Detailliertes Konzept zur Beschulung weiterer Jahrgangsstufen gefordert

Hanau
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Dem Montag sah so mancher mit durchaus gemischten Gefühlen entgegen: Circa 3000 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen traten nach einer mehrwöchigen Zwangspause in Hanau wieder den Gang zur Schule an.



Damit verbunden: Abstandsregeln, Maskenempfehlung in öffentlichen Gebäudebereichen und ein umfangreiches Hygienemanagement. Eine erste vorsichtige Bilanz am Montagnachmittag zeigte, dass die Hanauer Schulen den ersten Tag unter diesen besonderen Bedingungen gut gemeistert hatten. Schuldezernent und Bürgermeister Axel Weiss-Thiel: "Es lief alles ruhig und geordnet. Aufsichten in den Eingangsbereichen sorgten für die Einhaltung der Abstandsregelungen und gaben Hinweise an die Schülerinnen und Schüler. Die Schulleitungen hatten das Ganze gut vorbereitet und ihr Kollegium mit ins Boot geholt." Teamleistung sei hier an allen Stellen gefragt. Weiss-Thiel lobte ausdrücklich die Bereitschaft der Schulgemeinden, die ungewohnte Lage gemeinsam zu meistern. Auch in den Bussen der HSB habe es keine Beanstandungen gegeben.

Am Montagmorgen machten sich der Leiter des Stadtschulamtes, Frank Bornmann, und einige Mitglieder des Hanauer Corona-Krisenstabes in mehreren Schulen selbst ein Bild von der Lage vor Ort. Dabei standen vor allem die Unterstützungsleistungen, die der Schulträger im Vorfeld organisiert hatte, im Fokus: Damit zur Türöffnung die umfangreichen Hygienemaßnahmen wirksam werden konnten, war am Samstag hinter den Kulissen zunächst eine große Logistikmaschinerie angelaufen. Sie ermöglichte den Schulen, die organisatorisch mit der Teilöffnung genug zu tun hatten, einen reibungslosen Start. 27 Paletten mit Papiertüchern, mehr als 300 Seifenspender, fast 500 Flaschen Putzmittel sowie rund 1000 Putztücher wurden in die Schulen gebracht. Der Schuldezernent freut sich über das Miteinander: "Gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM) sind die Hygienepakete verteilt worden. Durch Einsatz der IBM-Mitarbeiter am Wochenende wurde die Umsetzung der Vorgaben des Kultusministeriums mit Schulstart ermöglicht. Das war eine echte Punktlandung."

Zusätzlich zu den geforderten Dingen brachte die Stadt Hanau aber noch zwei Extras an die Schulen: Erste-Hilfe-Kits für Unfallsituationen sowie Notfallpakete für den Schulsanitätsdienst. Sie enthalten Einmal-Handschuhe, Schutzkittel, FFP 2-Masken und sogenannte "Face-Shields". Damit sei auch jetzt gewährleistet, dass Schüler im Zweifel gefahrlos erstversorgt werden könnten. Auch mit dieser Dienstleistung wolle man die Schulen bestmöglich unterstützen.

Auch wenn der Wiedereinstieg in einen Teil des Schulbetriebs am ersten Tag dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten gut funktionierte, machte so mancher Schulleiter deutlich, dass die weitere Öffnung ihn an die Grenzen der Kapazitäten bringen werde. Die Stadt Hanau als Schulträger fordert daher dringend vom Hessischen Kultusministerium ein detailliertes Konzept zur geplanten Beschulung weiterer Jahrgangsstufen: "Wir brauchen genaue Handlungsanweisungen und Zeitschienen. Mit einem ‚Friss oder Stirb‘-Erlass werden wir uns nicht abspeisen lassen", so Axel Weiss-Thiel.


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