Kinderkommissar Leon hilft auch älteren Menschen

Hanau
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Am Anfang stand die Sorge der Eltern um ihre Kinder: Als sich vor zehn Jahren Hanau am Landes-Pilotprojekt "Leon Hilfeinseln" beteiligte, da ging es zunächst einmal um die Sicherung von Schulwegen in Steinheim.



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Inzwischen haben die Anlaufstellen mit dem freundlich-wuscheligen Kinderkommissar, dem Löwen Leon, die Zahl von über 350 im gesamten Hanauer Stadtgebiet erreicht – und konnten zum Jubiläum gleich sechs neue Hilfeinseln aufnehmen. Der Fokus der Hilfeinseln liegt zwar eindeutig auf den Kindern, da Kinder Angst haben, eine Scheu zeigen oder sich nicht trauen, andere Menschen anzusprechen, wenn sie Hilfe benötigen. Grundsätzlich stehen die Hilfeinseln aber auch allen anderen hilfesuchenden Personen und damit auch Seniorinnen und Senioren zur Verfügung.

Alle Einrichtungen der Vereinten Martin Luther Stiftung (VMLS) stehen nun auf der Liste und zeigen damit nochmal deutlich den Nutzen für alle Generationen. "Begonnen haben wir mit Kindern, und sie bleiben auch im Fokus der Initiative", sagte die Vorsitzende des Präventionsrates der Stadt Hanau, Anne Dorothea Stübing, bei der Übergabe der Plaketten an die VMLS, "aber heute schlagen wir den Bogen zu den Senioren, die sich natürlich ebenfalls in den Leon-Anlaufstellen Unterstützung holen können. Mit den Hilfeinseln wurde genau das richtige Instrument geschaffen, um Menschen, die irgendwie in Not sind, Hilfe geben zu können. Der Löwe ist ein Sympathieträger und zeigt durch seinen Rang als ‚Kinderkommissar‘ auch die gute Kooperation mit der Hessischen Polizei."

Wie aber kam Leon zu den Senioren? Der Seniorenbeirat der Stadt Hanau hatte bereits vor geraumer Zeit den Wunsch nach einer eigenen Kennzeichnung von Hilfsangeboten für ältere Menschen geäußert. Nach einer informellen Befragung von Einzelhändlern und Gastronomen stellte sich aber heraus, dass die Bereitschaft, ein weiteres Schild aufzuhängen, gering war. Da kam die Anfrage aus der Vereinten Martin Luther Stiftung gerade recht: Der Altenhilfe-Träger will seine Einrichtungen in Hanau zu "Leon-Hilfeinseln" machen. Klar, dass die gedankliche Stoßrichtung hier vor allem in Richtung Senioren geht: "Uns ist es wichtig, ein Zeichen für die Unterstützung älterer und alter Menschen zu setzen", so VMLS-Vorstandschef Thorsten Hitzel, "Hilfe für Kinder ist wichtig und richtig, aber wie schnell kommt auch ein betagter Mensch in eine Notsituation. Das kann ein gesundheitliches Problem sein oder eine Orientierungslosigkeit, immer auch mit dem Zusatzaspekt der altersbedingten, diffusen Furcht in der Öffentlichkeit. Als erste Altenpflege-Einrichtung überhaupt dabei zu sein und gleich sechs Anlaufstellen anbieten zu können, soll die Hemmschwelle für alte Menschen von vorne herein herabsetzen." Lob gab es dafür auch von Dr. Michael Weller, dem Vorsitzenden des Hanauer Seniorenbeirates: "Seniorenarbeit bedeutet auch Teilhabe. Viele Senioren sind ängstlich und wollen nicht raus. Mit ‚Leon-Hilfeinseln‘ kann man Unsicherheiten abbauen." Für Ivonne Guthmann, Jugendkoordinatorin der Polizei im Polizeipräsidium Südosthessen und Andrea Pillmann, Koordinatorin des Projektes für die Stadt Hanau, ist der "Kinderkommissar Leon" eine echte Erfolgsgeschichte.

Zur Vereinten Martin Luther Stiftung gehören in Hanau folgende Häuser: Martin-Luther-Anlage 8, Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard, Haus St. Elisabeth, Wohnanlage Auf der Aue, Mehrgenerationenwohnen Kantstraße und Haus am Brunnen in Großauheim.

Foto: Kinderkommissar Leon hilft auch Senioren: Der Fokus der Hilfeinseln liegt zwar eindeutig auf den Kindern, doch grundsätzlich stehen die Hilfeinseln aber auch allen anderen hilfesuchenden Personen und damit auch Seniorinnen und Senioren zur Verfügung. Alle Einrichtungen der Vereinten Martin Luther Stiftung (VMLS) stehen nun auf der Liste und zeigen damit nochmal deutlich den Nutzen für alle Generationen.

Foto: Stadt Hanau


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