 4 117 teilnehmenden Schülern. „Es war alles dabei. Und alle Ideen gemeinsam haben den Wunsch unsere Zukunft zu gestalten, mit den Potentialen und Möglichkeiten, die uns gegeben sind, aber auch mit dem Anspruch an uns als Gesellschaft, eine Welt zu hinterlassen, die lebenswert bleibt“, lobte Projektleiterin Franziska Metzbaur.

Unter https://www.jugend-gruendet.de/finale2020/ sind der Livestream sowie weitere Informationen zum Finale zu sehen.

Text: Konrad Schröter
Fotos: Laura Piazolo


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