Rehbein: "Verantwortungslos und den Ruf Hanaus schädigend"

Hanau
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In der Debatte um die Schlossplatz-Bebauung kritisiert BfH-Fraktionsvorsitzender Oliver Rehbein den Vorsitzenden des Ortsverbandes Hanau von Stadtbild e.V., Reinhard Hühn.



„Es ist verantwortungslos und den Ruf Hanaus schädigend, wenn fälschlicherweise behauptet wird, die Stadt Hanau habe für den von ihr favorisierten, von den Stadtverordneten einstimmig gebilligten Bebauungsentwurf von Baugesellschaft und Terramag nicht das Landesamt für Denkmalschutz zu Rate gezogen“, wirft er Hühn vor. Das habe das Landesamt längst richtiggestellt, zumal im Kanzleigebäude am Schlossplatz ein Begehungstermin stattgefunden habe und alle drei Bauentwürfe vorgelegt worden seien. Hühn verschlimmere nun im Nachhinein aber den schlechten Eindruck, indem er einer Bediensteten dieses Amtes die Schuld zuweisen wolle, ihn falsch informiert zu haben mit dem Hinweis, es lägen in Wiesbaden keine Unterlagen zur Schlossplatz-Bebauung vor. Rehbein betont, dass rein fachlich das Landesamt für Denkmalschutz den vom Verein Stadtbild favorisierten historisierenden Schlossplatz-Entwurf als „verfehlt und abwegig“ ablehne. Wenn das Amt von „Fassadenkleisterei“ spreche, sei das im Grunde deckungsgleich mit dem, was auch die Stadt Hanau und die städtischen Gremien zum Ausdruck gebracht hätten. Insofern sei der Vorwurf Hühns „grotesk“, die Stadt verstoße mit dem Entwurf von Baugesellschaft und Terramag gegen den Denkmalschutz.

Rehbein wirft zudem die Frage auf, „wer außer Reinhard Hühn in Hanau eigentlich den Verein Stadtbild ausmacht und wer ihn zum Vorsitzenden gewählt hat“. Die BfH interessiere zudem, wie die politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen des Vereins seien und wie sich dieser finanziere. Die BfH-Fraktion habe sich nun wochenlang mit den Behauptungen von Hühn auseinandersetzen müssen, um nun doch fragen zu müssen, ob davon überhaupt etwas wahr sei. In den Zeitungen habe gestanden, dass ein Experten-Team des Vereins behauptet, der Entwurf Terramag/ Baugesellschaft „verstoße massiv gegen den Denkmalschutz“.  Rehbein fragt: „Wer ist eigentlich in dem  selbsternannten Experten-Team des Vereins und woher rührt ihr Expertentum?“. Zumal die Einschätzung der „Fassenkleisterei“ durch die Landesdenkmalbehörde ein „Beleg für Dilettantismus“ sei.

Der BfH-Fraktionsvorsitzende greift auch die Argumentation des Vereins Stadtbild auf, mit der er sich auf die Analyse des ehemaligen Stadthistorikers Dr. Markus Häfner in dessen „Hanau-Dissertation“ mit dem Titel „Jede Stadt braucht ihr Gesicht“ beruft. Häfner hat nach eigenen Worten erst aus der Zeitung erfahren, dass mit seinen Namen und seinen Forschungen versucht werde Beweis zu führen. Er habe dem Eindruck widersprochen, er stünde dem Verein nahe oder gehöre gar dem Expertenteam an. „Vielmehr hat der Verein Stadtbild die Urheberrechte verletzt, weil er offenbar ohne den Autor und Urheber zu nennen, Texte abgedruckt hat, die in hohem Maße den Ausführungen Häfners entsprechen“, hält Rehbein dem Verein vor. Und er fährt mit der Aufforderung fort: „Lügen haben bekanntlich kurze Beine. Und wenn man beim Lügen erwischt wird, sollte man wenigstens die Größe haben, dies einzugestehen und um Entschuldigung zu bitten. Mit Dreck nach anderen zu werfen, zeugt von wenig Ehrenhaftigkeit.“

Grundsätzlich wiederholt Rehbein abschließend die Auffassung der BfH-Fraktion zur Schlossplatz-Bebauung: Der historische Platz in der Altstadt sei der Altstädter Markt mit den ersten beiden Hanauer Rathäusern. Dorthin gehört Fachwerk – und nicht an den Schlossplatz wie im vom Verein Stadtbild favorisierten Entwurf. Hingegen sei der Schlossplatz geprägt vom Wiederaufbau. Historisch sei dort lediglich die Seite des Kanzleigebäudes und die Stirnseite der Stadthalle. Der Rest, also die gesamte Breite der Schlossplatzschule, die platzgebende rechtwinklige Form des Gebäuderiegels am neuen „Haus des Jugendrechts“ und der moderne Eingangsbereich des CPH seien hin gegen prägend für das ist Nachkriegs-Hanau.


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