A45/Hammersbach: Holztransport muss bei Lkw-Kontrolle abladen

Langen-Bergheim
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Polizeibeamte der Verkehrsdirektion haben am Dienstag auf der Tank- und Rastanlage Langenbergheim-West an der Autobahn 45 Lastwagen unter die Lupe genommen und dabei einige Verstöße festgestellt. In der Zeit von 9 bis 12 Uhr kontrollierten die Beamten insgesamt sieben Fahrzeuge beziehungsweise Gespanne, wovon lediglich zwei mängelfrei waren. Die dort stattgefundenen Kontrollen im gewerblichen Güterverkehr, auf dem hier der Schwerpunkt lag, sind Teil der Kontrollwoche "Truck and Bus" vom 07. bis 13. Februar, die den Auftakt zu insgesamt zehn europaweiten Kontrollwochen 2022 des Netzwerks der europäischen Verkehrspolizeien ROADPOL bildet.



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Kontrolle mit Radlastwage

Da die Brummis nicht selten bis zur Kapazitätsgrenze be- und manchmal sogar überladen werden, setzten die Ordnungshüter auch ihre Radlastwaage ein, um Fahrzeuggewichte und Achslasten zu bestimmen und Verstöße beweisfest dokumentieren zu können. Bei einem 33 Jahre alten LKW-Fahrer zeigte das Gerät eine Überladung von 9 Prozent an. Auf den Fahrer kommt nun ein Bußgeld zu. Ein weiterer Lastwagen war hingegen mit 800 Kilogramm "vergleichsweise" geringfügig überladen. Da er sich im Toleranzrahmen bewegte, war eine Weiterfahrt hier zwar noch möglich, dennoch wurde der Fahrer entsprechend verwarnt.

Im weiteren Verlauf fuhr ein Holztransporter in die Kontrollstelle, bei dem die Beamten ebenfalls Grund zu einem genaueren Check hatten: Auch er war überladen - jedoch nicht in Bezug auf die zulässige Gesamtmasse, sondern aufgrund der Gesamthöhe. Anstatt des gesetzlichen Höchstmaßes von 4 Metern wurde hier deutlich über 30 Zentimeter hinausgeladen. Gegenüber dem 31-jährigen Fahrer wurde die Abladung angeordnet und die Weiterfahrt untersagt. Auch ein Verfahren zur Vermögensabschöpfung leiteten die Verkehrsspezialisten ein. In solchen Fällen können auf die Verantwortlichen Strafen im vierstelligen Bereich zukommen. Darüber hinaus ergab sich bei dem Gespann ein Verstoß gegen die Unfallverhütungsvorschriften, da die letzte Sicherheitsprüfung des fahrzeugeigenen Ladekrans nur bis zum Jahr 2015 gültig war.

Dass die Zuwiderhandlungen bei derlei Kontrollen sehr vielfältig sind, zeigt der Fall eines 59 Jahre alten Brummilenkers, dessen Laster Erdaushub geladen hatte. Für die Beförderung benötigte er ein sogenanntes "A-Schild", was jedoch nicht vorhanden war. Ihn erwartet jetzt eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Wegen Verletzung der Vorschriften des Güterkraftverkehrsgesetzes wurde ein weiterer Fahrzeugführer belangt. Er konnte die nötigen (Original-)Unterlagen sprich Transportlizenzen für seine Fracht nicht vorlegen.

Sicherheit steht im Fokus

Bei den Kontrolltätigkeiten haben die Beamten vor allem die Sicherheit im Blick. Bei Überladungen etwa kann sich der Bremsweg der Fahrzeuge deutlich verlängern und dadurch ein erhöhtes Gefahrenpotential entstehen, auch für andere Verkehrsteilnehmer. Die seit Jahren anhaltend hohe Beanstandungsquote von über 30 Prozent zeigt, dass stete Kontrollen im Bereich des Güterverkehrs notwendig sind. Schwere Unfälle unter Beteiligung von Lastwagen sind keine Seltenheit. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden in den vier ROADPOL Kontrollwochen "Truck and Bus" (Februar, Mai, Juli, Oktober) in Deutschland 34.461 Lkw kontrolliert. Davon wiesen 11.449 Fahrzeuge Mängel auf (4.561 technische Mängel) und 2.897 musste die Weiterfahrt verboten werden (2.443 aufgrund unsicherer Ladung).

Kontrolliert werden die Fahrerinnen und Fahrer des gewerblichen Güterverkehrs wie auch des Busreiseverkehrs zusätzlich im Hinblick auf die Einhaltung europaweit geltender Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten). Nur wer fit und ausgeschlafen ist, kann sicher am Straßenverkehr teilnehmen. Bei den Lenkern der fünf vorgenannten bemängelten Fahrzeuge an der A 45 resultierten dahingehend auch noch drei Anzeigen gegen solche Sozialvorschriften, unter anderem weil sie eben genau diese Lenk- und Ruhezeiten nicht ordnungsgemäß einhielten. Die Polizisten werden auch weiterhin ein Augenmerk auf den gewerblichen Verkehr haben und kündigten weitere zielgerichtete Kontrollen an.

Fotos: PP Südosthessen


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