In Hanau soll bald ein Fahrradparkhaus stehen

Hanau
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"Der Ausbau des Radverkehrs ist die passende Antwort auf viele Herausforderungen wie effektives Nutzen des zur Verfügung stehenden öffentlichen Verkehrsraums, Klimawandel, Gesundheitsschäden durch zu wenig Bewegung, schonende Inanspruchnahme von Flächen, Luftverschmutzung und Lärmbelastung." So beschreibt Stadtrat Thomas Morlock ein wichtiges Ziel der ökologischen Verkehrs- und Mobilitätswende. Die Stadt investiere mit ihrem Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) und der Hanauer Parkhaus GmbH (HPG) in den nächsten Jahren "so viel Geld wie nie zuvor" in den Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur.



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Für das Optimieren des Wegenetzes und für Abstellanlagen sieht HIS in den nächsten sieben Jahren ab 2020 insgesamt rund 8,6 Millionen Euro vor. In den sieben Jahren seit 2013 hat der Eigenbetrieb bereits circa 2,7 Millionen Euro ausgegeben. Morlock schlussfolgert: "Hanau ist auf dem besten Weg zu einer fahrradfreundlichen Großstadt." Das geplante Fahrradparkhaus in der Sternstraße soll auf rund 600 Quadratmetern Abstellfläche Platz für 141 Fahrräder und 82 abschließbare Spinde bieten. Es ist dort vorgesehen, wo ehedem der Tegut-Laden im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes Parkhaus Am Forum vertreten war. Dieser Laden im Erdgeschoss steht seit einiger Zeit leer. Die HPG setzt bei der Finanzierung auf Förderung durch den Bund; ein entsprechender Antrag ist gestellt. Stadtrat Morlock ist "sehr optimistisch, dass das klappt". HIS-Betriebsleiter und HPG-Geschäftsführer Markus Henrich rechnet mit dem Start des Fahrrad-Parkhauses "mit Beginn der Radfahrsaison im Frühjahr 2020".

Zum Service des Fahrrad-Parkhauses sollen Toiletten, Duschen und Umkleiden für die Nutzerinnen und Nutzer gehören. Die HPG überlegt eine Werkstatt für größere Reparaturen einzurichten, kleinere Selbst-Reparaturen sollen an zwei Stationen möglich sein. In den Spinden sollen Akkus von Elektrorädern aufgeladen werden können. "Der Zuspruch steht und fällt mit dem guten Serviceangebot", ist Stadtrat Morlock überzeugt. Die Nutzenden sollen von außen über zwei Portal-Drehkreuzanlagen an die Reihen mit Fahrradbügeln gelangen können. Diese Eingänge sind so vorgesehen, dass sie barrierefrei sind und eine Fahrrad-Durchreiche haben. Die Größe ist so gewählt, dass auch ein Fahrrad mit Anhänger oder ein Tandem durchpassen. Zudem können mühelos auch seitliche Gepäcktaschen am Hinterrad durchgeführt werden. "Wir legen auf die Belange von Einkaufenden, Radreisenden und Eltern mit Kindern Wert", begründet Markus Henrich diese Feinheiten. Die Nutzung des Parkhauses ist ticketpflichtig, die Tageskarten können am Kassenautomaten gelöst werden. Die Tarife stehen noch nicht fest.

"Mit dem Fahrrad-Parkhaus erfüllen wir den Wunsch vieler unter den Radfahrenden", betont Stadtrat Morlock. Die hohe Nachfrage nach dem 2018 neu eingeführten Bewachten Parken am Marktplatz während der Sommermonate zeige, dass der Wunsch nach sicherem Radparken groß sei. "Das gilt natürlich erst recht für die Menschen mit teuren Elektrorädern", fügt Henrich hinzu. Mehr Komfort zu bieten, das ist auch einer der Gründe für Investitionen in Radwege. Hohe sechsstellige Beträge hat HIS in den vergangenen sieben Jahren unter anderem für den einen Teil des Main-Radwegs in Klein-Auheim ausgegeben, für den Ausbau der Radwege an Westbahnhof, Steinheimer Tor und In den Tannen. Geplante weitere Investitionen übertreffen sogar die Marke von einer Million Euro für den Lückenschluss an der Eugen-Kaiser-Straße, die Radwege Westerburgstraße, Offenbacher Landstraße und Aschaffenburger Straße und den Netzanschluss in der Friedrich-Ebert-Anlage. Planungsgelder von 300.000 Euro sollen für die Schnellverbindung in Richtung Frankfurt fließen. Eine ebenso hohe Summe veranschlagt HIS für weitere Radabstellanlagen.

Aktuell hat HIS am Hauptbahnhof, am Heinrich-Fischer-Bad und am Rand der Steinheimer Altstadt drei neue Fahrrad-Reparaturstationen aufgestellt, nachdem 2018 am Marktplatz bereits die erste installiert worden war und gut genutzt wird. Weitere solcher Miniwerkstätten hat der Eigenbetrieb im Blick. "Auch der jüngste Radklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs hat uns angespornt die Anstrengungen für den Radverkehr zu intensivieren", sagt Stadtrat Morlock. Obgleich dieser nicht repräsentativ sei, bestehe für Hanau bei dieser Bewertung "Luft nach oben". Die ADFC-Umfrage hatte bundesweit zurückgehende Zufriedenheitsraten unter Radfahrenden zutage gefördert.

Foto: Etwa wie in diesem Entwurf soll das Fahrrad-Parkhaus in der Sternstraße einmal aussehen.

Foto: Stadt Hanau


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