Zuckertütchen gegen Gewalt an Frauen

Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Gastronom Stefano Bardelli vom Lokal „Zum alten Rathaus“, Kommunale Frauenbeauftragte Monika Kühn-Bousonville und Jens Gottwald, Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau GmbH.

Hanau
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50.000 ganz besondere Zuckertüten werden dieser Tage an mehr als 40 Hanauer Gastro-Betriebe ausgeliefert.



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Sie sind bedruckt mit der Nummer des Hilfetelefons (0800-0116016) für Frauen und Mädchen, die in ihrem Umfeld Gewalt erleiden. Finanziert wird die Aktion von der Baugesellschaft Hanau GmbH, deren Geschäftsführer Jens Gottwald auch die Idee dazu hatte: "Im Gespräch mit der kommunalen Frauenbeauftragten Monika Kühn-Bousonville haben wir gemeinsam überlegt, wie wir die Nummer des Hilfetelefons ‚an die Frau‘ bringen können. Die Zuckertüte, die jedem Heißgetränk beiliegt schien mir eine perfekte Idee. Sie erreicht viele verschiedene Menschen und lässt sich unauffällig einstecken", erläutert er.

Baugesellschaft und Frauenbüro der Stadt Hanau machten also gemeinsame Sache, entwarfen ein Design und ließen die Tüten produzieren. Schnell konnten sie zahlreiche Gastrobetriebe dazu ermuntern sich an der Aktion gegen Gewalt an Frauen zu beteiligen und die Zuckertüten an ihre Kundinnen und Kunden zu verteilen: "Die Gastronomen reagieren sehr positiv auf unsere Anfrage und bisher hat kaum jemand abgelehnt", berichtet Kühn-Bousonville erfreut. Auch Stefano Bardelli vom Lokal "Zum alten Rathaus" am Altstädter Markt gehört zu den Gastronomen, die sich bereit erklärt haben die Aktion zu unterstützen. In Anwesenheit des Aufsichtsratsvorsitzenden der Baugesellschaft Hanau, Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), überreichten die Initiatoren die speziellen Zuckertüten vor dem Lokal. "Das ist eine brillante Idee!" lobte der Oberbürgermeister. "Die Tüten sind klein, praktisch und erreichen Menschen jeder Gesellschaftsschicht und Herkunft. Wir sollten über eine Fortführung dieser Aktion nachdenken!"

Es sei wichtig Gewalt an Frauen und Mädchen immer wieder neue zu thematisieren und Hilfsangebote zu veröffentlichen, ergänzt Kühn-Bousonville, denn leider seien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und dem daraus resultierenden Lockdown die Fälle von häuslicher Gewalt angestiegen. "Mit umfassender Information auf vielen verschiedenen Kanälen wollen wir hier entgegenwirken und Frauen Hilfsangebote machen", erläutert die Frauenbeauftragte. Auch die Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte", die Brötchentüten mit Hilfsangeboten bedrucken lässt, und für die Oberbürgermeister Kaminsky Schirmherr ist, sei deshalb für dieses Jahr wieder geplant und starte zeitnah", so Kühn-Bousonville.


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