Solarfestival wirbt für mehr Klimaneutralität

Hanau
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Der sogenannte Erdüberlastungstag war in Deutschland am 3. Mai. Was besagt das? Wäre der Ressourcenverbrauch der Weltbevölkerung so groß wie in Deutschland, dann hätte sie schon bis zu diesem Zeitpunkt die regenerierbaren Ressourcen verbraucht, die ihr für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen.



Anja Zeller, Leiterin der städtischen Stabsstelle Nachhaltige Strategien, hält daher "massive Veränderungen bei der Stromgewinnung, beim Fortbewegen sowie und Essen und Trinken" für nötig, um die Erderwärmung nicht weiter voranzutreiben. Die lokale, dezentrale Energiegewinnung und Energienutzung, etwa via Solarmodule vom eigenen Dach, sei ein "Schlüssel zu mehr Klimaneutralität in Hanau und Deutschland".

In Kooperation mit dem Trägerverein Kulturzentrum Pumpstation (KUZ Hanau) und den Stadtwerken Hanau bereitet die Stabsstelle Nachhaltige Strategien als Teil der städtischen "Solarkampagne" ein "Solarfestival" am Samstag, 1. Juni, vor. Dessen vielfältiges Programm "rund um die Kraft der Sonne" von 11 bis 23 Uhr auf dem Freiheitsplatz soll informieren und Spaß bereiten. Neben Fachleuten sind Künstlerinnen und Künstler vertreten, die sich mit Nachhaltigkeit, Solarenergie und den Folgen des Klimawandels befassen.

Das Programm beginnt mit einem hessischen Frühschoppen, bei dem Liedermacher Gottfried Lehr, hauptberuflich Gewässerbiologe, unterhält und informiert. Ab 13.30 Uhr übernimmt Simon Légüm mit Musik-Kabarett unter dem Motto "Make Climate great again" den Platz auf der Solarbühne ein, gefolgt von einem Poetry Slam mit wunderbaren Texten rund um die Nachhaltigkeit.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung ist Patricia Gualinga, die ihr Programm "Die Welt im Zenit" zusammen mit der Politologin Isabella Radhuber und der südamerikanischen Musikergruppe Grupo Sal vorstellt. Gualinga ist die Führungspersönlichkeit der Sarayaku Gemeinde im Herzen des ecuadorianischen Regenwaldes. Diese Gemeinde führt seit langem einen erfolgreichen Kampf gegen internationale Ölkonzerne, die in ihr Territorium eindringen, um dort Öl, Gas und Mineralien abzubauen. Sarayaku ist sowohl zu einem wichtigen Symbol des Widerstands als auch eines nachhaltigen Lebenskonzepts geworden. Gualinga baut als Vorbild und Vernetzerin zur Verteidigung des Regenwalds derzeit ein Ausbildungszentrum auf, in dem weitere Frauen zum Kampf um den Amazonas befähigt werden sollen.

Nach einer "Märchenerzählstunde" um 18.30 Uhr mit dem in Klein-Auheim lebenden Märchenforscher Marcel Noubouke aus dem Benin und Trommelmusik von Chid Champerlain kann am Abend zur Musik der "Jukes" bis 22 Uhr auf dem Freiheitsplatz gefeiert und getanzt werden. Für Kinder ist tagsüber ein großer Spielebereich vorgesehen, auch verschiedene Solarspielzeug können getestet werden. Die Veranstaltung ist klimaneutral ausgelegt: Die Bühne wird via Solarmodule mit Strom gespeist. Solargetriebene Handy-Ladestationen stehen den Besuchenden zur Verfügung. An der Trinkwassertheke der Stadtwerke werden mitgebrachte Trinkbecher oder Trinkflaschen befüllt. Einwegplastik ist selbstverständlich nicht im Einsatz, stattdessen steht für die Verzehrstände ein Spülmobil bereit. Essen und Trinken kommen aus der Region: Hanauer Bier, Bruchköbeler Apfelwein und gerettete Lebensmittel, die Foodsharing e.V. zubereitet und serviert, sowie Handkäs-Variationen von "Kanne Ebbelwoi". Kohlendioxid, das durch die Anreise der Künstlerinnen und Künstler sowie der Besuchenden und bei der Kühlung von Getränken und Speisen entsteht, wird von der Stabsstelle kompensiert.


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