Messerstecherei in Hanau: Hintergründe weiter unklar

Hanau
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Nach der tätlichen Auseinandersetzung am Dienstagabend in Hanau (wir berichteten) hat die Staatsanwaltschaft Hanau weitere Details zum Tatablauf bekanntgegeben. „Wir gehen davon aus, dass es sich um zwei Gruppierungen handelte, die aufeinander getroffen sind und sich gegenseitig verletzt haben“, so Staatsanwalt Dominik Mies. Das Tatgeschehen spielte sich gegen 22 Uhr zwischen Freiheitsplatz und Klinikum Hanau ab.



Vier Beteiligte gaben sich anschließend selbstständig ins Klinikum, einer schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr, inzwischen werden sowohl er als auch die anderen drei wegen Stichverletzungen stationär behandelt. Am Mittwochmorgen nahm die Polizei nach Zeugenhinweisen zwei Tatverdächtigte fest (wir berichteten): Es handelt sich dabei um syrische Staatsbürger, 23 und 29 Jahre alt. Die Männer im Krankenhaus sind 17 und 26 sowie die zwei weiteren jeweils 23 Jahre alt.

Laut Staatsanwalt Mies waren bei der Auseinandersetzung, die sich „dynamisch“ zwischen Freiheitsplatz und Klinikum abgespielt habe, Messer und Schlagwerkzeuge im Spiel. Noch nicht abschließend geklärt sei, wie viele Beteiligte es tatsächlich gab, allerdings werde momentan nach keinen weiteren Tätern gefahndet. Die beiden Festgenommenen schweigen bislang zu den Vorwürfen. Keine Angaben machte Mies dazu, ob beide bereits polizeibekannt sind. Die Kriminalpolizei in Hanau hat eine fünfköpfige Arbeitsgruppe eingerichtet, um diesen Fall aufzuklären. Mies: „Es gibt keine Anhaltspunkte, dass sich eine Gruppe marodierend durch Hanau bewegt und Unbeteiligte angegriffen hat.“ Ob und wie sich die Beteiligten kannten, muss aber noch aufgeklärt werden.

"Ich wünsche den Verletzten rasche Genesung und bedanke mich bei der Polizei für die bis hierhin schon geleistete Arbeit, die hoffentlich schnell weitere Klarheit in den Fall bringen wird", so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) in einer Pressemitteilung. Am späten Dienstagabend war auch ein Polizei-Hubschrauber über der Innenstadt gekreist. Kaminsky: "Dass es Menschen gibt, die sich wegen dieser Geräusche tief beunruhigt an die rassistischen Terrormorde vom 19. Februar erinnert fühlen, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Es ist unbestreitbar zu einer schrecklichen Tat gekommen und sie trifft unsere Stadt in einer ohnehin schwierigen Zeit. Für die Hanauerinnen und Hanauer ist es, um mit den Worten von Königin Elisabeth II. zu sprechen, ein annus horribilis, ein schreckliches Jahr. Wegen der Taten vom 19. Februar und, weil die Bürgerinnen und Bürger, vor allem die Opferangehörigen, bisher keine Möglichkeit hatten, diese Terrormorde in gemeinsamen Gesprächen und persönlichen Treffen zu verarbeiten. Das ist für die Stadtgesellschaft eine schwierige Situation. Dazu zwingt uns die Corona-Krise zurzeit in einen Ausnahme-Alltag. " Kaminsky stellt auch fest, dass es den schrecklichen Ereignissen vom 19. Februar nicht gerecht wird, wenn jede Straftat in der Stadt in diesen Zusammenhang gestellt werden würde.


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