Höchste kulturelle Auszeichnung für Hanauer Kantorei

Hanau
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Eine große Überraschung hatte Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Gepäck, als er der Einladung zum Festgottesdienst „50 Jahre Hanauer Kantorei“ folgte.


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Stellvertretend für alle Sängerinnen und Sänger des Chores überreichte er dem Bezirkskantor Christian Mause mit der August-Gaul-Plakette die höchste kulturelle Auszeichnung der Stadt Hanau. „Sie haben auch heute Abend wieder gezeigt, dass es die Hanauer Kantorei versteht, auf höchstem Niveau zu musizieren. Damit gelingt es Ihnen, Lebensfreude und in unserer so schnelllebigen Zeit auch Tiefe im Denken über ein Hier und Jetzt und die Zukunft zu vermitteln.“ Die Kantorei habe ein halbes Jahrhundert das kulturelle Leben Hanaus und der Region nachhaltig geprägt und sich damit wahrlich um das Gemeinwesen verdient gemacht. Der Magistrat habe deshalb, so Kaminsky in seiner Ansprache, einstimmig beschlossen, der Hanauer Kantorei die von Professor Hans Michael Kissel gestaltete Bronzeplakette mit dem Antlitz des 1869 in Großauheim geborenen, wohl bedeutendsten deutschen Tierbildhauers der Jahrhundertwende, August Gaul zu verleihen. Die Kantorei ist damit der 39. Preisträger in der Historie der August-Gaul-Plakette, die seinerzeit anlässlich des 100. Geburtstages von Gaul von der damals noch selbstständigen Stadt Großauheim initiiert und von der Stadt Hanau im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform in die städtische Ehrenordnung übernommen wurde.

Das 50-jährigen Jubiläum der Kantorei sei ein willkommener Anlass und wunderbare Gelegenheit, diese Auszeichnung zu überreichen, so der OB weiter und erinnerte daran, dass der Chor 1967 mit Einrichtung der hauptamtlichen A-Organistenstelle an der Marienkirche gegründet und von Kirchenmusikdirektor Gerhard Holzner angeführt wurde. Vor inzwischen mehr als zwei Jahrzehnten, nämlich 1996 übernahm der heutige Bezirkskantor Christian Mause die Leitung. „Mit den Sängerinnen und Sängern, Musikerinnen wie Musikern und Ihrem treuen Publikum ist es der Hanauer Kantorei in all den Jahren gelungen, ein deutliches Ausrufezeichen hinter die Kirchen- und Chormusik in unserer Stadt zu setzen.“ Dabei sei die Kantorei eine kulturelle Größe in Hanau, die stetig und nachhaltig Identität nach innen stärke und das Image als Kulturstadt positiv nach außen trage.

Wie Kaminsky weiter ausführte, studieren rund 80 Sängerinnen und Sänger seit nunmehr fünf Dekaden erfolgreich große Chorwerke der Musikliteratur in aufwändiger Probenarbeit ein und begeistern durch viele Konzerte mit namhaften Orchestern wie Solisten ihr Publikum. „Die Kantorei ist der einzige Chor der Region, der die großen oratorischen Werke der Musikgeschichte wie Bachs Weihnachtsoratorium, Haydns Schöpfung oder Mendelssohns Elias in hochwertiger Form zur Aufführung bringt, sich aber auch modernen Komponisten wie Poulenc, Schönberg und Bernstein widmet.“ Zu den musikalischen Höhepunkten der Kantorei in Hanau und der Region, zählen nach den Worten des Oberbürgermeisters die Aufführungen der Carmina Burana von Orff zur Hessischen Landesgartenschau, des War Requiems von Benjamin Britten als internationales Friedensprojekt in Hanau, Jaroslawl und Exeter zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt zu Ende des Zweiten Weltkriegs und das Flieder-Requiem des in Hanau geborenen Komponisten Paul Hindemith. Auch die „Motetten in Marien“, das diesjährige Programm und weitere geplante Konzerte zeugen von höchster Qualität.

Foto: Stadt Hanau


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