SPD im Austausch mit den Nachbarschaftsinitiativen

Hanau
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Es war ein positives Fazit in dieser schwierigen Lage: Nach einem ersten Innehalten infolge des Corona-bedingten Lockdowns haben die Vorstände der Hanauer Nachbarschaftsinitiativen rasch neue Wege gesucht, um für ihre Mitglieder und die Menschen in ihren Stadtteilen da zu sein.



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Wie bei allen Vereinen und Organisationen, waren von einem Tag auf den anderen die Veranstaltungspläne des Jahres „über den Haufen geworfen“. Persönliche Zusammenkünfte waren nicht mehr möglich. Wie sichert man soziale Gemeinschaft und Fürsorge auf Abstand? Was bedeutet dies vor allem für ältere – eventuell noch alleine lebende - Menschen?

Die Hanauer SPD-Fraktion hat im Rahmen ihres Sommerprogramms alle Initiativen zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen. „Wir wollten erfahren, wie diese Zeit gemeistert wurde und wie dies rückblickend bewertet wird. Welche Erfahrungen kann man für die zukünftige Arbeit ziehen? Im Zentrum natürlich auch die Frage: Wie kann die Kommunalpolitik die Initiativen weiter unterstützen?,“ so Initiatorin Beate Funck und Fraktionsvorsitzende Cornelia Gasche. Die Herausforderung war und ist groß, so beschrieben es nahezu alle anwesenden Vertreter*innen aus Großauheim, Klein-Auheim, Kesselstadt und Lamboy-Tümpelgarten: Von den Mitgliedern wurden nicht - wie vielleicht erwartet - Hilfeleistungen nachgefragt, denn hier haben erfreulicher Weise vorhandene Familiensysteme sehr rasch gegriffen. Kinder waren für ihre Eltern da, so die positive Erfahrungen der Nachbarschaftshelfer*innen. Was von den meisten sehr vermisst wurde, war der gesellige Austausch in der Gemeinschaft, das Gespräch mit anderen Seniorinnen und Senioren, die kleinen Auszeiten vom Alltag. Die Steinheimer Nachbarschaftshilfe hat von Beginn an den telefonischen Kontakt gesucht. Vorstandsmitglieder haben diese Telefonate regelmäßig geführt. Das kam hervorragend an und wurde dankbar aufgenommen.

Monika Plotzizka, Vorsitzende in Klein-Auheim berichtete, dass sie und ihre Mitstreiter*innen ebenfalls sehr rasch all diejenigen persönlich angerufen haben, die als alleinstehend und ohne Familie bekannt sind. Für sie da zu sein, war die erste Priorität. In kleinen Gruppen – unter geltendem Abstandsgebot – hat die Initiative dann nach den ersten Lockerungen, diese Menschen zu einem gemeinsamen Kaffeetisch im Garten eingeladen. Auch die Vertreter*innen aus Kesselstadt beschrieben, dass sie wieder in kleinen Gruppen mit Treffen im Freien begonnen haben. Spaziergänge, Themenführungen und andere Veranstaltungen werden nach und nach angeboten. Erkennbar geworden sei aber auch, so die Erfahrung aus Kesselstadt, dass Menschen in Hochhäusern leider viel zu oft die eigenen Nachbarn nicht kennen. Tür an Tür und dennoch untereinander fremd. Dass es möglich ist, eine solche Situation aufzubrechen, hat der Einsatz der Nachbarschaftsinitiative gezeigt. Kontakte sind dort möglich, wo man die Menschen zueinander führt, so die positive Erfahrung aus Kesselstadt. Wulf Falkowski berichtete für die Freunde und Förderer Lamboy-Tümpelgarten, ein Verein, der bereits seit 24 Jahren besteht und seine Arbeit etwas anders gestaltet, dass sie aktuell Sponsorengelder sammeln, mit denen sie bspw. bedürftige Familien bei der Anschaffung von I-Pads für ihre Kinder unterstützen wollen.

Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Seniorenbüro wurde von den Anwesenden insgesamt gelobt. Nach einer anfänglichen Kontaktpause in der völlig neuen Pandemielage, wurden von dort aus Kontakte geknüpft und auch die neuen Möglichkeiten, wie Videokonferenzen genutzt, um die Zusammenarbeit auf andere Beine zu stellen. Der Wunsch nach Austausch ist groß. Voneinander und Miteinander können, unterstützt durch die Stadt und dem städtischen Seniorenbüro, für die Zukunft veränderte Angebote entwickelt, aber auch Maßnahmen miteinander abgestimmt werden, so der Wunsch und das gleichzeitige Angebot der engagierten Ehrenamtlichen.

„Die Corona-Pandemie wird uns noch auf längere Zeit begleiten. Das Virus ist noch nicht besiegt. Wir müssen sehr achtsam sein. Für uns selbst und vor allem füreinander“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Cornelia Gasche. Umso mehr müssen wir neue Formen des Miteinanders und der Zusammenarbeit finden und nutzen. Gerade auch für den nahenden Herbst, dann, wenn man sich im Freien nicht mehr so oft treffen kann. „Wir sind sehr dankbar für diesen Erfahrungsaustausch mit den Akteurinnen und Akteuren der Hanauer Nachbarschaftsinitiativen und danken von Herzen für ihre Arbeit. Ihre Anregungen und Hinweise nehmen wir gerne mit“, so die Vertreter*innen der Hanauer SPD.


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