Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) nach eigenem Bekunden "nicht nur mit Maskenpflicht sowie Abstands- und Hygieneregeln reagieren und auf einen zugelassenen Impfstoff warten, sondern proaktiv handeln". Dazu zählt er vor allem die strategische Partnerschaft, welche die Stadt Hanau mit Heraeus Noblelight eingegangen ist. Bei einem Besuch von Heraeus Noblelight in Hanau ließ er sich zusammen mit Erika Schulte, städtische Wirtschaftsförderin und Projektkoordinatorin, von Geschäftsführer Martin Ackermann den Stand der Zusammenarbeit erläutern.
Das Hanauer Weltunternehmen tötet mit Hilfe von ultraviolettem Licht SARS-CoV-2-Viren sicher und chemikalienfrei ab. Zum Einsatz kommen die entsprechenden UV-C-Geräte demnächst in städtischen Gebäuden und Fahrzeugen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen und kommen gut voran. Eine Studie der Universität Tübingen hat gerade erst bewiesen, dass unsere UV-C-Geräte Covid-Viren zu 99,99 Prozent unschädlich machen", versicherte Ackermann dem Oberbürgermeister. "Aber natürlich können wir nicht sofort flächendeckend all die Anfragenden versorgen. Das wird nur Schritt für Schritt möglich sein", sagte der Geschäftsführer weiter. Kaminsky betonte, dass er "großes Vertrauen in die Innovationsfähigkeit von Heraeus Noblelight" habe. Ackermann erläuterte dazu, dass die UV-C-Technologie des Unternehmens bereits auf großen internationalen Flughäfen wie in Singapur oder Shanghai im Einsatz ist, um die Luft in Terminals zu reinigen. Darüber hinaus habe Heraeus Noblelight Erfahrung etwa bei der Desinfektion von Lebensmittelverpackungen mit Hilfe von UV-C.Hanaus Oberbürgermeister setzt darauf, dass diese Entkeimungstechnologie "uns insbesondere in der bevorstehenden kalten Jahreszeit helfen kann Corona-Ansteckungsrisiken zu mindern".
Denn in manchen Räumen, beispielsweise in Schulen, könne nicht immer gelüftet werden, so dass sich Erkältungskrankheiten "grundsätzlich ausbreiten können". Neu ist auch für Heraeus Noblelight der UV-C-Einsatz im öffentlichen Raum wie beispielsweise im Personennahverkehr, in Schulen und Kindertagesstätten, in Turnhallen oder anderen Gebäuden mit einer hohen Besucherfrequenz. Daher meint OB Kaminsky: "Heraeus Noblelight und wir haben eine strategische Partnerschaft geschlossen, um diese Einsatzfelder wissenschaftlich begleitet zu evaluieren, entsprechende Geräte zu entwickeln und ein Konzept für einen breiten Einsatz zu erarbeiten." Das sei "für alle Beteiligen eine einmalige Chance", denn Heraeus könne quasi direkt vor der eigenen Haustür den Praxistest machen. Die städtischen Betriebe öffneten ihre Türen und stellten ihre Erfahrungen zur Verfügung. So seien Fachleute von Heraeus Noblelight schon öfter auf dem Betriebshof der Hanauer Straßenbahn mit dem Technischen Leiter und Werkstattkräften der HSB zusammengetroffen. "Natürlich ist der ÖPNV eine der ersten Anwendungen, die wir noch in diesem Jahr für zumindest einen Teil der Busse im Betrieb haben wollen", gibt Kaminsky als Ziel aus.
Zudem seien die Fahrzeuge von Feuerwehr und Ordnungsamt als erste an der Reihe, um sie bei Schichtwechsel oder nach dem Transport anderer Personen zu desinfizieren. "Es ist zu beachten, dass es sich aktuell um individuelle Lösungen handelt, die jeweils auf den spezifischen Einsatz ausgelegt sein müssen", erklärt Heraeus Noblelight-Geschäftsführer Ackermann. Das gelte beispielsweise für einen Klassenraum mit dessen Raumvolumen und Strömungsverhältnissen. Und er sagt deutlich: "Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine Geräte, die einen flächendeckenden, standardisierten Einsatz der Technologie in Hanau ermöglichen". Zudem müsse der Einsatz eines UV-C-Geräts "mit allen Akteuren einer Einrichtung besprochen und abgestimmt werden".Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky ist wichtig, dass "alle Anwendungen, die wir in den nächsten Monaten gemeinsam angehen, darauf ausgelegt sind, einen Nutzen für besonders gefährdete oder zu schützende Personenkreise zu haben". Darüber hinaus sollten sie "einem möglichst großen Personenkreis zu Gute zu kommen". Sie sollten aus dem Praxistest heraus auf weitere Gebäude und Einrichtungen übertragbar sein.
Foto: Präsentieren das Bauteil, mit dessen Hilfe in Bussen der Hanauer Straßenbahn mittel UV-C-Entkeimungstechnologie SARS-CoV-2-Viren im Businneraum abgetötet werden sollen: Heraeus Noblelight-Geschäftsführer Martin Ackermann (links) und Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
