„90 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Wohnungslosenhilfe"

Voll besetzt waren die Tische und Stühle, an denen sich wohnungslose Menschen, Kooperationspartner und politische Ehrengäste bunt mischten. Sie alle waren zusammengekommen, um gemeinsam das jährliche Patronatsfest im „Gelben Haus“ zu feiern. Neben einem bunten Unterhaltungsprogramm und einem reichhaltigen Abendessen stand dabei auch die Ehrung von vier Damen auf dem Programm, die sich zusammengerechnet seit 90 Jahren ehrenamtlich für wohnungslose Menschen engagieren.

Eröffnet wurde das Fest dabei traditionell mit dem Franziskus-Fest-Lied, dass alle gemeinsam sangen. „Ein Bett im gelben Haus, das ist immer frei“, heißt es hier. Und dass dies kein leeres Versprechen ist, wissen die Bewohner und Besucher der Einrichtung sehr zu schätzen. So wurde aus ihren Reihen auch gleich ein dem Lied angepasstes „Dankeschön“ in den Refrain eingeworfen. Ein Dankeschön, dem sich auch Einrichtungsleiter Rainer Broßmann bei seiner Begrüßung gerne anschloss. Denn nicht nur bei der Vorbereitung des Franziskusfestes haben viele fleißige Hände mitgeholfen. Auch während des ganzen Jahres sind haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter im Franziskus-Haus mit viel Herzblut und Fleiß bei der Arbeit. Nach einem kurzen geistlichen Impuls durch Kaplan Patrick Prähler von der katholischen Stadtpfarrei Mariae Namen in Hanau, wurde dabei das langjährige Engagement von vier ehrenamtlichen Mitstreiterinnen noch einmal besonders gewürdigt. „Wir ehren heute 90 Jahre Ehrenamt“, fasst Broßmann die Summe der freiwilligen Dienstjahre der zu ehrenden Damen in der Wohnungslosenhilfe zusammen. Seit der Gründung der Einrichtung in Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis sind Ehrenamtliche tatkräftig mit dabei und helfen so jenen Menschen der Gesellschaft, die sonst niemanden haben. Eine Aufgabe, die auch in der heutigen Zeit nicht an Relevanz verloren hat: „Wir sind niemals am Ziel sondern immer auf dem Weg“, betont Broßmann. Magarete Jügel, Magda Urban, Mathilde Kämmerer und Amanda May sind vier Weggefährtinnen, die sich seit vielen Jahren für wohnungslose Menschen in Hanau einsetzen. Seit zwei Jahrzehnten engagieren sich Jügel und Urban für wohnungslose Menschen in Hanau, Kämmerer und May sind bereits seit 25 Jahren dabei. „Ich fühle mich hier rund um wohl“, stellt Magda Urban fest. Auch nach all den Jahren komme sie immer wieder gerne in das Franziskus-Haus, ein Leben ohne dieses Engagement könne sie sich gar nicht mehr vorstellen: „Da würde mir etwas fehlen.“ Ähnlich sehen es auch die anderen Damen, die mit großer Leidenschaft von ihren Erlebnissen im Franziskus-Haus und den wundervollen Momenten, die sie hier bereits erleben konnten, berichten. Sei es der selbstgebackene Kuchen, den sie gerne einmal zu ihrem Dienst mitbringen, herzliche Gespräche mit den Bewohnern oder auch einmal gemeinsame Spaziergänge – das Engagement im Franziskus-Haus gibt sowohl den Bewohnern als auch den Ehrenamtlichen viel. Wie sehr diese den Einsatz des dynamischen Quartetts zu würdigen wissen, zeigen die vielen herzlichen Gratulationen, über die sich die vier Damen nach der Auszeichnung freuen durften.

Wie herzlich die Beziehungen sein können, die sich zwischen Gästen und Helfern entwickeln, weiß auch die Ehrenamtskoordinatorin des Franziskus-Hauses, Konstanze Fritsch. Egal ob beim tatkräftigen Einsatz in der Kleiderkammer, der Unterstützung bei der Essensausgabe in der Tagesstätte oder ob sich die Ehrenamtlichen einfach einmal mit an die Tische setzen und Zeit mit den Menschen verbringen – die Möglichkeiten sich einzubringen sind vielfältig. Engagierte Freiwillige sind dabei immer gerne willkommen im Franziskus-Haus. Interessierte können sich hierfür gerne bei Konstanze Fritsch unter der Telefonnummer 06181-3609-35 oder per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden.

Das Franziskus-Haus ist eine ganzjährig geöffnete Einrichtung der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe in Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Mainz-Kinzig-Kreis. Es bietet wohnungslosen Menschen Beratung, Unterkunft und Essen sowie Kleidung. Die sozialpädagogische Arbeit im Übergangswohnheim bietet die Möglichkeit für die Gründung eines eigenen Hausstandes, begleitet durch das Angebot des Betreuten Wohnens.