Französische Allee: Asphalt gegen sommerliche Überhitzung

Hanau
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Grinden im Sinne von Schleifen ist nicht nur in der Skateboard-Szene ein Fachausdruck, wenn beispielsweise ein Geländer hinuntergerutscht wird.



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Grinden nennen die Straßenbau-Fachleute auch das, was aktuell auf der neu entstandenen Straßenoberfläche im Westen, Süden und Osten am umgebauten Wallonisch-Niederländischen Kirchplatz nötig ist. Eine Spezialfirma hat den hellen Asphalt mit ihren Schleifmaschinen "griffiger und edler" gemacht, wie es Markus Henrich als Leiter des für die Baustelle zuständigen städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) formuliert. Die künftig autofreie Nordseite der Französischen Allee – wie der Platz selbst – wurde mit anthrazitfarbenem und weißem Naturstein gepflastert. Dem hellen Pflaster soll sich die Asphaltfarbe auf den anderen Fahrbahnabschnitten um den Platz anpassen.

"Dunkler Reifenabrieb auf dem hellen Belag verschwindet wieder. Dies ist auch bei Referenzprojekten, wo die Asphalte bereits befahren werden, so eingetreten", verlässt sich HIS-Leiter Henrich nicht nur auf das Herstellerversprechen. Dazu trage bei, dass die Oberfläche des Asphalts dank des Abschleifens "ähnlich geschlossen wie bei Terrazzoboden ist", erklärt er weiter. Die Wahl der Asphaltfarbe hat mehrere Gründe: Gestalterisch passt sich der Fahrbahnbelag nicht nur dem Naturstein auf dem Platz ab, sondern auch dem Wohnhaus-Sockel auf der Ostseite des Platzes. "Darüber hinaus führt ein heller Asphalt im Dunkeln zu einem besseren Sicherheitsempfinden vor allem im Fußverkehr, da er das Licht der Laternen reflektiert", ergänzt Henrich.

Eine "bedeutende Rolle" spiele schließlich der Beitrag zum Kleinklima. Denn der helle Straßenbelag nehme weniger Sonnenlicht auf als dunkler Asphalt und strahle damit auch weniger Hitze an die Umgebung ab. "Das hilft die Aufheizung vor allem in heißen Sommern zu mindern", erklärt Henrich. Insgesamt 6200 Quadratmeter heller Asphalt prägen im Endausbau die Französische Allee, wenn die offizielle Platzeröffnung im kommenden Oktober erfolgt. Für den Fall künftiger Baustellen mit dann nötigem Erneuern des Straßenbelags lagert HIS Ersatzbaustoff. Dabei wird der gefärbte Asphalt in Eimern mit Wasser aufbewahrt, die im Bedarfsfall einfach geleert werden und der Reparaturasphalt ohne Flüssigkeit zu verarbeiten ist.

Um den Menschen in den anliegenden Häusern Abgase direkt vor den Fenstern zu ersparen, findet der Fußverkehr entlang der Gebäude statt und der motorisierte Verkehr versetzt an der Platzkante. Zwischen Gehsteigen und Fahrbahn sind 42 Parkplätze auf der Ost-, Süd- und Westseite des Platzes so angeordnet, dass die Autos im rechten Winkel zu den Häusern abzustellen sind. Damit im Südabschnitt die Kurven nicht scharf geschnitten werden können und dabei mit dem Autolenker weiter auszuholen ist, stellt HIS an den Ecken Fahrradbügel und Sitzlinsen auf. Die Laternen im Straßenbereich werden mit Pollern abgeschirmt, um sie vor Beschädigungen durch Autos und Lastwagen zu schützen.

Foto: Markus Henrich und Jörg Herchenröder vom Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service machen sich ein Bild davon, wie Oliver Damerau von der Spezialfirma BituPrint den hellen Asphalt in der Französischen Allee abschleift.
Foto: Hier ist deutlich der Unterschied in der Asphaltfärbung vor und nach dem Abschleifen zu sehen.
Fotos: Stadt Hanau


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