Gemeinsamer Aufruf: Kinderrechte gehören ins Grundgesetz

Hanau
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Der Verein "Kinderfreundliche Kommunen e.V." begrüßt das Engagement von Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und der Stadt Hanau für die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz.



Mit einem gemeinsamen Aufruf an Bund und Länder haben heute 20 Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes gefordert. Laut dem Aufruf ist dafür zentral, dass dadurch das Kindeswohl vorrangig berücksichtigt wird und Kinder gemäß der UN-Kinderrechtskonvention beteiligt, geschützt und gefördert werden. Den Aufruf haben neben dem Oberbürgermeister von Hanau u.a. die Verwaltungschefs der Städte Köln, Mannheim, Potsdam, Stuttgart und Wolfsburg unterzeichnet. Diese Städte sind Teil des Vorhabens "Kinderfreundliche Kommunen", das von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen wird.

"Wir unterstützen dieses Ansinnen aus vollster Überzeugung! Als erste deutsche Stadt, die das Siegel ,Kinderfreundliche Kommune' erhalten hat, legen wir großen Wert auf Kinderrechte und Mitbestimmung und beziehen Kinder und Jugendliche auf vielen Ebenen in unsere Entscheidungen mit ein. Die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz ist aus unserer Sicht längst überfällig!", so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

In Hanau lernten Kinder bereits im Kindergarten ihre Rechte kennen. Diese Kenntnisse würden dann in der Grundschule und den weiterführenden Schulen aufgegriffen und vertieft. Zudem fänden regelmäßig Fachtage zum Thema "Kinderrechte" für Grund- und weiterführende Schulen aus Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis statt. Auch ein Kinder- und Jugendbüro und ein Jugendplenum und Schülerparlamente seien eingerichtet worden, um die Interessen der jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger in allen Facetten zu vertreten. "Dieser Weg sollte durch die Berücksichtigung im Grundgesetz weitergegangen und gesichert werden!", bekräftigt Oberbürgermeister Kaminsky.

Wörtlich heißt es in dem Aufruf: "Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist ein zentraler Wert einer demokratischen Gesellschaft. Diese Maxime sollte das Leitbild sowohl für das staatliche als auch das gesellschaftliche Handeln in ganz Deutschland sein. Bisher sind die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ein Flickenteppich. Damit Kinder- und Jugendbeteiligung nicht willkürlich ermöglicht oder verweigert wird, muss sie im Grundgesetz Einzug finden. Aus unseren kommunalen Erfahrungen heraus haben wir erkannt, dass Kinder als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten zu achten und in der Gesellschaft zu beteiligen sind. Dies entspricht noch nicht durchgängig der allgemeinen öffentlichen Meinung, geschweige denn der täglichen Praxis in Elternhaus, Schule, öffentlichen Einrichtungen sowie Verwaltung und Politik. Deshalb rufen die Kinderfreundlichen Kommunen dazu auf, die Kinderrechte als Grundrechte im Grundgesetz zu verankern."

Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins "Kinderfreundliche Kommunen", betont: "Fast 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention durch die Vereinten Nationen muss sich das Prinzip dieser Konvention auch im Grundgesetz wiederfinden. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie brauchen über die allgemeinen Grundrechte hinaus besondere Rechte. Wir freuen uns sehr über die Initiative, die der Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz weiteren Schwung verleiht. Neben Schutz- und Förderrechten müssen auch Beteiligungsrechte und die Vorrangstellung des Kindeswohls bei allen Kindern und Jugendlichen betreffenden Entscheidungen Einzug ins Grundgesetz finden. Nur so kann dem Anspruch einer ernsthaften Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention entsprochen und dem aktuellen Umsetzungs- und Anwendungsdefizit der Kinderrechtskonvention entgegengewirkt werden."

Das Vorhaben "Kinderfreundliche Kommunen" wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative (CFCI). Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Kommunen der Initiative angeschlossen - darunter Köln, Mannheim, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg. Weitere Informationen dazu unter http://www.kinderfreundliche-kommunen.de/

Das Vorhaben "Kinderfreundliche Kommunen" wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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