Neues ökologisches Ausgleichskonzept vorgestellt

Hammersbach
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Vor wenigen Tagen traf sich das Landwirtsehepaar Sabrina und Thorsten Eyrich mit Bürgermeister Michael Göllner (SPD), der Vorsitzenden des Vogelschutzvereins, Manuela Böhme, den Jagdpächtern Goldacker, Menzel und Kraft sowie dem Landschaftsplaner Andreas Mohr.



In drei Hammersbacher Jagdrevieren wird ein neues Modell des ökologischen Ausgleichs umgesetzt. Andras Mohr erläuterte die Hintergründe, das Konzept und die Ziele, die hinter dem Konzept stehen, das auf Eigentumsflächen der Familie Eyrich umgesetzt wird. „Studien haben gezeigt, dass der Rückgang von Arten in der Feldflur viele Ursachen hat. Eine der Wesentlichsten ist, dass die Bewirtschaftungseinheiten immer größer werden und dadurch positive Randwirkungen, passende Fluchtdistanzen und die Wechselwirkungen verschiedener Flächennutzungen verloren gehen“, so Andreas Mohr. Diese Zusammenhänge sind sehr komplex, und um dauerhaft Erfolge zu erzielen, ist es sinnvoll, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Es geht bei dem Konzept nicht darum, wenige hoch spezialisierte Arten zu fördern, denn der Artenrückgang betrifft auch die noch häufig vorkommenden sogenannten Generalisten. Hier setzt das Konzept an. Insgesamt wurden die landwirtschaftlich genutzten Flächen so aufgeteilt, dass kleinere Bewirtschaftungseinheiten von maximal etwa 2.000 m² entstehen. Für Landwirte ist diese kleinflächige Struktur viel aufwändiger zu bewirtschaften, als große zusammenhängende Flächen. Dennoch lässt dieses in die Bewirtschaftung integrierte Ausgleichskonzept insgesamt eine weitere Bewirtschaftung der Äcker zu und setzt nicht auf die Stilllegung. Angesichts des Flächenverbrauchs ist es dringend erforderlich, dass landwirtschaftliche Produktionsflächen erhalten werden und trotzdem die Feldarten vom Laufkäfer bis zum Feldhasen und der Grauammer ihren Lebensraum nicht verlieren.

In Summe wird die landwirtschaftliche Nutzfläche nicht weniger, sondern bleibt nahezu erhalten. Deutlich zunehmen wird aber die Artenvielfalt. Das Konzept wurde durch die Naturschutzbehörden bewertet und als Ausgleichsflächen anerkannt. Die Erlöse aus dem Verkauf der Ökopunkte fließt dem Landwirtschaftsbetrieb zu und finanziert die Mehraufwendungen und Mindererträge. Durch ein begleitendes Monitoring wird untersucht, ob die Maßnahmen auch die erhoffte Wirkung zeigen. Da ein Monitoring aber nie die Aufmerksamkeit und die Beobachtungen der Landwirte, der örtlichen Naturschutzvereine und der Jäger ersetzen kann, diente der Termin als Einweisung verbunden mit der Bitte um das Sammeln von Einzelbeobachtungen. Die Auswertung und Interpretation der Beobachtungen sollen dann wieder gemeinsam erfolgen. Wenn mit einer Verbesserung des Lebensraumes dauerhaft auch den Niederwildarten wie dem Rebhuhn oder dem Feldhasen geholfen werden soll, muss man beobachten, wie die Beutejäger, also Fuchs, Waschbär und Dachs sich verhalten. Entscheidend ist, ob die Gelege der Feldbrüter überleben.

„Aus einem gefressenen Ei kann keine Feldlerche schlüpfen“, fasst Andreas Mohr dies kurz und bündig zusammen. Seine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet hat ihn hessenweit zu einem anerkannten Fachmann für diese Thematik werden lassen. Mohr freut sich, dass sich für das Projekt in Hammersbach ein landwirtschaftlicher Betrieb gefunden hat und mit dem Zweckverband jemand, der diese Maßnahmen finanziert. Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und das Projekt zum Erfolg führen, könnte es über Hammersbach hinaus Schule machen.

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