Naturschutz und Landwirtschaft nicht im Widerspruch

Gründau
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"Wem ist im Sommer beim Autofahren nicht schon längst aufgefallen, dass die Windschutzscheibe viel länger sauber bleibt als früher?", so die SPD Gründau in einer Pressemitteilung.



Auf Kreisebene sei das Problem erkannt und durch das Projekt „Main-Kinzig blüht“ aufgegriffen worden. "Doch was bringen Schutzmaßnahmen und wilde Gärten, wenn wenige Hundert Meter weiter der Unkrautvernichter Glyphosat eingesetzt wird? Auch die Einstufung der WHO als 'wahrscheinlich krebserregend' macht hier nicht unbedingt Werbung für das Herbizid. Auf der Ebene das Bundes wurde anerkannt, dass der Einsatz von Glyphosat mit großer Sicherheit langfristig mehr Probleme erzeugt, als es kurzfristig an Kosten spart. Ergebnis ist das am 10.02.2021 beschlossene Insektenschutzpaket. Die SPD Gründau macht sich mit ihrem Antrag zum Verzicht auf dieses Herbizid auf gemeindlichen Flächen für den Naturschutz, aber auch die Gesundheit der Gründauer Bürger*innen stark. Gleichzeitig berücksichtigt der Antrag auch die Belange der betroffenen Landwirt*innen, da die Prüfung und Vorlage alltagstauglicher Alternativen beantragt wird. Auch in der Landwirtschaft hält die Erkenntnis mehr und mehr Einzug, dass Naturschutz auch gleichzeitig Bestandsschutz ist und damit alternativlos“, so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Neuner zu dem Antrag.

Er betont dabei auch, dass es zunächst vor allem um gemeindliche Flächen und glyphosathaltige Herbizide gehe, nicht um ein generelles Verbot aller Pestiziden /Herbiziden auf allen Flächen. „Uns ist klar, dass ein generalisiertes Verbot nicht umsetzbar ist, vor allem nicht, um Landwirt*innen nicht übermäßig zu belasten. Dennoch ist die Suche nach Alternativen und ein rechtzeitiges Umsteigen auf weniger belastende Stoffe wichtig und richtig.“ Auch Katrin Rehbein sieht den Antrag als einen ersten Schritt in Richtung nachhaltige Landwirtschaft auf den Flächen der Gemeinde Gründau. „Vor die Wahl gestellt, ein Brot aus biologischer Produktion oder ein Brot von einem mit Glyphosat behandelten Getreidefeld zu essen, werden die meisten sich klar für die „Bio-Alternative“ entscheiden.“, meint die Spitzenkandidatin der SPD Gründau mit Hinblick auf die Landwirt*innen, für die ein Verzicht auf Glyphosat durchaus Belastungen bedeuten kann.

Die SPD Gründau sieht es daher als Aufgabe von Gemeinde und Landwirtschaft an, einen zukunftsfähigen, nachhaltigen Weg zur Bewirtschaftung zu finden. „Ein generelles Verbot von Glyphosat wird vermutlich kommen, doch auch ohne ein deutschlandweites Verbot ist der Verzicht auf Glyphosat ein Schritt in die richtige Richtung“.


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