AfD kritisiert Gewerbeansiedlung im Hanauer Hafen

Hanau
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„35.000 qm Filetgrundstück mitten in Hanau für ganze 35 Arbeitsplätze? Das scheint mir keine gute Idee zu sein.“



Harald Walter, Kreistagsmitglied und stellvertretender Hanauer AfD-Sprecher, kann sich über die positiven Presseartikel zur neuen Gewerbeansiedlung im Hafen nur wundern.

Weiter heißt es in einer Pressemitteilung der AfD: „Da bin ich mal gespannt wie die Groko im Kreistag uns Hanauer Abgeordneten dieses Geschäft schmackhaft machen will. Mitten im Hochwassergebiet, nur wenige Hundert Meter von der Steinheimer Altstadt entfernt eine Abfall- und Gefahrgutspedition anzusiedeln? Hat jemand die Belastungen für unsere Heimatstadt gegengerechnet? Mir scheint die Umwelt in Hanau schon genug belastet mit Schmutz, Verkehr und Lärm!“

Nach kurzer Internetrecherche könne man finden, dass von den 80 LKW der Frankfurter Spedition 25 ADR-Fahrzeuge seien und 30 Fahrzeuge noch mit Euro 3 Motoren ausgestattet seien. Die ADR-Zulassung (Gefahrgut und Abfall) erstrecke sich über das komplette Programm der ADR-Klassen 1 bis 9. Die Firma werbe unter der Überschrift „Abfall und ADR-Transporte“ mit „Lagermöglichkeiten“ in Frankfurt und Athen. Wenn der Betrieb nun wirklich komplett nach Hanau verlegt werde, seien diese Lagermöglichkeiten dann in Hanau und Athen.

Ortssprecher Dippel ergänzt ebenfalls verwundert: „Was ich überhaupt nicht sehen kann, ist die Verbindung zum Hanauer Hafen die OB Kamisky hervorhebt. Das Cabotgrundstück hat ja nun mal gar keine Verbindung zum Wasser. Die Gefahrgutspedion lebt von der Güter und Abfallverteilung mit ihren 80 LKW. Das diese Güter nun teilweise mit der Bahn aus Venedig angeliefert werden, ist ja in Ordnung. Trotzdem wird der Betrieb die Hanauer Bevölkerung nicht unwesentlich beeinträchtigen. Wie gesagt, alles für maximal 35 Arbeitsplätze, und eine eventuelle Gewerbesteuer? Wir haben damals in Hanau Unterschriften gegen den Pipaschen Müllofen gesammelt, um jetzt vom Kreis als Abschiedsgeschenk Hunderte von LKW-Bewegungen geschenkt zu bekommen?“

Dippel zieht noch einen größeren politischen Rahmen mit in die Überlegungen: „Da sollen also die Hanauer Dieselfahrer nicht mehr nach Frankfurt fahren dürfen, und im Gegenzug soll Hanau die Stinker aus dem Frankfurter Osthafen aufnehmen? Soll das zum gerichtlich geforderten Frankfurter Luftreinhalteplan beitragen? Als Frankfurter würde ich mich freuen über das Geschäft. Als Hanauer gruselt es mir. Was sagt übrigens der von Anja Zeller jüngst festangestellte Hanauer Blockwart dazu?“

Dippels Polemik geht in Richtung der im Rathhaus neugeschaffenenen unbefristeten Vollzeitstelle eines „Klimaschutzbeauftragten“. Dessen erklärtes Ziel sei es, den privaten Vorgärten „den Gar aus zu machen“, wenn die Bürger sich für einen Steingarten entschieden hätten. Dippel: „Der neue Grüne Blockwart kümmert sich um die Vorgärten der Bürger und hier wird ein Überschwemmungsraum der Mainaue mit einer Spedition zubetoniert!“

Eine andere Fage, die die Hanauer interessieren sollte, stellt Kreispolitiker Harald Walter: „Verkauft der MKK jetzt sein Tafelsilber, um es vor dem Scheidungsrichter in Sicherheit zu bringen? Von dem Kaufpreis steht ja den Hanauer Bürgern ein Viertel zu. Genau wie die Hanauer Bürger über 20 Jahre ein Viertel der Zinsen für den Kaufpreis und Laufende Kosten des Pipaabendteuers zahlen mussten! Die Umstände, dass der Käufer eine Gesellschaft mit rechtsform S.A.R.L nach Luxemburger Recht ist und der Kaufpreis bei nur um die 100€/qm liegt, wirft weitere Fragen auf. Ein ganz normale Gewerbeansiedlung aus der auch Gewerbesteuer fließt, scheint das nicht zu sein."


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