Hanau: Unkrautentfernung mit Heißwasser statt Glyphosat

Hanau
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"Bereits vor 2 Jahren haben wir entschieden, dass die Stadt Hanau damit aufgehört, mit dem umstritten Pflanzengift Glyphosat Unkraut zu entfernen und arbeiten seitdem mit verschiedenen chemiefreien Alternativen", so Stadtrat Thoams Morlock Der Verzicht auf Glyphosat bedeute aber auch, "dass wir als Bürgerinnen und Bürger auch weniger unkrautfreie Wege tolerieren müssen, weil die alternative mechanische Reinigung nicht so gründlich ist", ergänzt der Stadtrat.



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Um deshalb Unkraut auf öffentlichen Wegen und Plätzen nicht nur mechanisch beseitigen zu müssen, hat der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) eine Heißwasser-Reinigungsmaschine angeschafft, die seit Juli 2019 im Einsatz ist. Ein eingebauter Motor erhitzt das Wasser im Tank. Mit hohen Temperaturen bis zu 150 Grad wird die Zellstruktur einer Pflanze so weit zerstört, dass diese keine Kraft mehr hat sich zu regenerieren und daraufhin abstirbt. Von allen Methoden, die zur Unkrautentfernung angewendet werden können, ist Heißwasser zudem die einzige chemiefreie Methode, die auch die Wurzeln der Pflanze nach mehrmaliger Anwendung in einem Arbeitsgang erreichen kann. Selbst wenn die Wurzeln nicht sofort komplett zerstört werden, werden sie mit jeder Heißwasseranwendung weiter geschwächt und sterben letztendlich ab.

Das Behältnis für das Heißwassers fasst 1000 Liter. Diese Menge reicht für etwa zwei Stunden bei großflächigen Plätzen und Fußwegen. Das Wasser für die Unkrautentfernung wird ebenso wie das zum Bewässern der Bäume aus Brunnen gefördert. Bei schwer zugängliche Stellen wie Treppen und schmalen Wege benutzt HIS-Fachmann Ronald Reinke eine Handlanze, die ebenfalls am Fahrzeug angebracht ist. Je nach Fläche muss der Behälter bis zu dreimal am Tag aufgefüllt werden.

Foto: HIS-Mitarbeiter Ronald Reinke setzt bei für die Maschine unzugänglichen Stellen die Handlanze ein.

Foto: Die Maschine mit Wasserdampf im Einsatz gegen Unkraut zwischen Pflastersteinen.

Fotos: Stadt Hanau


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