Gemeinde Hammersbach arbeitet an der Barrierefreiheit

Hammersbach
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Wie wichtig es ist, auf Menschen mit einem Handicap zu achten, wurde vor kurzem in Hammersbach deutlich.



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Für den Hammersbacher Frank Marasek war Sport schon immer sehr wichtig und daran hat auch seine Querschnittlähmung als Folge eines Motorradunfalls nichts geändert. Anstatt mit Laufschuhen oder dem Mountainbike ist er nun mit dem Rollstuhl in den heimischen Wäldern sportlich unterwegs. Vor kurzem musste er aber feststellen, dass die Schranke auf dem Waldweg im Oberwald in Langenbergheim verschlossen war. Er versuchte die Schranke im Rollstuhl seitlich zu umfahren und blieb stecken - alleine und hilflos. Durch solche Barrieren entstehen Verzweiflung und Frustration.

Es war dem Zufall zu verdanken, dass der Jagdpächter Matthias Goldacker vorbeikam und Frank Marasek aus dieser misslichen Lage befreite. Umso größer war die Freude, als er wenige Tage später bei seiner nächsten Trainingsrunde feststellte, dass die Schranke vom Bauhof der Gemeinde Hammersbach prompt mit einer geschotterten Umfahrung versehen wurde, so dass Rollstuhlfahrer die Schranke nun gut passieren können. „Ich bin total begeistert, dass Matthias Goldacker den Bauhof umgehend darüber informierte und in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand eine solide Lösung geschaffen wurde. Das zeigt mir, dass die informellen Wege direkt ins Rathaus in unserer Gemeinde gut funktionieren und sofort gehandelt wird. Ich wusste zunächst nicht, bei wem ich mich bedanken sollte, so schnell ging das alles. Wichtig wäre es, wenn alle Schranken in unserer und auch in anderen Gemeinden so gestaltet werden, dass auch Rollstuhlfahrer ihren Mobilitätsradius erweitern und die Natur genießen können.“

Für den Vorarbeiter des Bauhofes, Christian Jüngling, ist es immer schön, wenn er und mit seinem Team unbürokratisch helfen kann: „Wir wissen, dass wir für die Bürger unserer Gemeinde da sind und freuen uns immer, wenn wir Hinweise bekommen, wo wir den Menschen im öffentlichen Bereich helfen können. Zum Glück sind bei uns die Wege so kurz, dass für so ein Problem keine Kommission eingesetzt wird oder ein Ausschuss sich damit beschäftigt muss. Wir packen einfach an!“ Bürgermeister Michael Göllner (SPD) freut sich, dass dieses Problem schnell und unbürokratisch behoben werden konnte: „Wir müssen uns immer wieder klar machen, dass eine Gesellschaft die Pflicht hat, niemanden auszuschließen. Als Fußgänger sind einem manche Barrieren gar nicht bewusst und auch nicht die dadurch verursachten Folgen. Dies ist ein gutes Beispiel, wie man mit relativ kleinen Mitteln unnötige Barrieren schnell beseitigen kann. Wir werden in Hammersbach dafür sorgen, dass die Schranken jederzeit umfahren werden können und ich werde auch meine Nachbarbürgermeister bitten, dass dies in deren Gemarkung auch der Fall sein wird.“

Foto: Bürgermeister Michael Göllner, die Mitarbeiter des Bauhofes Dominik Bock und Christian Jüngling und Frank Marasek der sich über die neue Barrierefreiheit freut.


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