Hanau: Freibäder sollen ab den Sommerferien öffnen

Hanau
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Mitte April hatte Hanaus Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) noch angekündigt, dass die Freibad-Saison vermutlich komplett ausfallen werde (wir berichteten), jetzt kündigte er an, dass doch noch eine Freibadsaison möglich sei und das Schwimmen 2020 unter freiem Himmel wohl nicht ganz ausfalle: "Dank der in Hessen neu geltenden Lockerungen infolge weniger gewordener Covid-19-Neuinfektionen können wir die Öffnung bis zum Beginn der Sommerferien vorbereiten."



Da lange ungewiss gewesen sei, ob und wann in Hessen Freibäder wieder öffnen dürften, hatte die Bäder-Gesellschaft die Freibad-Becken im Winter-Zustand belassen. Das habe auch dazu gedient, womöglich unnötige Kosten durch Vorbereitungsarbeiten zu vermeiden. Zudem sei ab Anfang Mai die Hälfte der 40 Bäderbeschäftigten in Kurzarbeit gegangen, ein weiteres Dutzend habe Überstunden und Urlaub abgebaut. Das ändere sich wegen der Öffnung nun schlagartig. Bäder-Geschäftsführer Uwe Weier hole die Bäderbeschäftigten wieder an Bord. Er sagt: "Wir arbeiten ab sofort mit Hochdruck daran, für unsere Badegäste startklar zu sein." Die Bäderöffnung sei in Hessen zwar vom 15. Juni an wieder möglich. Allerdings seien jetzt eine Reihe von Vorlaufarbeiten zu leisten.

Schwimmhalle und Sauna im Heinrich-Fischer-Bad könnten am ehesten wieder in Betrieb gehen, ohne dass Weier jetzt schon den konkreten Termin nennen kann. Im Hallenbad sei die normalerweise in den Sommerferien stattfindende technische Überholung vorgezogen worden, hier bedürfe es noch einzelner Arbeitsschritte wie des Befüllens und Beheizens der Becken. Saunieren sei nur in den Schwitzkabinen mit heißen Temperaturen möglich. Das Dampfbad bleibe geschlossen, um jede Corona-Infektionsgefahr zu meiden. Es würden die bekannten Abstandsregeln gelten. Auf den Liegewiesen gelte laut Landesverordnung ein Abstandsgebot, nach dem pro Badegast fünf Quadratmeter berechnet werden. "Das heißt, dass wir täglich maximal 1000 bis 1500 Badegäste im jeweiligen Freibad gleichzeitig verkraften können", erläutert Weier.

Bis es jedoch soweit ist, seien in den Freibädern einige Vorbereitungen nötig: Das Wasser, das über den Winter zum Wahren der Beckenstatik nicht abgelassen worden sei, sei über zwei bis drei Tage abzulassen. Es würden Reinigung der Becken und gegebenenfalls kleine Ausbesserungsarbeitenvfolgen, das dauere ungefähr ein bis zwei Wochen. Ebenso sei eine Woche für das Befüllen mit frischem Wasser zu veranschlagen, das sich in den Folgetagen dank der Sonne und dem Beheizen der Freibäder erwärmen müsse. Vorgeschrieben sei sodann, dass das Badewasser noch vom Hygieneinstitut beprobt werden müsse. "In Corona-Zeiten gilt das erst recht", unterstreicht Weier.

Somit brauche die Bäder-Gesellschaft insgesamt mindestens drei Wochen, bis der Freibad-Betrieb losgehen könne. "In welcher Reihenfolge wir welches Bad öffnen, müssen wir vom Ablauf der Vorbereitungsarbeiten abhängig machen", sagt Weier. Fest stehe, dass verstärkter Sicherheits- und Reinigungsaufwand anfalle, um den Badebetrieb zu ermöglichen. So würden Security-Kräfte an den meist zwei geöffneten Kassen mitkontrollieren, damit an heißen Tagen nicht zu viele Badegäste auf dem Gelände seien, ebenso die per Aufkleber erkennbaren Abstände von 1,5 Metern in der Warteschlange am Eingang. Die Reinigungsintervalle seien kürzer als vor Corona, ohne dass Badegäste deswegen zwischendurch das Gelände verlassen müssten.

Mit Anbietern von Kursen und den trainierenden Schwimmvereinen muss Geschäftsführer Weier noch regeln, welche Belegung in der Schwimmhalle des Heinrich-Fischer-Bads neben dem herkömmlichen Badebetrieb möglich ist. Die Halle im Lindenau-Bad stehe nicht zur Verfügung, weil dort bereits die Vorbereitungen für die anstehende Sanierung laufen würden. "Mit dem zu erwartenden Angebot in unseren Bädern nähern wir uns zwar dem Normalbetrieb vor Corona an. Aber das darf uns nicht zum Leichtsinn im Umgang mit dem Covid-19-Virus verleiten. Darauf werden die Bäderbeschäftigten mit der gebotenen Strenge achten", betont Bürgermeister Weiss-Thiel als Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Gesellschaft abschließend.


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