"Urgestein der Kulturszene und begnadeter Künstler"

Hanau
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Am 28. Dezember 2018 verstarb Erhard Angermann im Alter von 87 Jahren. Oberbürgermeister Claus Kaminsky würdigte Angermann als einen "begnadeten Künstler, der ein Urgestein der Hanauer Kulturszene war und diese über Jahrzehnte bedeutend mitgeprägt hat."



Erst im September 2016 fand im Hanauer Rathaus anlässlich des 85. Geburtstags von Angermann eine Ausstellung in der Reihe "Kunst vor dem OB-Büro" statt. Gezeigt wurden rund 30 Werke des mehrfach preisgekrönten Malers, die einen repräsentativen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens zeigten: Landschaften, Stillleben und Portraits, als Kreidezeichnungen, Aquarelle oder in Öl waren Angermanns beliebteste Motive. "Farbintensive Gemälde mit beeindruckenden Landschaften und eindrückliche Portraits, die den Betrachter in seinen Bann ziehen", erinnert sich Kaminsky. Oft sei er beim Gang über den Flur vor dem einen oder anderen Bild stehen geblieben und habe den energischen Pinselstrich und die Kraft der Bilder bewundert.

"Mit Erhard Angermann haben wir einen großen Hanauer Künstler verloren, der einen unverwechselbaren Stil hatte und es geschafft hat die ‚Seele‘ der Menschen und Dinge, die er malte auf die Leinwand zu bannen", so der OB. 2001 habe Angermann den Cläre Roeder-Münch-Preis und 2011 die August Gaul-Plakette der Stadt Hanau, die höchste kulturelle Auszeichnung, die unsere Stadt zu vergeben habe, erhalten, erinnert der OB. Auch für die Hanauer Kunst- und Kulturszene sei der Tod Angermanns ein großer Verlust, so Kaminsky. "Über viele Jahrzehnte wirkte Angermann in der Hanauer Künstlervereinigung Simplicius mit, engagagierte sich im Vorstand, nahm an gemeinschaftlichen Ausstellungen teil und war mit allen namhaften Künstlern der Region befreundet", erinnert Kaminsky. "Erhard Angermann hinterlässt sowohl in der Hanauer Kunstwelt, als auch bei den vielen, die ihn hoch geschätzt haben eine große Lücke", schloss der Oberbürgermeister.

Hintergrund

Ernst Angermann wurde 1931 in Halle an der Saale geboren und lebte in Hanauer Stadtteil Klein-Auheim. 1946 absolvierte er eine einjährige Lehre als Dekorationsmaler. 1947 folgte eine Lehre als Lithograph. 1952/53 nahm er Unterricht in Malerei und Zeichnen in Bad Lausick /Sachsen und erwarb die Qualifikation zum Studium an der Akademie der Künste in Leipzig. Vor dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR wurde er als Lithograph "im Westen" angeworben. Hier fand er eine Anstellung bei den Graphischen Werken von Kaspar Strasser in Steinheim und ab 1961 bis 1994 bei den Graphischen Betrieben Illert & Ewald in Klein-Auheim. 1953 kam es zur Kontaktaufnahme zu Künstlern in Hanau und Umgebung. 1964 folgte die Aufnahme in den Künstlerbund Simplicius Hanau. Seither hab es jährliche Ausstellungsbeteiligungen.

Einzelausstellungen: 1965 Konzerthalle Bad Orb, 1968 Bad König, 1976 Kreissparkasse Hanau, 1982 Foyer des Neustädter Rathauses Hanau. 1985 Firma Schwab (gemeinsam mit Walter Kromp), 1987 Kreissparkasse Hanau, 1991 und 1999 Foyer des Neustädter Rathauses Hanau, Ausstellung mit dem KBS: Bonn, Landesvertretung Hessen, Kongresshalle Gießen; Hanauer Kunst im 20. Jh., Museum Hanau und Kunstmuseum Jaroslawl. 2002 mit dem Simplicius im Hessischen Puppenmuseum Hanau. 2006 mit dem Simplicius im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau, Souterrain. 2001 Verleihung des Cläre Roeder-Münch-Preises, 2011 große Retrospektive im Schloss Philippsruhe und Auszeichnung mit der August Gaul-Plakette der Stadt Hanau. 2016 Ausstellung im 1. Stock des Hanauer Rathaus anlässlich seines 85. Geburtstages, 2017 Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises.


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