„Mord ohne Leiche“ in Hammersbach: Prozess abgebrochen, Angeklagter frei

Langen-Bergheim
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Seit November 2021 musste sich ein 58-jähriger Mann aus Büdingen wegen Mordes im Landgericht Hanau verantworten und saß seitdem in Untersuchungshaft, jetzt ist er wieder auf freiem Fuß: Der Prozess vor der Schwurgerichtskamer musste aufgrund einer zur Verhandlungsunfähigkeit führenden Erkrankung eines Schöffen ausgesetzt werden, der Haftbefehel gegen den Geschäftsführer eines Autohauses in Hammersbach wurde laut Gerichtsangaben daher nun unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt.


Das Verfahren muss vor dem Landgericht erneut begonnen werden. Ab wann der Neustart erfolgt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Die Staatsanwaltschaft Hanau wirft dem Angeklagten aus Büdingen vor, den Geschädigten am 21.01.2021 in einem Werkstattgebäude im Hammersbacher Ortsteil Langen-Bergheim, welches er von dem Geschädigten gemietet hatte, aufgrund von Auseinandersetzungen und Rechtsstreitigkeiten aus diesem Mietverhältnis heimtückisch getötet zu haben. Die Leiche des Geschädigten wurde bis heute nicht aufgefunden. Darüber hinaus wird dem Angeklagten in zwei Fällen vorgeworfen, diverse erlaubnispflichtige Waffen und Gegenstände in seinem Besitz gehabt, ohne aber über eine solche Erlaubnis verfügt zu haben.

Im Fall des seit 21. Januar 2021 verschwundenen Geschäftsmannes aus Frankfurt sind sich die Ermittler von Staatsanwaltschaft und Kripo Hanau mittlerweile sicher, dass der 79-Jährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen und nicht mehr am Leben ist. Um die Hintergründe des Geschehens aufzuklären, hatte die Kriminalpolizei Hanau eine Arbeitsgruppe mit der Bezeichnung "Cayenne" gebildet. Der schwarze Porsche mit Münchner Kennzeichen des Geschäftsmannes war nach seinem Verschwinden am Bahnhof in Maintal-Dörnigheim verlassen aufgefunden worden.

Am Mittwoch, 24. Februar 2021, hatte die Polizei den zu diesem Zeitpunkt 57 Jahre alten Angeklagten aus Büdingen unter dringendem Tatverdacht vorläufig festgenommen. Er soll nach Ansicht der Ermittler für den Tod des als vermögend geltenden Frankfurters verantwortlich sein. Zeitgleich durchsuchte die Polizei auf dem Gelände eines Autohauses in Hammersbach diverse Geschäftsräume und Fahrzeughallen. Dort hatte der 79-Jährige mehrere Fahrzeuge untergestellt, um die er sich in seiner Freizeit kümmerte. Das Areal, welches dem Frankfurter gehört, war größtenteils an den Büdinger vermietet.

Auch am Tag seines Verschwindens wollte der 79-Jährige seinem Hobby nachgehen und fuhr um die Mittagszeit in Frankfurt los. Nach den bisherigen Ermittlungen kam der Gesuchte auch an seinem Ziel in Hammersbach an. Was sich dann genau auf dem Grundstück im Ortsteil Langen-Bergheim abspielte, wurde von der "AG Cayenne" ermittelt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es zwischen dem 57-jährigen Tatverdächtigen und dem 79-Jährigen zu einem heftigen Streit kam, welchen der Ältere nicht überlebte. Bereits in der Vergangenheit soll es öfter zu Unstimmigkeiten wegen offener Geldforderungen gekommen sein.

Der Angeklagte schwieg in dem bislang geführten Prozess zu den Vorwürfen.


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