Jubiläumsreise führte in die Partnerstadt Jaroslawl

Hanau
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Eine Hanauer Delegation feierte die Weiterführung Ihrer Städtepartnerschaft. Dazu reisten 16 Hanauerinnen und Hanauer unter Führung von Magistratsmitgliedern Wulf Falkowski und Wulf Hilbig sowie der Vereinsvorstandsvorsitzenden Natalie Rudi nach Jaroslawl.



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Neben den Grußworten des Oberbürgermeisters Claus Kaminsky und kleinen Aufmerksamkeitsgeschenken brachten sie vor allem die Freude mit, alte Freunde zu besuchen und neue Menschen kennen zu lernen. Bürgermeister Vjachslav Gavrilov war mehrmals in Hanau und bedankte sich bei der Gruppe mit viel persönlicher Zeit und Einladungen für die deutsche Gastfreundschaft.

Das Besuchsprogramm war wie immer intensiv mit Lebensgestaltungsideen aufgefüllt. So haben die Städtebotschafter die Schüler der Karl-Rehbein-Schule, aus Russland und Frankreich beim gemeinsamen sehr erfolgreichen Konzert bejubelt, dem Deutschunterricht in der Puschkinschule gelauscht, die Theaterstudenden auf ihrer Probebühne bewundert, den Lehrerinnen im Deutschzentrum Einladungen aus der Volkshochschule überbracht, die Maler nach ihren aktuellen Kunstprojekten ausgefragt und die Fotoausstellung über die Stadt Hanau im jaroslawler Rathaus eröffnet.

Die Städte Hanau und Jaroslawl haben eine Partnerschaft geschlossen und sich damit gegenseitig zugesichert, in guten und in schlechten Zeiten das Gespräch nicht abreißen zu lassen. Hinzu kommt, dass in beiden Städten jeweils ein Partnerschaftsverein die menschlichen Beziehungen unter den Bürgern unserer Städte unterstützen. Die Reisedelegation hat sich sehr gefreut, dass bei dem offiziellen Empfang der Stadt Jaroslawl auch zwei ehemalige Bürgermeister Alexander Sizov und Valerij Velitschko das Wort ergriffen hatten. Das sind Menschen, die sich in den Zeiten vor und nach der Wende intensiv für die Versöhnung mit dem deutschen Volk eingesetzt haben. Sie haben den Begriff der Volksdiplomatie nicht nur erfunden, sie haben es gelebt.

Seit 1992 finden alljährlich gegenseitige kommunale Besuche in Hanau und Jaroslawl statt. Während am Anfang des Austausches die Versöhnung zwischen zwei Völkern und danach die humanitäre Hilfe eine wichtige Rolle spielte, ziehen gegenwärtig der Kultur- und Jugendaustausch immer mehr Interessierte an. "Die jungen Menschen begegnen sich auf gleicher Augenhöhe" – so die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins aus Hanau Natalie Rudi. Im Mittelpunkt stehen gemeinsame Aktivitäten, beide Seiten lernen von einander und erschaffen etwas Neues.

Die Welt um Europa und Russland verändert sich rapide: Globalisierung und Digitalisierung verstärken die wechselseitigen Abhängigkeiten, während sich die internationale Ordnung immer mehr in Richtung Multipolarität entwickelt. Anstelle von Freihandel nimmt der Protektionismus immer weiter zu, die negativen Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den USA und China machen sich auch in Russland und der EU bemerkbar. Gleichzeitig bleiben die Beziehungen zwischen den zwei Nachbarn weiter angespannt. Russland hat sich für einen eigenen Weg entschieden. Deutschland sucht noch nach einem klaren Umgang mit dieser Situation. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger zu verstehen, welche Rolle kommunale Akteure und Zivilgesellschaft in dieser sich verändernden Weltordnung spielen.

Die kommunalen Akteure sehen die Weltordnung differenziert und sind daher viel eher in der Lage, kreative und menschennahe Diplomatie auszuüben. Daher wollen wir uns weiterhin für diese Städtepartnerschaft und alle Projekte, die Menschen verbinden, einsetzen:- so das gemeinsame Fazit der Reiseleitung aus Magistrat und Verein.

Foto: Stadt Hanau


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