„Hanau Bürgerservice“ im City-Center: Bauarbeiten in vollem Gange

Hanau
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Die Bauarbeiten für den Einzug ins Erdgeschoss des City-Centers sind in vollem Gang.



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Am Kurt-Blaum-Platz werden im neuen Amt 33 "Hanau Bürgerservice" Einwohner- und Passwesen zusammengefasst wie bisher im Rathaus-Stadtladen schon; hinzu kommt neu die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle für die Stadt Hanau unter eigener Regie. Als Umzugstermin für den Stadtladen nennt Amtsleiter Uwe Triebel den kommenden September – durch Bauauflagen und Corona-Krise verschiebt er sich entgegen ursprünglicher Planung um einen Monat. Die Kfz-Zulassung soll wie geplant am 4. Januar 2021 starten. Oberbürgermeister Claus Kaminsky meint: "Wir entwickeln mit den neuen Aufgaben das Konzept des Stadtladens weiter und wollen damit unseren Anspruch dokumentieren Dienstleistungen bürgernah anzubieten."

Der Stadtladen im Rathaus, "in den 1990er Jahren das Vorzeigeprojekt", entspreche von den organisatorischen Abläufen her nicht mehr den "Erwartungen an einen modernen Bürgerservice", so Stadtrat Thomas Morlock. Der nötige größere Raumbedarf bei jährlich mehr als 120.000 Bürgerkontakten sei im Rathaus aber nicht zu erfüllen; zumal die zu erwartenden Neubürger einen weiteren Anstieg dieser Zahl erwarten lasse. Daher erbrachte die Suche nach einem neuen Standort den Umzug ins City-Center. Dort stehen ca. 1700 Quadratmeter für den öffentlichen Servicebereich im Erdgeschoss und für Verwaltungsräume im dritten Stockwerk zur Verfügung. Der Mietvertrag mit dem Center-Eigner Corestate Capital Advisors GmbH läuft über 20 Jahre – mit der Möglichkeit zu verlängern.

Wer künftig Hanau Bürgerservice ansteuert, den führt der Weg vom Haupteingang des City-Centers links an den Fahrtreppen vorbei zu einem Informationstresen. Direkt dahinter befinden sich ein blauer Wartebereich und ein orangefarbener mit Kinderspielecke noch vor einer großen Glasabtrennung. Hinter dieser folgen ein zentraler Schalter für die Ausgabe von Kfz-Kennzeichen und Ausweisen als Herzstück des Bürgerservice und der eigentliche Servicebereich mit 24 Schaltern und Kassenautomat. Zwischen Eingangsinfotresen und Glaswand befindet sich linker Hand ein eigener abgetrennter Raum mit Händlerschaltern für die Kfz-Zulassung. Dieser ist von außen separat über die Friedrich-Ebert-Anlage erreichbar. Dort befindet sich auch der Vorführplatz für größere Fahrzeuge, zwei weitere Vorführplätze für Personenkraftwagen befinden sich im Eingangsbereich des angrenzenden Parkhauses.

Im offenen Bereich des Einkaufszentrums vor Eintritt in den Servicebereich des Amtes 33 können sich Bürgerinnen und Bürger künftig an einer automatischen Ausgabe ihre Pässe und Personalausweise abholen – mit registriertem Fingerabdruck und gegen Zusatzzahlung. "Das funktioniert ähnlich wie eine Post-Packstation", erklärt Amtsleiter Triebel. Stadtrat Morlock sieht dieses Beispiel zugleich als eines von mehreren, wie sich bei Hanau Bürgerservice mittels moderner Digitalisierungstechnik mehr Service anbieten lasse. Ähnlich gilt das für Programme des größten hessischen kommunalen IT-Dienstleistungsunternehmens ekom21, die am Kurt-Blaum-Platz erprobt und anschließend in der gesamten Stadtverwaltung genutzt werden, so ein verbessertes Terminkoordinations- und Besucherleitsystem. "Fünf bis höchstens zehn Minuten Wartezeit nach dem online vereinbarten Termin ist unser Ziel. Das testen wir schon jetzt im Rathaus-Stadtladen", gibt Amtsleiter Triebel als Ziel aus.

Mit einem Online-Servicesystem, für das Hanau hessische Pilotkommune ist, bündelt ekom21 Arbeitsschritte. Damit können Anträge direkt weiterverarbeitet werden. Eingeführt wird das zunächst für den Bereich Pass-und Meldewesen, später kommen Services aus dem Bereich Kfz-Wesen hinzu. Dank der elektronischen, automatisierten Arbeitsprozesse sollen Bürgerinnen und Bürger in der Regel nicht länger als eine halbe Stunde im Amt 33 verbringen müssen. Mit dieser Zeitangabe orientiert sich Amtsleiter Triebel an der kostenlosen Parkzeit im Parkhaus, die sich an der Regel der anderen großen Geschäfte im City-Center orientiert. Neben den zeitlichen will Morlock dank Digitalisierung auch finanzielle Ressourcen einsparen. "Die moderne Technik soll uns mit dem Personalbestand zum Start von Hanau Bürgerservice auskommen lassen, ohne dass wir künftig an dieser Stelle Neueinstellungen beanspruchen", sagt er.

42 Vollzeitstellen gehören laut Organigramm zu Hanau Bürgerservice. Uwe Triebel als Amtsleiter und die städtische IT-Geschäftsstelle mit Dr. Lars Renftel haben ihren Arbeitsplatz schon seit Februar vom Rathaus in die dritte Etage des Amts 33 verlegt. Manuela Pfirrmann als Abteilungsleiterin für Pass- und Meldewesen pendelt derzeit noch zwischen Marktplatz und Kurt-Blaum-Platz. Brian Leuschner, vom Bürgeramt der Stadt Offenbach gekommener Sachgebietsleiter für das Zulassungswesen, schult im Seminarraum bereits Schritt für Schritt die ersten, welche für die Stadt Hanau künftig am Serviceschalter die Kfz-Zulassung übernehmen. "Seine Erfahrung hilft uns sehr", sagt Triebel. Zugleich lobt er die "hervorragende Zusammenarbeit" mit dem Main-Kinzig-Kreis, der seine Kfz-Zulassungsstelle in Hanau in den nächsten Monaten zur tiefergehenden Einarbeitung anbietet. Alle Beschäftigten des Amtes 33 sollen sich sowohl im Zulassungs- als auch im Pass- und Meldewesen auskennen und werden entsprechend geschult.

Für die Trennung der Hanauer und der Kreis-Zuständigkeit bei der Kfz-Zulassung trennt ekom21 bereits im Oktober die Datenkreise. Soviel Vorlaufzeit ist nötig, bis Anfang Januar die Brüder-Grimm-Stadt selbständig Fahrzeuge zulassen kann. In den letzten Wochen des Jahres 2020 erfolgt für die Bürgerinnen und Bürger aus Hanau der Schritt zum HU-Kennzeichen noch an der Dörnigheimer Straße.

Foto: Manuela Pfirrmann (links) und Uwe Triebel zeigen im Erdgeschoss des City-Centers, wo sich links im Gebäude künftig das Amt 33 "Hanau Bürgerservice" befinden wird. Foto: Stadt Hanau


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