Putzmeister in Gründau: Rettungskonzept abgelehnt, Belegschaft will kämpfen

Gründau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Putzmeister-Werke in Heimertingen und Gründau sollen wie angekündigt geschlossen werden. Der Konzern hat einen Vorschlag zur Rettung der Standorte am vergangenen Dienstag abgelehnt. "Damit eskaliert das Putzmeister-Management den Prozess und zwingt uns zu einer harten Auseinandersetzung", so die Gewerkschaft IG Metall.


Betriebsrat und IG Metall kämpfen seit Monaten um die Zukunft der beiden Standorte: "In den vergangenen Wochen hatten wir als Arbeitnehmervertretung ein wirtschaftlich tragfähiges Alternativkonzept zur Standortrettung der Arbeitgeberseite vorgelegt. Das Alternativkonzept sah auch harte Einschnitte bei der Belegschaft vor, um so Standorte und Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Das Alternativkonzept hätte gegenüber dem Plan des Unternehmens sogar höhere Einsparungen ermöglicht. Das Argument von Putzmeister, Gründau und Heimertingen seien wirtschaftlich grundsätzlich nicht haltbar, ist damit durch uns entkräftet worden. Mit dem erarbeiteten Alternativkonzept wäre eine Zukunft des Standortes Gründau möglich! Das Management lehnt das Konzept mit der Begründung einer zu hohen Komplexität und großer Risiken für Putzmeister ab und hält an den Standortschließungen fest. So geht man nicht mit uns um! Aber schon die Art und Weise, wie die Entscheidung in einer schriftlichen Stellungnahme ohne echte Begründung wiederholt wird, ist für uns eine Unverschämtheit. Klar ist: es geht um die Zukunft von gut 250 Beschäftigten und ihren Familien! Der Arbeitgeber kommt seiner sozialen Verantwortung nicht nach. Er zeigt viel mehr, dass ihm die Sorgen und Nöte der Kolleginnen und Kollegen weitestgehend egal zu sein scheinen. Das ist ein Schlag ins Gesicht von euch allen, die jeden Tag seit dem Schließungsbeschluss gute Arbeit geleistet haben. Wir werden heute und auch in Zukunft Verlagerung, Ausverkauf und Schließung nicht akzeptieren! Wir bereiten uns nun auf eine Auseinandersetzung mit härterer Gangart vor."

Die neuen Forderungen von IG Metall und Betriebsrat: "Wir wollen Sicherheiten und Perspektiven für die Beschäftigten von Putzmeister. Es gibt unter den gegebenen Umständen nur eine Chance, diese unternehmerische Entscheidung zu beeinflussen: sich zur Wehr setzen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für eine Zukunft der Arbeitsplätze an allen Standorten zu kämpfen – dies können wir nur zusammen! Will der Arbeitgeber mit uns nicht über die Zukunft des Putzmeisterstandortes in Gründau verhandeln, werden wir ihm die geplanten Maßnahmen so teuer wie möglich machen. Um dies zu erreichen, haben wir heute im Anschluss einer außerordentlichen Betriebsversammlung eine Mitgliederversammlung der IG Metall Mitglieder am Standort Gründau durchgeführt. Dort haben wir die Forderung nach einem Beteiligungs- und Sicherungstarifvertrag für den Standort Gründau diskutiert und beschlossen. Die Forderungen sehen zum Beispiel ein tarifliches Moratorium mit einer zeitlichen Verschiebung der Standortschließung bis zum 31.12.2027, eine Mindestpersonalbemessung von 160 Beschäftigten am Standort Gründau sowie eine Erweiterung der betrieblichen Mitbestimmung vor. Die Tarifforderungen werden wir in den nächsten Tagen an den Arbeitgeber übergeben und diesen zu Tarifverhandlungen auffordern."

IG Metall und Betriebsrat wollen die Entscheidung des Arbeitgebers nicht einfach hinnehmen und wollen gegen die Standortschließungen und für eine Perspektive der Arbeitsplätze kämpfen: "Wir können dabei nichts versprechen und wissen nicht, was am Ende der anstehenden Auseinandersetzung herauskommt. Wir wissen aber was passiert, wenn wir nichts tun."

putzmeisterigmetall azssch az


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2