Neue Kehrmaschine für den Winterdienst

Hanau
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Rechtzeitig vor Beginn des Straßen-Winterdienstes am 1. November hat der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) ein Kehrfahrzeug für den Streueinsatz umgerüstet.



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"Wir haben dabei mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen", freut sich Betriebsleiter Markus Henrich. Denn die "Tüftelarbeit" der KfZ-Mechaniker Karlheinz Müller und Michael Völker hätten – neben dem Kauf eines Vorführmodells – die Kosten senken helfen. "Hier zeigt sich, über wieviel Fachverstand wir in der HIS-Werkstatt verfügen", lobt auch Stadtrat Thomas Morlock die Eigenverantwortung.

Gefragt nach den Details, ist schnell zu spüren, mit wieviel Herzblut Müller und Völker bei der Sache waren und sind: Vorbaubesen und Heck-Anbaustreuer hatten sie binnen weniger Tage an die Kehrmaschine der Marke Holder Muvo montiert. Beide Teile stammen von Kehrmaschinen, die HIS ausrangiert hat. Dass das durchaus eine Herausforderung war, zeigt Müllers Schilderung: Damit beim Umbau die gebrauchten Teile passten, waren eigens Adapterteile zu bestellen.

Müller und Völker haben sich noch mehr einfallen lassen, um seinen Kollegen im Winterdienst die Arbeit zu erleichtern: Ein eigens installiertes großes Blinklicht in der Fahrerkabine macht darauf aufmerksam, dass beim Stand des Fahrzeugs die Handbremse noch zu lösen ist. Das ist deshalb nicht ganz unbedeutend, weil eine angezogene Handbremse dem Hydrostatgetriebe solcher Fahrzeuge schaden kann – und das ist im Arbeitsalltag schon vorgekommen. Weiterhin haben sie die Elektronik erweitert, um zu erleichtern, dass nach dem Räumen mit dem Vorbaubesen je nach winterlichem Zustand der Geh- und Radwege im Heck-Anbaustreuer die Streumittelmenge individuell dosiert werden kann.

Mit ihrem Sondereinsatz haben Müller und Völker, beide langjährig in der Werkstatt beschäftigt, dem Eigenbetrieb Arbeitsstunden von 2300 Euro gespart – ganz abgesehen davon, dass die HIS-Werkstatt den Umbau kurz vor dem 1. November flexibler handhaben konnte als ein externer Dienstleister.  Rund 66.000 Euro hat das Vorführgerät gekostet, das sind 42.000 Euro weniger als bei Neukauf. Hätten die aus eigenem Bestand stammenden Anbaugeräte gekauft werden müssen, wäre eine zusätzliche Ausgabe von 10.000 Euro nötig gewesen. "Diese Kostenersparnis ist für uns erheblich", hebt HIS-Leiter Henrich hervor.

Ihm ist noch ein weiterer Effizienzgewinn wichtig: Bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht reicht ein Führerschein der Klasse B, denn diese Kehrmaschine wird von der Zulassung her behandelt wie im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb. Anders ausgedrückt: Es ist kein Lastwagen-Führerschein notwendig. "Das erleichtert uns die Einsatzmöglichkeiten und spart zusätzlich nötige Führerscheine", beschreibt Henrich den Vorteil.

Die Einsatzbereitschaft des städtischen Winterdienstes gilt vom 1. November bis 31. März. Insgesamt 98 Mitarbeiter von HIS bilden den Kern des städtischen Winterdienstes. 130 Kilometer Straßen und 130 Kilometer Gehwege, aufgeschlüsselt nach verschiedenen Dringlichkeitsstufen, gilt es bei Bedarf von Eis und Schnee zu befreien, um größere Staus und Behinderungen zu vermeiden und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dazu stehen dem städtischen Winterdienst 30 Fahrzeuge zur Verfügung, von fünf großen Streufahrzeugen bis zu 25 kleinen Einsatzfahrzeugen für das Räumen und Streuen auf Gehwegen.

Foto: Am Streumittel-Silo wird das Fahrzeug befüllt. Im Bild links Karlheinz Müller und rechts Dieter Alig, stellvertretender Werkstattleiter.
Foto: Karlheinz Müller mit der umgebauten Kehrmaschine vor der Streumittelhalle.

Fotos: Stadt Hanau


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