Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer

Hanau
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Auf Augenhöhe verhandeln - WIR SIND BEREIT" heißt das Motto des Equal Pay Day (EPD), der in diesem Jahr am Dienstag, 17. März, stattfindet.



Vor dem Forum Hanau findet an diesem Tag von 12-14 Uhr eine gemeinsame Aktion des Frauenbüros, der AG Altersarmut und der evangelischen Frauenbildung statt. "Mit einem Glücksrad, Taschen und Info-Material, wollen wir sichtbar machen, dass Frauen 77 Tage umsonst arbeiten müssen, um das gleiche durchschnittliche Jahreinkommen zu habe, wie es Männer bereits am 1. Januar haben", erläutert die Kommunale Frauenbeauftragte Monika Kühn-Bousonville.

Dass es nach wie vor notwendig ist, auf Ungerechtigkeiten in der Bezahlung von Frauen hinzuweisen, belegen die Zahlen des Statistischen Bundesamts eindeutig. Danach haben Frauen durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer verdient. Rechne man den Prozentwert in Tage um, würden Frauen vom 1. Januar bis zum 17. März 2020 - also 77 Tage im Jahr - umsonst arbeiten. "Diese Fakten sollen mit gezielten Aktionen am "Equal Pay Day" (EPD) verstärkt ins Bewusstsein der Unternehmen und der Öffentlichkeit gebracht werden, um für die Problematik zu sensibilisieren", so Kühn-Bousonville, denn die schlechtere Bezahlung in der Zeit der Berufstätigkeit führe zwangsläufig auch zu niedrigeren Renten und damit einhergehend zu drohender Altersarmut.

Etwa zwei Drittel des "Gender Pay Gap", also der Entgeltlücke zwischen Mann und Frau, lassen sich laut Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes durch verschiedene Arbeitsstrukturen begründen. So verdienen Frauen einerseits weniger Geld, weil sie oftmals niedrigere Positionen oder geringer bezahlte Teilzeitjobs ausüben oder schlecht bezahlte Berufe erlernen. Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt durch z.B. Elternzeit oder Pflege von Angehörigen häufiger und länger als Männer. Diese "Fehlzeiten" und darauffolgende Einstiegshemmnisse haben lang nachwirkende Einbußen bei Lohn- und Einkommensentwicklung zur Folge.

Nach wie vor spielen auch althergebrachte Aufgabenteilungen in Familien eine Rolle, bei der die Frau als Hauptverantwortliche für Haushalt, Kindererziehung und Pflege von Familienangehörigen nur in Teilzeitjobs tätig sind, während der Mann - meist in einer besser bezahlten Vollzeitstelle- die klassische Rolle des Hauptverdieners und Ernährers einnimmt.

"Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet und sich Frauen und Männer anschaut, die in der gleichen Branche und gleichen Position gleich viel arbeiten, dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent", betont Kühn-Bousonville. Durch fehlende Gehaltstransparenz sei eine Ungleichbehandlung der Bezahlung aufgrund des Geschlechts nicht sichtbar. Transparenz in den Gehaltsstrukturen und ein gesetzlich geregeltes Auskunftsrecht könne die Lohnlücke nachhaltig beeinflussen. "Ziel ist es daher, mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheidende zu mobilisieren, damit sich die Lohnlücke schließt", so die Kommunale Frauenbeauftragte.


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