Baubeginn im Herbst für Wohnpark Brüder-Grimm-Straße

Hanau
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"Wir profitieren hier gleich in mehrfacher Hinsicht", freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) darüber, dass die Realisierung des "Wohnparks Brüder-Grimm-Straße" nach der jüngsten Magistratssitzung in greifbare Nähe gerückt ist.



"Es entsteht dringend benötigter Wohnraum für ganz unterschiedliche Zielgruppen und es verschwindet gleichzeitig eine hässliche Brache am Stadtrand." Der gesamte Bereich um die Staatliche Zeichenakademie und der Ludwig-Geißler-Schule werde spürbar aufgewertet. Durch die Übernahme der Neubauwohnungen durch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) sei zudem sichergestellt, dass das Projekt nach seiner Fertigstellung an ein seriöses Wohnungswirtschaftsunternehmen gehe, das sich seiner sozialen Verantwortung bewusst sei und deshalb keine überhöhten Mieten verlangen werde.

Mit dem Satzungsbeschluss für den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan, dem der Magistrat am Montag zugestimmt hat und der am 22. Juni auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung stehen wird, nimmt das Projekt jetzt knapp zweieinhalb Jahre nach dem Aufstellungsbeschluss Fahrt auf. Der Marburger Investor S + S Grundbesitz GmbH plant, noch in diesem Herbst mit dem Bauvorhaben zu beginnen, an dessen Ende auf dem rund 1,4 Hektar großen Areal des früheren Busdepots in drei Gebäuderiegeln insgesamt 190 Wohnungen zur Verfügung stehen werden. Der Schwerpunkt bei den in fußläufiger Entfernung sowohl zur Innenstadt als auch zum Hauptbahnhof liegenden Häuser wird dabei auf Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen liegen. Daneben sind 35 Drei-Zimmer- sowie 8 Vier-Zimmer-Wohnungen vorgesehen. Ein Parkdeck mit 156 Stellplätzen und weitere 40 Parkplätze im Außenbereich erfüllen einen Stellplatzschlüssel von 1:1, was eine Abweichung von der sonst üblichen Regelung von 1: 1,5 darstellt. Verkehrsdezernent Thomas Morlock erläutert, dass diese Reduzierung mit Blick auf die gute ÖPNV-Anbindung des Quartiers und die besondere Struktur der Wohnanlage mit der zu erwartenden Ein-Personen-Belegung der Wohnungen angemessen und vertretbar ist.

"Das Projekt war und ist in vielerlei Hinsicht sehr komplex", erläutert Karsten Schreyer, Geschäftsführer des mit der Entwicklung und Realisierung befassten Unternehmens. Die offensichtlichste Herausforderung war der Umgang mit Verkehrs- und Gewerbelärm. Wie er weiter erklärt, konnte dieses Problem gut durch die Gestaltung der Grundrisse und die Architektur bewältigt werden. So sind die Wohnungsgrundrisse in dem Gebäuderiegel entlang der direkt hinter der Wohnanlage verlaufenden Bahn so geplant, dass keine Wohnräume zur Bahn ausgerichtet sind. "Moderne Schallschutz-Technik wird die baulichen Maßnahmen zusätzlich ergänzen."

Zusätzlich galt es bei der Planung, die Interessen der unmittelbaren Nachbarschaft zu berücksichtigen. So gingen kleinere Teilflächen an die angrenzende Tankstelle Förster, um darauf Mitarbeiterparkplätze einzurichten. Auf diese Weise wird die Modernisierung und effiziente Umorganisation der Tankstelle und Waschstraße ermöglicht. Als komplexe Aufgabe stellte sich auch die Abstimmung mit der Deutschen Bahn dar. Unter anderem müssen auf dem Areal mit Blick auf die Realisierung der Nordmainischen S-Bahn für mehrere Jahre kleine Teilflächen für die Baustelleneinrichtung der Bahn freigehalten werden, die bis auf weiteres nicht final gestaltet werden können. Schließlich galt es auch, Aspekte des Wasser- und Bodenschutzes zu berücksichtigen.

"Innenentwicklung und Bauen im Bestand ist immer eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten, wie sich auch bei diesem Projekt wieder gezeigt hat", attestiert OB Kaminsky allen Projektbeteiligten hohe Professionalität, die dafür sorgte, dass alle Fragen in guter Partnerschaft geklärt werden konnten. Das Vorhaben füge sich hervorragend in die Strategie der Stadt ein, Potenzialflächen im Innenstadtbereich zu identifizieren und entsprechend ihrer Qualitäten zu nutzen.

Nach der Fertigstellung der 190 Wohnungen, die für Herbst 2022 avisiert ist, wird die Nassauische Heimstätte den Wohnpark übernehmen. Der Kaufvertrag für die schlüsselfertigen Gebäude wurde bereits im Sommer 2019 unterschrieben. Das Wohnungsunternehmen, das derzeit in der Hahnenstraße selbst 156 neue Wohnungen baut und weitere 500 in der Innenstadt im Bestand hat, sieht in dem Wohnpark eine perfekte Ergänzung zum eigenen Portfolio, so NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal. "Wir sind sicher und freuen uns, dass wir als Eigentümer dieser attraktiven Wohnanlage einen wichtigen Beitrag zur Entspannung auf dem Hanauer Wohnungsmarkt leisten können."


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