Engagement von Imam und städtischen Beschäftigten für Trauernde gewürdigt

Hanau
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"Mit würdevollem Trauern hat die Stadt Hanau den Terroropfern ein Denkmal in unser aller Herzen gesetzt."



Damit meint Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) das öffentliche Totengedenken vor dem Rathaus und die Bestattungen auf dem Hauptfriedhof – beide "im Respekt vor den Toten und ihren Angehörigen". Imam Mustafa Macit Bozkurt vom Islamischen Verein Hanau habe auf dem Marktplatz zu Frieden und Besonnenheit aufgerufen und damit den Zusammenhalt gefördert. Städtische Beschäftigte hätten "bis an die Grenze ihrer Kraft" über mehrere Tage nacheinander dazu beigetragen, dass die Stadt alles in ihrer Macht Stehende für ein "angemessenes Abschiednehmen" getan habe, so der OB. Ihnen allen gebühre der Dank im Namen der Bürgerschaft.

Imam Mustafa Macit Bozkurt gebühre "volle Anerkennung" für seine Aussage, dass muslimische Menschen "weiterhin für diese Stadt zusammenstehen" würden. Das sei ein "starkes Bekenntnis zu Hanau und all seinen Menschen unabhängig von Herkunft und Religion" gewesen. Zu Recht habe er die beim Attentat Getöteten als "hervorragende Hanauer Jungs" bezeichnet Kaminsky und Stadtrat Thomas Morlock würdigen den Einsatz von Feuerwehr, Stadtpolizei, Hanauer Straßenbahn (HSB), Bauhof, Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM) und vor allem der Friedhofsverwaltung für ihren Einsatz für die große Trauergemeinde. Der Hauptfriedhof habe binnen weniger Tage insgesamt rund 4000 Trauergäste erlebt, am vorigen Freitag beim Doppelbegräbnis zweier Getöteter allein rund 2500. Das mit "gebührender Pietät, organisatorischem Großaufwand und harmonischem Ablauf" zu bewältigen, sei "geradezu bewundernswert".

Über die Bestattungen hinaus fand auf dem Hautfriedhof auch eine Totenwaschung eines in die Türkei ausgeflogenen Leichnams statt. "Die Friedhofsverwaltung hat alles eher unbürokratisch geregelt, um die Angehörigenfamilien in ihrer tiefen Trauer nicht unnötig zu belasten", so Morlock weiter. OB Kaminsky stellt heraus, dass die Begräbnisstätten der in Hanau Begrabenen Ehrengräber auf Dauer werden. Das bedeutet, dass die Stadt Hanau gänzlich die Pflege übernimmt und keine Gebühren für die Hinterbliebenen entstehen. "Das sind wir ihnen ebenso schuldig wie eine Gedenkstätte, die dort und an den beiden Tatorten entstehen werden", so der Oberbürgermeister weiter. Für die Ausgestaltung wolle sich die Stadt Zeit nehmen.

"Sehr flexibel" habe der städtische Bauhof die Friedhofsverwaltung beim Doppelbegräbnis am vorigen Freitag unterstützt, hebt Stadtrat Morlock hervor. Das gelte auch für die HSB, die mehrere Busse für den Transport der jeweiligen großen Trauergemeinden zum Totengebet auf dem Marktplatz und später zum Rücktransport in zwei Schulhallen stellte. In den Hallen sorgten IBM für die Bestuhlung sowie Feuerwehr und Stadtpolizei für Brandwache und Schutz.


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